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16:03 Uhr, 14.08.2019

Industriemetalle: Wenig Grund zur Freude

Das lediglich verbale Versprechen einer Einigung im Handelsstreit reicht den Metallmärkten nicht mehr aus, um eine Preisreaktion hervorzurufen. Nur eine nchhaltige Verbesserung der Konjunkturlage in den kommenden Monaten könnte Veränderungen bewirken.

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    Kursstand: 5.724,50 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Im Gegensatz zu den Reaktionen am Ölmarkt (die Preise stiegen massiv an) reagierten Industriemetalle gestern nur moderat auf die Ankündigung der USA, einen Großteil der für September geplanten Zölle auf China-Importe in den Dezember hinein zu verschieben. Der LME Industriemetallindex stieg um lediglich gut ein Prozent. Der Sektor der Industriemetalle wird seit Monaten von dem Handelskonflikt in seiner Entwicklung ausgebremst. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass viele Metalle als konjunktursensibel gelten und eine Verlangsamung der Weltwirtschaft sich tendenziell negativ auf die Preise auswirkt.

Analysten sehen mehrere Erklärungen für den verhaltenen Optimismus an den Metallmärkten gestern. „Zum einen waren die Metallpreise zuletzt nahezu immun gegen negative Schlagzeilen bezüglich des Handelskonflikts zwischen China und den USA und haben nicht mehr darauf reagiert“, erklärt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Außerdem heiße aufgeschoben noch lange nicht aufgehoben.“ Man sieht in der Verschiebung der Strafzölle offensichtlich noch keinen Grund zur Freude. Schließlich fehlen konkrete Erfolge in den Gesprächen, weshalb auch der chinesische Aktienmarkt kaum auf die Nachricht reagiert hat.“ Ohne Einigung bleiben laut Weinberg die Unsicherheit und eine geringe Investitionsbereitschaft nun einmal bestehen.

Am heutigen Mittwoch zeigte sich der Londoner Industriemetallindex wieder rückläufig. Dafür verantwortlich sind chinesische Konjunkturdaten. Als Folge des Handelsstreits mit den USA stieg die chinesische Industrieproduktion im Juli so langsam wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Auch der Einzelhandelsumsatz sowie die Investitionen der Unternemen fielen im Juli enttäuschend aus. „Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass die "weichen" Versprechen einer Einigung im Handelsstreit nicht mehr ausreichen werden und nur eine eindeutige Verbesserung der Konjunkturlage in den kommenden Monaten die Metallmärkte aus dem Dornröschenschlaf aufwecken werden“, glaubt Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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