Industriemetalle: Wenig Grund zur Freude
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Im Gegensatz zu den Reaktionen am Ölmarkt (die Preise stiegen massiv an) reagierten Industriemetalle gestern nur moderat auf die Ankündigung der USA, einen Großteil der für September geplanten Zölle auf China-Importe in den Dezember hinein zu verschieben. Der LME Industriemetallindex stieg um lediglich gut ein Prozent. Der Sektor der Industriemetalle wird seit Monaten von dem Handelskonflikt in seiner Entwicklung ausgebremst. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass viele Metalle als konjunktursensibel gelten und eine Verlangsamung der Weltwirtschaft sich tendenziell negativ auf die Preise auswirkt.
Analysten sehen mehrere Erklärungen für den verhaltenen Optimismus an den Metallmärkten gestern. „Zum einen waren die Metallpreise zuletzt nahezu immun gegen negative Schlagzeilen bezüglich des Handelskonflikts zwischen China und den USA und haben nicht mehr darauf reagiert“, erklärt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Außerdem heiße aufgeschoben noch lange nicht aufgehoben.“ Man sieht in der Verschiebung der Strafzölle offensichtlich noch keinen Grund zur Freude. Schließlich fehlen konkrete Erfolge in den Gesprächen, weshalb auch der chinesische Aktienmarkt kaum auf die Nachricht reagiert hat.“ Ohne Einigung bleiben laut Weinberg die Unsicherheit und eine geringe Investitionsbereitschaft nun einmal bestehen.
Am heutigen Mittwoch zeigte sich der Londoner Industriemetallindex wieder rückläufig. Dafür verantwortlich sind chinesische Konjunkturdaten. Als Folge des Handelsstreits mit den USA stieg die chinesische Industrieproduktion im Juli so langsam wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Auch der Einzelhandelsumsatz sowie die Investitionen der Unternemen fielen im Juli enttäuschend aus. „Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass die "weichen" Versprechen einer Einigung im Handelsstreit nicht mehr ausreichen werden und nur eine eindeutige Verbesserung der Konjunkturlage in den kommenden Monaten die Metallmärkte aus dem Dornröschenschlaf aufwecken werden“, glaubt Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.
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