Indien: Der Monsun und die Inflation
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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Wie das nationale Statistikamt in Neu Delhi mitteilte, lagen die landesweiten Preissteigerungen auf Verbraucherebene im Mai bei 5,0 Prozent und damit im Bereich der Erwartungen und des Vormonats (4,9 %). Der Grund dafür waren höhere Preise für Öl und Ölprodukte sowie eine von 4,2 Prozent im Vormonat auf 4,7 Prozent anziehende Kerninflation. Der Wert liegt zudem unter der von der Notenbank anvisierten Teuerungsrate von 6,0 Prozent. Die Währungshüter richten ihre Geldpolitik an den Verbraucherpreisen aus.
Gleichzeitig die Großhandelspreise im Mai im Jahresvergleich um 2,4 Prozent und damit zum siebten Mal in Folge gesunken. Auch schlagen hierbei die weltweit gehandelten Ölpreise als Preistreiber durch, werden aber durch die günstigen Nahrungsmittel und eine schwächere Kerninflation mehr als kompensiert.
Ob sich die derzeitige Disinflation bei den Lebensmitteln fortsetzt, wird sich erst mit dem Verlauf des diesjährigen Monsuns zeigen. Da sich die Monsunregenfälle in den wichtigen Anbaugebieten noch verzögern und noch mit Auswirkungen früherer Erhöhungen der Dienstleistungssteuern zu rechnen ist, ist ab dem dritten Quartal 2015 mit einer Beschleunigung der Inflation zu rechnen. "Entscheidend für die Landwirtschaft ist die Regenmenge im bevorstehenden Juli, dem Monat mit dem höchsten Niederschlag", wie die Experten von HSBCTrinkaus anmerken. Einen Spielraum für Zinssenkungen der indischen Notenbank sehen die Analysten lediglich, falls die im Juli angefallene Regenmenge über dem mehrjährigen Mittelwert liegt und sich zeitgleich die Investitionsneigung nicht beleben sollte. In ihrem Basisszenario geht HSBCTrinkaus jedoch davon aus, dass die indischen Leitzinsen im weiteren Jahresverlauf unverändert bleiben.
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