Kommentar
19:55 Uhr, 27.08.2018

Impeachment droht: Was eine Amtsenthebung von Donald Trump für Aktien bedeutet

Vergangene Woche stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Amtsenthebung auf 44%. Das ist schon fast ein Münzwurf. Anleger sollten sich mit der Möglichkeit einer Amtsenthebung auseinandersetzen.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
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    Kursstand: 26.045,54 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
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  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.045,54 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.896,24 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Trump ist nicht der erste Präsident, der sich mit der Möglichkeit einer Amtsenthebung auseinandersetzen muss. In den letzten Jahrzehnten ging dieser Kelch an kaum einem Präsidenten vorbei. In den meisten Fällen kam es zu keinem Verfahren, allerdings gab es die Forderungen nach einer Amtsenthebung und vorläufige Beratungen dazu während der letzten Präsidentschaften immer.

Obama musste sich damit gegen Ende seiner Amtszeit auseinandersetzen. George W. Bush ging es nicht anders. Clinton entkam der Enthebung nur ganz knapp. Bush Senior und Reagan mussten nie wirklich Angst haben und Nixon trat vor der Amtsenthebung zurück.

So inflationär wie seit Nixon wurden Amtsenthebungsbegehren noch nie gebraucht. Sie sind vermutlich einfach zu verlockend. Sie schaffen Presse und sind im Wahlkampf daher unbezahlbar. In den USA stehen gerade Wahlen an. Insofern überrascht es nicht, dass das Thema vermehrt diskutiert wird. Geholfen haben die Verfahren gegen Cohen und Manafort sicherlich auch nicht...


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Ob Trump wirklich seines Amtes enthoben wird, kann man bei aller Analyse nicht abschätzen. Trump scheint mit allem davonzukommen. Ob er in die Kameras lügt oder mal eben Zölle verkündet – egal. Bei dieser Teflon-Präsidentschaft kann man sich kaum vorstellen, dass es wirklich soweit kommt. Aber man weiß nie.

Historisch hatten Amtsenthebungsverfahren wenig Einfluss auf die Börse. Es ist ja nicht so, dass das Land ohne Präsident nicht mehr handlungsfähig wäre. Ist der Präsident enthoben, wird halt der Vizepräsident befördert. Alles kein Drama.

Eine Amtsenthebung hat natürlich trotzdem Bedeutung. Es beschäftigt die Administration. Während der Dauer des Verfahrens geschieht wenig. Das kann aktuell eigentlich kein Fehler sein. Das Thema Handelskrieg hängt wie ein Damoklesschwert über der Börse. Eine Pause kann fast nur gut tun.

Trump selbst geht davon aus, dass die Kurse bei einer Amtsenthebung einbrechen würden. Persönlich sehe ich das weniger dramatisch.

Die Kurse dürften sogar steigen!

Trump hat Anleger mit einer Steuersenkung und höheren Staatsausgaben beglückt. Was die Stimmung drückt, das ist die Handelspolitik. Ist Trump weg, ist auch dieses Thema höchstwahrscheinlich weg. Das kann den Kursen 10-15 % Auftrieb geben.

Ein angeblicher Deal mit Mexiko zeigt zu Wochenbeginn, dass ein Ende dieser Thematik dem Markt nicht schaden würde. Allein das Gerücht eines Deals katapultiert den Markt nach oben. Würden alle Handelskonflikte morgen beendet, käme es wohl zu einer Kaufpanik.

Als Aktionär muss man sich eigentlich wünschen, dass Trump enthoben wird, zumindest vordergründig. Wird Trump tatsächlich seines Amtes enthoben, dürfte dies von großer gesellschaftlicher Tragweite sein. Die Gesellschaft ist gespalten. Trump wurde gewählt. Damit muss die eine Hälfte leben. Wird er jedoch seiner Pflichten entbunden, gegen seinen Willen und ohne eindeutige Beweislage (die gibt es ja bisher nicht), dürfte es bei den Anhängern des Präsidenten wohl kaum ruhig bleiben.

Wer Trump nicht haben möchte, sollte lieber auf die nächsten Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren hoffen. Die Amtsenthebung in einer so tief gespaltenen Gesellschaft kann nicht gut gehen.


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8 Kommentare

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  • new-agens
    new-agens

    Pflichte Herrn Kühn bei: Eine normative Prägung kann ich bei Herrn Schmale beim besten Willen nicht erkennen. Und das ist auch gut so. Ansonsten wären die Beiträge wohl kaum so lesenswert. Was sie im Übrigen zweifellos sind.

    10:04 Uhr, 28.08. 2018
  • Daniel Kühn
    Daniel Kühn

    Bitte Artikel einfach mal vom Anfang bis Ende durchlesen, bevor man kommentiert.

    Clemens schreibt doch selber am Ende:

    "Wird er jedoch seiner Pflichten entbunden, gegen seinen Willen und ohne eindeutige Beweislage (die gibt es ja bisher nicht), dürfte es bei den Anhängern des Präsidenten wohl kaum ruhig bleiben.

    Wer Trump nicht haben möchte, sollte lieber auf die nächsten Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren hoffen"

    07:21 Uhr, 28.08. 2018
  • lussien
    lussien

    Impeachment droht Trump 0,0.

    Schon wieder diese blöde Propaganda für oberflächliche Schlagzeilen-Leser.

    Für Impeachment müssen es: a) ein Grund und b) eine Mehrheit von Demokraten in den beiden Kammern geben, sogar eine zwei Drittel-Mehrheit im Senat

    Es gibt aber weder eines noch das Andere, nicht im Geringsten!

    Im Senat werden nur ein Drittel der Sitze wieder gewählt, und das sind im Moment meistens Sitze der Demokraten.

    Weiter gibt es keinen einzigen Beleg für eine Absprache zwischen Trump und Putin. Der ganze Blödsinn über Manafort-Steuern und Cohen-Verfehlungen tun gar Nix zur Sache und haben 0,0 mit Trumps Impeachment.

    Lesen Sie weniger New York Slimes-Müll Herr Schmale und verbreiten hier lieber weniger Lügen, denken Sie lieber dass Internet Nix vergisst und Ihre jetzige Lügereien lassen sich in 1, 2 Jahren kinderleicht überprüfen.

    Ich wundere mich wie leichtsinnig Sie Ihren Ruf wahrnehmen.

    04:16 Uhr, 28.08. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • bananenbully.
    bananenbully.

    Herr Schmale, da sie im Trump Bashing immer nett dabei sind, setze ich bei diesen Analysen von Ihnen gerne auf das Gegenteil. Natürlich wünschen Sie sich Trump gerne weg. Trump hat bis jetzt sehr gute Arbeit geleistet, auch wenn sein Ton nicht immer der Beste ist. Er labert sicherlich viel, er macht aber auch und erledigt die Hausaufgaben. China endlich mal zu zwingen, wenn Sie schon nicht Ihr Leistung zu fairen Preisen verkaufen wollen, dann halt das ganze über Zölle zu regeln, wurde höchste Zeit und auch andere Länder ziehen mit. So haben auch Kanada und die EU Zölle auf Stahlimporte auf China eingeführt. Ich weiß nicht, warum sie gegen Trump sind? Als Trader und jemand der von Wirtschaft Ahnung hat, sollten sie zwar seine Redensart nicht mögen, aber die Dinge, die Trump regelt, sehe ich wirtschaftlich für gut an. Klar das sind rein persönliche Meinungen, dennoch wurde der Erfolg von Trump bisher auch in steigenden Aktienkursen und gut laufenden Unternehmensgewinnen bestätigt. Amerika hat endlich eine Regierung, wo wieder Probleme gelöst werden und auch werden können. In Europa fehlt uns sowas leider.

    23:54 Uhr, 27.08. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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