Impact Bonds – Der Markt wird erwachsen
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„Grüne Anleihen dominieren den Markt für Impact Bonds. Seit 2007 wurden mehr als 1,43 Milliarden US-Dollar durch die Emission grüner Anleihen eingesammelt (Quelle: Financial Times, 12. Okt 2021). Mehr als 500 weitere Unternehmen haben seither grüne Anleihen begeben.
Die Europäische Kommission hat im Oktober ihre erste grüne Anleihe begeben und dabei 12 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von 15 Jahren aufgenommen. Damit stellte sie einen neuen Rekord für die Emission grüner Anleihen auf und löste das Vereinigte Königreich ab, das zuvor mit einer Emission im Volumen von 10 Milliarden GBP in Führung lag. Bis 2026 strebt die Europäische Kommission ein Emissionsvolumen von insgesamt 250 Milliarden Euro an. Die Erlöse stehen den EU-Mitgliedstaaten für Projekte wie Energie- und Verkehrsinitiativen zur Verfügung.
Sozialanleihen folgen dem Trend zu grünen Anleihen, insbesondere im Zug der COVID-19-Pandemie. Obwohl die Emission von Sozialanleihen im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um das 1,4-fache gestiegen ist, hat sich der Schwerpunkt des Marktes für Impact Bonds nun auf den Klimawandel verlagert. Dementsprechend hat sich die Emission von grünen und Nachhaltigkeitsanleihen im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.
In der Vergangenheit wurden Impact Bonds hauptsächlich von staatlichen Emittenten, Finanzdienstleistern und Energieversorgern begeben. Andere Unternehmenssektoren wie Konsumgüter, Gesundheit, Kommunikation und Technologie holen allmählich auf.
Anleger sollten jedoch beachten, dass vor dem Hintergrund der zunehmenden Emissionstätigkeit und mangelnder Regulierung auch „Impact Washing“ immer mehr zur Realität gehört. Das Phänomen bezieht sich auf Emittenten, die ihre Anleihen als „Impact Bonds“ bezeichnen, aber den entsprechenden Nachweis nicht erbringen. Von den insgesamt 514 Impact Bonds, die wir seit 2017 bewertet haben, haben 20 Prozent unsere Anforderungen nicht erfüllt, um als echte Impact Bonds eingestuft zu werden (Stand: 31. Dezember 2021).
Die neuen EU-Standards für grüne Anleihen und die EU-Taxonomie dürften jedoch zu einer stärkeren Standardisierung des Marktes führen und damit künftig den Zugang zu umfassenderen und relevanten Informationen verbessern. Bis zur Durchsetzung der neuen Richtlinien sollten Investoren allerdings eine angemessene Due-Diligence-Prüfung durchführen, um der Impact-Washing-Falle zu entgehen.
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