Hohe Öl-Lagerbestände: Garantie für weiter fallende Preise?
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Einerseits reagieren Ölpreise relativ stark auf Lagerdaten. Andererseits sind die Daten nicht immer leicht zu interpretieren. Die erste und natürliche Reaktion ist ein fallender Ölpreis, wenn der Lagerbestand steigt. Umgekehrt steigt der Ölpreis, wenn sich die Lager leeren. Der Lagerbestand dient gewissermaßen als Gradmesser von Angebot und Nachfrage. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, dann steigt der Lagerbestand und der Preis sinkt. Das war in den vergangenen Wochen immer wieder gut zu beobachten.
Obwohl die Laber bisher ihr absolutes Rekordhoch erreicht haben, sind die Preise nicht weiter gefallen. Das kommt immer wieder vor. Betrachtet man nicht die wöchentlichen Daten, sondern die Daten auf Jahresbasis, dann zeigt sich schon fast überhaupt kein Zusammenhang mehr. Von 2001 bis 2011 stiegen Ölpreis und Lagerbestand parallel an. Diese Tendenz ist auch teilweise in den wöchentlichen Daten in Grafik 1 zu sehen. Ein solches Verhalten ist nicht gerade logisch.
Im Normalfall sollte der Markt so effizient sein, dass es keinen Anreiz für die Öllagerung gibt. Der zukünftige Ölpreis sollte dem aktuellen Preis entsprechen, zuzüglich der Lagerungskosten. Ist Öl mit einem zukünftigen Liefertermin teurer als der aktuelle Preis zuzüglich Lagerkosten, dann macht es Sinn Öl zu lagern. Das geschieht gerade. Es gibt vermehrt Berichte darüber, dass nun Rohstoffhändler anfangen Öltanker für die Lagerung zu chartern. Es wird vermutet, dass damit pro Monat im aktuellen Umfeld ein Gewinn von 0,5 USD pro Barrel gemacht werden kann. Chartert man einen großen Tanker mit z.B. 2,5 Mio. Barrel Fassungsvermögen, dann kommt über die Zeit eine Menge an Geld zusammen. Pro Monat lässt sich so momentan über eine Millionen USD verdienen, wenn man Öl einfach nur im Tanker liegen lässt.
So lange die Futures deutlich über den aktuellen Preisen stehen ist der Anreiz groß Lager aufzubauen. Erst wenn die Terminkurve wieder deutlich abflacht ist davon auszugehen, dass die Lager wieder abgebaut werden. So kann es zu der etwas absurden Situation führen, dass ein Überangebot zu einer Verknappung von Rohstoff führt, weil es einfach lukrativer ist den Rohstoff zu lagern als ihn zu verkaufen. Ziehen dann die Preise an werden Lager abgebaut. Das wirkt dann allerdings auch wieder dämpfend auf die Preise, weil das Angebot wieder steigt.
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Wo stammen die Daten eigentlich her, bzw. Um welche Lagerstätten handelt es sich?
a) Dürften amerikanische Lagerstätten nicht nur durch den milden Winter sondern vor allem zum Arbeitsplatzschutz der Fracking Unternehmen gestützt werden quasi Anti-Saudi
b) Weniger schön aber wie wird ein militärischer Aufbau im Falle eines Krieges bewertet?
c) Es wird als Folge von b dann vielleicht mit dem politischen Ausfall eines oder mehrerer Lieferanten kalkuliert. Was den Future rechtfertigt.
Wobei die Staaten einen geringen Anteil an russischen Rohstoffen haben dürften.
"Next Level" - Angebot und Nachfrage.
Man sollte den VWL Unterricht um Future-Angebot und Nachfrage erweitern.