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03:35 Uhr, 25.05.2018

Hohe Benzinpreise - Schumer setzt Trump unter Druck

Die für amerikanische Verhältnisse hohen Benzinpreise sorgen für Unmut in den USA. Die Politik wird reagieren.

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Wie in diesem Artikel bereits angesprochen, erwägen die großen Ölproduzenten Saudi-Arabien und Russland die Produktionskürzung von derzeit rund 1,8 Millionen Barrel pro Tag zurückzunehmen.

Auch die US-Administration dürfte ein nicht geringes Interesse an einer solchen Maßnahme haben, denn die stark steigenden Benzinpreise (siehe Chart) drohen mittlerweile die Erleichterungen durch die Steuerreform wieder aufzufressen.

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Einflussreiche Demokraten um US-Senator Chuck Schumer haben gestern Präsident Trump kürzlich einen Brief zukommen lassen, in welchem sie sieben konkrete Forderungen stellen, um die Treibstoffkosten wieder unter Kontrolle zu bringen:

  1. Persönliches Engagement von Trump beim saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman, um die Aktivierung der dortigen Swing-Kapazitäten zu erreichen.
  2. Entsendung von Energieminister Rick Perry zum OPEC-Treffen am 22. Juni in Wien, um dort die Wichtigkeit von stabilen Ölpreisen zu kommunizieren.
  3. Eröffnung eines Disput bei der WTO gegen Länder, welche die Ölpreise künstlich nach oben treiben.
  4. Aufbau einer Allianz mit China und Europa gegen Ölexporteure.
  5. Anweisung an FTC, CFTC und DoJ, um den Ölmarkt rigoros zu kontrollieren.
  6. Maximierung von Bio-Treibstoffen
  7. Rückgängigmachung der Aufhebung von PKW-Standards aus der Obama-Administration, um Autos sparsamer zu machen.

US-Präsident Trump wird niemals allen sieben Forderungen zustimmen, aber zumindest die ersten zwei Punkte sind durchaus realistisch.

Saudi-Arabien ist ein enger Alliierter der USA und einer der Hauptprofiteure von der harten Linie gegen den Iran. Hier bedarf es bestimmt nicht viel Überzeugungsarbeit.

Forderung zwei, also die Entsendung von Perry nach Wien, ist zwar ebenso vollkommen plausibel, aber dennoch eher unrealistisch.

OPEC-Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, und der Iran oder Venezuela würden sicherlich alle Einmischungen Amerikas sofort blockieren, weshalb das Demütigungspotenzial wohl enorm wäre.

Eine Hintertür ergäbe sich allerdings, wenn Perry am zweitägigen Seminar direkt vor dem OPEC-Stelldichein teilnehmen würde, aber noch viel einfacher wäre wohl der einfache Griff zum Telefonhörer um vier Anrufe nach Riad, Riyadh, Abu Dhabi, Kuwait und Moskau zu tätigen.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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