HELLOFRESH - Unerwartete Gewinnwarnung mit Fragezeichen

• HelloFresh SE - WKN: A16140 - ISIN: DE000A161408 - Kurs: 20,510 € (XETRA)

Doch bei Hellofresh haben sich die Geschäftsaussichten in den vergangenen drei Wochen scheinbar deutlich verdüstert, sonst wäre diese Warnung nicht notwendig gewesen. Das Tech-Unternehmen, das immer sehr stolz auf seine tiefe Datenanalyse verweist und so das Verhalten der Kundenkohorten vorhersagen will, lag wohl dieses Mal ordentlich daneben.

US-Markt macht Probleme

Die Hauptprobleme für die schlechter als gedachte Entwicklung macht Hellofresh auf dem US-Markt aus. Es konnten dort weniger Neukunden akquiriert werden, als erhofft. Zudem konnten neue Produktionskapazitäten nicht so schnell wie gedacht in Betrieb gehen. Das führt Hellofresh u. a. auf Engpässe in der Wasserversorgung in Arizona zurück.

Daher fällt das Umsatzwachstum im vierten Quartal schwächer als erhofft aus. Auf die Prognose für das kommende Jahr soll die Gewinnwarnung aber keine materiellen Auswirkungen haben, versucht Hellofresh zu beruhigen.

Die Wachstumsprognose für den Konzernumsatz wird auf 2 bis 5 % nach unten konkretisiert (vorher 2 bis 8 %). Das AEBITDA auf Konzernebene wird nur noch zwischen 430 und 470 Mio. EUR erwartet (vorher 470 bis 540 Mio. EUR). Ein herber Rückschlag, insbesondere beim Ergebnis!

Die Analysten von Bernstein belassen die Aktie auf "Verkaufen" und sprechen von Erlösen im Schlussquartal, die 8 % unterhalb der Konsenserwartungen liegen. Die Marge werde die Erwartung um 1,75 Prozentpunkte verfehlen. Jefferies ist zwar weiterhin bullisch, sieht aber erst einmal fallende Kurse. JPMorgan hinterfragt die grundsätzliche Prognosefähigkeit des Unternehmens und deren Verlässlichkeit. Die Prognosen seien jüngst erst noch bestätigt worden.

Fazit: Hellofresh enttäuscht mit diesem Ausblick erheblich. Er stellt wieder einmal grundsätzliche Fragezeichen zum Funktionieren des Geschäftsmodells. Dabei sollte Hellofresh diese Phase bereits hinter sich haben. Anleger warten zunächst ab.

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