Analyse
07:45 Uhr, 29.04.2025

HELLOFRESH - Mehr Verlust, höherer Cashflow, weniger Umsatz

Hellofresh hat im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang verbucht. Gleichzeitig wirken die Restrukturierungsmaßnahmen und das operative Ergebnis und der Cashflow fielen besser als erhofft aus.

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  • HelloFresh SE
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  • HelloFresh SE - WKN: A16140 - ISIN: DE000A161408 - Kurs: 8,454 € (XETRA)

Eine Wachstumsstory ist Hellofresh schon lange nicht mehr. Aber bald vielleicht eine Cashcow?

Umsatzrückgang und deutlicher Verlust

Im ersten Quartal 2025 erzielte die HelloFresh SE einen Konzernumsatz von 1,9 Mrd. EUR (erwartet 1,921 Mrd. EUR) und verzeichnete damit einen währungsbereinigten Rückgang von 8,3 % gegenüber dem Vorjahr (Q1 2024: ca. 2,1 Mrd. EUR). Trotz dieser rückläufigen Erlöse konnte das Unternehmen seine Profitabilität signifikant steigern: Das bereinigte EBITDA sprang auf 58,1 Mio. EUR, ein deutlicher Zuwachs gegenüber den 16,8 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Das AEBIT verbesserte sich ebenfalls deutlich auf –3,7 Mio. EUR (Q1 2024: –49,8 Mio. EUR). Der Free Cashflow drehte ins Plus und erreichte 94,3 Mio. EUR nach –6,5 Mio. EUR im Vorjahr.

Grund für diese Entwicklung ist das konzernweite Effizienzprogramm, das HelloFresh aktuell umsetzt. Dieses umfasst unter anderem eine höhere Arbeitsproduktivität, reduzierte Produktionskapazitäten, Einsparungen im Personalbereich und eine gezieltere Allokation der Marketingausgaben. Die Deckungsbeitragsmarge stieg infolgedessen um 1,3 Prozentpunkte auf 27,0 %. Die Marketingkosten wurden um 0,9 Prozentpunkte gesenkt – vor allem durch eine bewusste Reduzierung der Ausgaben zur Neukundengewinnung im Bereich der Kochboxen, ohne dabei das Bestandskundengeschäft zu beeinträchtigen.

CEO und Mitgründer Dominik Richter betonte in der Mitteilung: „Wir haben im ersten Quartal 2025 unsere Strategie, die sich auf Gewinn und Cashflow statt Umsatzwachstum konzentriert, konsequent umgesetzt.“ Gleichzeitig zeigte er sich zuversichtlich hinsichtlich neuer Produktinitiativen: „In Großbritannien haben wir größere Obst- und Gemüseportionen in unsere Rezepte integriert und eine recycelbare Kühlbox eingeführt. In Kanada testen wir erfolgreich ein erweitertes Menüangebot mit über 100 Rezepten pro Woche. Und in den USA haben wir ein neues GLP-1-Menü entwickelt, das bei unseren Kundinnen und Kunden sehr gut ankam.“

Quelle: Q1-Bericht Hellofresh

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 wurde bestätigt: Das Unternehmen erwartet ein AEBIT zwischen 200 Mio. und 250 Mio. EUR, was einem Anstieg von rund 65 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bereinigte EBITDA soll auf 450 Mio. bis 500 Mio. EUR steigen (2024: 399 Mio. EUR). Aufgrund der strategischen Neuausrichtung auf Profitabilität und Effizienz rechnet HelloFresh gleichzeitig mit einem rückläufigen währungsbereinigten Umsatz von –3 % bis –8 % für das laufende Geschäftsjahr.

Fazit: Leider verschweigt Hellofresh in der Pressemeldung konsequent den Nettoverlust. Dieser wurde von -0,49 EUR pro Aktie auf -0,77 EUR pro Aktie ausgeweitet. Das Ergebnis nach Steuern lag bei -123,7 Mio. EUR. Gleichzeitig ist die Bilanz durch den hohen Cashflow zunächst weiter solide. Hellofresh bleibt weiter den Beweis schuldig, ob das Geschäftsmodell nachhaltige Gewinne abwerfen kann. Die Einsparungen sind gut und richtig, aber führen unter dem Strich noch nicht zu einem wirklich guten Ergebnis. Ob die Sparmaßnahmen nur kurzfristige Bilanzkosmetik sind oder langfristig wirken, muss das Unternehmen erst noch beweisen.

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