Gute Voraussetzungen für weiter steigende Kurse im DAX
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Die US-Notenbankhüterin Janet Yellen hat in ihrer gestrigen Rede vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses nochmals bestätigt, dass nach Möglichkeit eine erste Zinserhöhung noch im laufenden Jahr stattfinden solle. Der umgehend fester notierende Dollar belebt die japanischen Exportchancen, ließ den Nikkei 225 um 0,5% auf 20.563 Punkte ansteigen, und gibt auch den wackligen Börsen in China leichten Auftrieb.
Während gestern Nacht vor den Türen des griechischen Parlaments sich Demonstranten mit der Polizei Straßenschlachten lieferten, schufen die Abgeordneten die Voraussetzungen für ein drittes Hilfsprogramm. Nach einer emotional geführten, aufgeheizten Debatte gaben 229 der 300 Parlamentarier grünes Licht für den bei der griechischen Bevölkerung heftig umstrittenen Reformkurs, durch den sich das Land jedoch neue Hilfen in der Größenordnung von 86 Milliarden Euro sichern kann. Um siegreich aus der Abstimmung hervorzugehen, benötigte die Links-Rechts-Koalition von Regierungschef Alexis Tsipras die engagierte Unterstützung der Opposition – die ihm nicht versagt blieb. Rund ein Drittel der Mitglieder seiner eigenen Fraktion stimmte jedoch gegen den Plan.
Neuer Gegenwind bei der Umsetzung des Griechenland-Rettungsplans durch die EU-Gläubiger kommt heute vom IWF: Der Währungsfonds will sich nicht mehr an der Rettung Griechenlands beteiligen, wenn sich die Eurozone nicht stärker auf eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten – sprich: spürbare Schuldenschnitte – einlässt. Bundesfinanzminister zeigt in diesem Zusammenhang dem IWF die rote Karte: Ein Schuldenschnitt für Griechenland wäre mit Griechenlands Mitgliedschaft in der Eurozone nicht vereinbar, ließ Schäuble verlautbaren.
Der DAX notiert heute vorbörslich bei mehr als 11.600 Punkten (+0,63%). Der Euro hat zum Dollar nach der Yellen-Rede und trotz der Griechenland-Einigung leicht nachgegeben und hält sich über der Marke von 1,09. Gold hingegen verliert angesichts des stärkeren Greenbacks auf 1.147 US-Dollar (-0,18%).
Die Ölpreise legen leicht zu, weil leichte Rückgänge der Ölreserven in den USA gemeldet wurden: WTI erhöhte sich um 0,33% auf 52,18 US-Dollar. Der Brent-Preis erholte sich um 0,14% auf 57,45 US-Dollar.
Am Nachmittag um 14.30 Uhr rückt dann die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Blick der Anleger. Welche Rolle soll die Notenbank bei der Umsetzung eines neuen dritten Hellas-Hilfspakets spielen? EZB-Chef Mario Draghi wird viele Fragen der Journalisten beantworten müssen. Da jedoch das griechische Parlament in der Nacht einige Gesetze beschlossen hat, die den Weg für die von den internationalen Kreditgebern geforderten Reformen freimachen, ist die Grundlage dafür geschaffen, dass die EZB einer Ausweitung ihres Notkreditrahmens (derzeit 89 Milliarden Euro) zustimmt.
Angesichts der akuten Griechenlandproblematik wird das laufende Anleihenkaufprogramm der EZB nicht im Vordergrund stehen, ist aber für Anleger dennoch von großem Interesse. Am Leitzins (0,05%) wird die EZB voraussichtlich nicht drehen. Weil das Zinsinstrument ausgereizt ist, müssten Anpassungen der geldpolitischen Ausrichtung über das Wertpapierankaufprogramm erfolgen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
1 Kommentar
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.