Fundamentale Nachricht
12:04 Uhr, 18.10.2016

Gigantische Gold-Futures-Verkäufe in den vergangenen zwei Wochen

Unmittelbar vor unerwartet schlechten Zahlen zur US-Industrieproduktion werden am Markt riesige Volumen von Gold-Futures - Papiergold - abgestoßen. Physisch hinterlegte Gold-ETFs hingegen haben zur gleichen Zeit zugelegt.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.262,350 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt / Main (GodmodeTrader.de) – Die Schwäche der US-Wirtschaft ist nach den am Montag veröffentlichten Zahlen zur September-Industrieproduktion offenkundig. Will die Fed die konjunkturelle Entwicklung der USA nicht abwürgen, dürfte bestenfalls eine minimale Zinserhöhung in den kommenden Monaten möglich sein. Daraufhin bekommen die Goldbullen wieder freie Sicht: Am Dienstagmorgen steigt das Edelmetall auf 1.263 US-Dollar bzw. 1.146 Euro je Feinunze.

Die Rohstoffanalysten der Commerzbank zeigen: Der Abbau der Netto-Long-Positionen bei Gold von über 106.000 Kontrakten in den vergangenen beiden Berichtswochen entspricht dem Verkauf von 331 Tonnen Gold – allerdings nur auf dem Papier. Die Menge entspricht rund 10 Prozent der weltweiten Jahresproduktion von Gold oder der weltweiten Goldminenproduktion von 5½ Wochen. Damit wird deutlich, wieviel Gold über den Futures-Markt bewegt werden kann.

Zum Vergleich: Die physisch hinterlegten Gold-ETFs verzeichneten in den vergangenen beiden Wochen lediglich Zuflüsse von knapp 15 Tonnen. Legt man den durchschnittlichen ETF-Tageszufluss von bislang 3 Tonnen im laufenden Jahr zugrunde, müssten die ETF-Anleger 112 Handelstage oder rund fünf Monate oder zwanzig Wochen lang Gold kaufen, um den Verkauf am Futures-Markt in den beobachteten zwei Wochen aufzuwiegen.

Den Commerzbank-Analysten zufolge zeigt ein weiterer Vergleich eindrucksvoll die Relationen: Die monatlichen Goldimporte der beiden weltweit größten Nachfrageländer, China und Indien, beliefen sich in diesem Jahr im Durchschnitt auf 70 Tonnen (Netto-Goldimporte China aus Hongkong) bzw. 37 Tonnen (Indien). Beide Länder zusammen bräuchten also drei Monate, um die jüngsten Verkäufe zu absorbieren. „Der Verkaufsdruck seitens der spekulativen Finanzanleger sollte unseres Erachtens aber nachlassen“, schlussfolgern die Commerzbank-Analysten. Tatsächlich scheint sich der Goldpreis um die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie zu stabilisieren.

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