Kommentar
15:33 Uhr, 07.01.2011

Grüße aus dem Land der Deflation...

Montag:
New Year’s Day - kein Handel an der London Stock Exchange (LSE)

Im Jahr 2010 verglichen mit dem Vorjahr ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland insgesamt um 197.000 bzw. 0,5 % auf 40,37 Mio. gesteigen. Im Jahr zuvor war die Zahl der Erwerbstätigen um 45.000 bzw. 0,2 % gesunken.

Das Baugewerbe verzeichnete in 2010 einen Anstieg von 1,4 %. Der Dienstleistungsbereich legte um 1,1 % zu. Im produzierenden Gewerbe ohne das Baugewerbe und im Bereich der Land- und Forstwirtschaft wurde ein Minus von 1,7 bzw. 1,4 % gesehen.

Der spanische Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 51,5.

Der schweizerische Einkaufsmanagerindex notiert im Dezember bei 59,6. Im Vormonat hatte der Index noch bei 61,8 notiert.

Der italienische Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 54,7. Im Vormonat war der Index mit 52,0 veröffentlicht worden.

Der französische Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 57,2. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 57,9 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen schwächer mit einem Stand von 56,3.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 60,7. Erwartet wurde der deutsche Index mit einem Stand von 60,9. Das Vormonatsniveau hatte bei 58,1 gelegen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im Dezember bei 57,1. Damit wurde die erste Veröffentlichung nach oben revidiert. Im Vorfeld war mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 56,8 gerechnet worden. Im Vormonat hatte der Index bei 55,3 notiert.

Unser Kommentar:

Die Einkaufsmanager in Euroland werden tendenziell wieder optimistischer. Ein Indexwert größer als 50 signalisiert eine verbesserte, ein Indexwert kleiner als 50 eine verschlechterte Einschätzung zur Geschäftslage. Die Frage ist allerdings, ob die allmählich um sich greifende Euphorie den Tatsachen gerecht wird. Fakt ist auch, dass das Enttäuschungspotential jetzt wieder deutlich größer geworden ist. Erst die kommenden Monate werden zeigen, ob der Optimismus zum Jahreswechsel gerechtfertigt war...

Der US-amerikanische ISM Index notiert im Dezember bei 57,0 %. Erwartet wurde er im Bereich 57,3 bis 58,0 %. Im Vormonat hatte der Index noch bei 56,6 % notiert.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im November um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,4 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 0,7 % gestiegen.

Dienstag:

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im November in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,92 Mio. und damit um 1,1 % über dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 16.000. Auch saisonbereinigt blieb ein Plus von 26.000, das sind 0,1 %.

Der französische Vertrauensindex notiert bei -35 nach zuvor -32.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland von November auf Dezember um 85.000 auf 3.016.000 gestiegen. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet ein geringfügiges Plus von 3.000, nach -8.000 im November und -2.000 im Oktober und monatsdurchschnittlich -28.000 von September bis Januar 2010.

Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im November auf 7,2 %. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 7,8 % gelegen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 7,5 %.

Unser Kommentar:

Das Märchen vom Jobwunder in Deutschland hat einen Dämpfer bekommen. Dieser fällt allerdings sehr viel stärker aus, wenn man berücksichtigt, dass ein Großteil der neu geschaffenen Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor entsteht. Dort wird jedoch oftmals kein Geld verdient, sondern nur umverteilt. Im produzierenden Gewerben werden dagegen seit zwei Jahren Arbeitsplätze abgebaut. Leider sagen uns das die Politiker nicht...

Die Verbraucherkredite in Großbritannien sind im November auf 0,7 Mrd. Pfund gestiegen. Die Jahresrate bleibt unverändert bei 0,8 %.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für Dezember geht von einer Jahresteuerung von 2,2 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 1,9 % gelegen.

Die italienische Jahresteuerung lag im Dezember nach vorläufigen Angaben bei 1,9 %. Erwartet wurde die Inflation mit 1,7 %. Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,4 %, gerechnet wurde mit einem Plus von 0,2 %.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im November um 0,7 % gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,4 bis 0,6 %. Im Vormonat waren die Industrieaufträge um 0,7 % gesunken. Damit wurde der Vormonatswert von -0,9 % nach oben revidiert.

Mittwoch:

Die japanische Geldmenge ist im Dezember auf 7,0 % gesunken, nach zuvor 7,6 %.

Unser Kommentar:

Schöne Neujahrsgrüße aus dem Land der Deflation. Dass die Geldmenge in Japan derart dramatisch sinkt, dürfte der US-Notenbank gar nicht gefallen. Der Rückgang zeigt nämlich, dass auch eine jahrelange Nullzinspolitik, wie in Japan, letztlich nichts ausrichten kann, wenn die Rahmenbedigungen entsprechend schlecht sind. Dabei wurde Japan bei seinen Bemühungen, die Wirtschaft durch niedrigste Zinsen zu beleben, durch eine starke Weltwirtschaft unterstützt. Auf diesen Umstand können sich die USA heute nicht verlassen...

Der italienische Dienstleistungsindex notiert im Dezember bei 50,2. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 54,4 notiert. Erwartet wurde ein Stand von 52,5.

Der französische Dienstleistungsindex notiert im Dezember bei 54,9. Im Vormonat hatte der Index noch bei 55,0 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 54,1.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Dezember notiert bei 59,2. Erwartet wurde der Index bei 58,3 nach bereits 58,3 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er ebenso bei 59,2 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Dezember bei 54,2. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 53,7 nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 55,4 gestanden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Dezember insgesamt bei 55,5. Im Vormonat hatte er bei 55,0 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 55,0 .

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Oktober um 1,4 % gestiegen nach zuvor -4,2 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 14,8 % geklettert nach +13,5 %.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im November zum Vormonat um 0,3 % gestiegen nach zuvor +0,4 %. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um 4,5 % geklettert nach zuvor +4,4 %.

Im Dezember ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 297.000 gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 93.000 gelegen und wurde somit von den zuvor veröffentlichten 93.000 leicht nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Der US-Arbeitsmarkt könnte im tiefen Tal der Tränen endlich einen Boden finden. Nachdem sich schon die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Gegend von 400.000 einzupendeln scheinen, kommt nun auch Bewegung in die neu geschaffenen Stellen. Eine nachhaltige Erholung ist das noch nicht, aber ein erstes Hoffnungssignal..

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für Dezember notiert bei 57,1. Erwartet wurde der NMI im Bereich 55,7 bis 56,0 nach zuvor 55,0.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 4,2 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,3 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 2,7 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 2,3 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,1 Mio. Barrel geklettert, nach zuvor +0,2 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Heilige Drei Könige - Feiertag in Teilen Deutschlands

Die schweizerische Jahresteuerung lag im Dezember bei 0,5 % nach zuletzt 0,2 %.
Die durchschnittliche Jahresteuerung für das Jahr 2010 betrug 0,7 %.

Der britische CIPS Dienstleistungsindex für Dezember notiert bei 49,7. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 53,0 gestanden. Erwartet wurde hingegen der Service-Index bei etwa 52,5.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im November gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,8 % gefallen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurozone im Berichtsmonat um 0,1 % geklettert.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im Dezember bei 106,2 nach zuvor 105,2. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei 4,0 nach zuvor noch 0,4. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -11 nach -9,4 im Vormonat.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im Dezember bei 1,31. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei 0,91 gelegen. Die erste Veröffentlichung für November ist damit von 0,96 nach unten revidiert worden.

Der Auftragseingang ist im November in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 5,2 % gegenüber Vormonat gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um etwa 1,0 %. Im Vormonat war der Auftragseingang um 1,6 % gestiegen.

Der Monster Beschäftigungsindex aus den USA notiert für Dezember bei 130. Im Vormonat lag der Index noch bei 134, ein Jahr zuvor hatte er bei 115 notiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 409.000 gestiegen. Erwartet wurden 405.000 bis 415.000 neue Anträge nach zuvor 391.000 (revidiert von 388.000).

Freitag:

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz liegt im Dezember bei 3,8 % nach 3,6 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 148.636 und damit um 6.968 höher als im Vormonat.

Die deutsche Handelsbilanz weist für November einen Überschuss in Höhe von 12,9 Mrd. Euro aus nach 14,2 Mrd. Euro im Vormonat und 16,0 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Im den ersten elf Monaten des Jahres zeigt die Handelsbilanz damit ein Plus von 141,2 Mrd. Euro, verglichen mit 126,2 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im November-Saldo ein Plus in Höhe von 12,0 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 12,1 Mrd. Euro (revidiert von 11,0 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 15,2 Mrd Euro. Im Jahr 2010 soweit liegt das Plus bei 110,4 Mrd. Euro, im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss bei 100,7 Mrd. Euro gelegen.

Der deutsche Einzelhandelsumsatz ist im November gegenüber dem Vorjahr nominal um 3,8 % gestiegen nach zuvor +0,4 %,real war ein Anstieg um 2,0 % zu verzeichnen, nach zuletzt noch -0,7 %.

Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Einzelhandels um nominal 1,9 % gesunken nach zuletzt noch +0,6 %, real um 2,4 % zurückgegangen nach -0,5 % im Vormonat.

Die Baupreisindizes für Wohngebäude sind im November 2010 in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % gestiegen, für Bürogebäude um 1,6 % geklettert und für gewerbliche Betriebsgebäude sogar um 1,8 % gestiegen. Der Index für den Straßenbau legte um 0,8 % zu, während der Index für die Instandhaltung binnen gleicher Frist um 1,8 % kletterte.

Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal in der EU 2010 um 0,3 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte das Quartalswachstum bei 1,0 % gelegen. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei 1,9 % nach 2,0 % im Quartal zuvor.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone bleibt im November bei 10,1 %. Bereits im Vormonat hatte sie bei 10,1 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 9,9 % betragen.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im November zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 0,7 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang in Höhe von 0,2 %. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 3,0 % geklettert (revidiert von 2,9 %).

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Dezember bei 9,4 %, erwartet wurde 9,70% nach 9,80% im Vormonat.

Unser Kommentar:

Ein Rückgang bei der Arbeitslosenquote in den USA um 0,4 Prozent ist zwar noch kein Grund, in Euphorie zu verfallen. Die mittlerweile recht hoch geschraubten Erwartungen an eine Konjunkturerholung in den USA werden damit aber etwas realistischer. Die Frage bleibt allerdings, inwieweit diese Erholung in den Aktienkursen bereits vorweggenommen wurde...

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Dezember um 103.000 gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 150.000 bis 200.000 neue Arbeitsplätze.

Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt in den USA im Dezember bei 34,3. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Dezember um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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