Analyse
18:00 Uhr, 09.05.2025

Den Megatrend Ernährung mit dieser Aktie spielen?

Mit Düngemittel und Saatgut kann man gutes Geld verdienen. Das beweist die amerikanische Corteva, die im Gegensatz zu Bayer nicht mit zahlreichen Klagen zu kämpfen hat.

Erwähnte Instrumente

  • Corteva Inc.
    ISIN: US22052L1044Kopiert
    Kursstand: 67,460 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Corteva Inc. - WKN: A2PKRR - ISIN: US22052L1044 - Kurs: 67,460 $ (NYSE)

Corteva ist ein weltweit tätiger Agrarkonzern mit Fokus auf Saatgut, Pflanzenschutz und landwirtschaftliche Innovationen. Das Unternehmen entwickelt gentechnisch optimierte Maissorten, Sojabohnen und andere Kulturpflanzen sowie chemische und biologische Pflanzenschutzmittel. Mit Marken wie Pioneer und Brevant sowie wachsender Lizenzvergabe positioniert sich Corteva als technologischer Schrittmacher der Branche. Ziel ist es, Landwirten leistungsfähige Lösungen für höhere Erträge und nachhaltige Produktion zu bieten.

Mit einem kräftigen Gewinnplus und deutlicher Margenverbesserung ist Corteva überzeugend ins Geschäftsjahr 2025 gestartet. Der US-Agrarchemiekonzern steigerte das bereinigte operative EBITDA im ersten Quartal um 15 % auf knapp 1,2 Mrd. USD. Die Marge legte um bemerkenswerte 390 Basispunkte zu. Damit übertraf Corteva die Erwartungen und bekräftigte zugleich die Prognose für das Gesamtjahr – trotz anhaltendem Preisdruck und geopolitischer Unsicherheiten.

„Das erste Quartal war besser als gedacht“, sagte CEO Chuck Magro. „In einem anspruchsvollen Marktumfeld nahezu 400 Basispunkte Marge herauszuarbeiten, ist alles andere als selbstverständlich.“

Jahresziele bestätigt

Bereits im Auftaktquartal übertraf Corteva die Markterwartungen deutlich: Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,13 USD klar über dem Konsens von 88 Cent. Die organischen Umsätze stiegen um 3 %, getragen von Zuwächsen im Saatgut- (+2 %) und im Pflanzenschutzgeschäft (+3 %). Währungsbelastungen – insbesondere durch die Lira und den kanadischen Dollar – drückten den Umsatz nominal aber um 5 %.

Am Jahresziel hält das Management fest: Das operative EBITDA soll weiterhin 3,7 Mrd. USD erreichen. CFO David Johnson erwartet für das erste Halbjahr nun ein leicht höheres Ergebnis als zunächst angenommen. Die zweite Jahreshälfte dürfte, so die Prognose, auf dem Niveau des Vorjahres liegen – was das Chance-Risiko-Profil der Gesamtprognose „deutlich entschärft“ habe.

Quelle: Corteva-Präsentation - Abhängigkeiten der Ergebnisentwicklung

Saatgutgeschäft: Auf dem Weg zur Technologieführerschaft

Besonders stark entwickelte sich das Saatgutgeschäft, das von der Flächenverlagerung in den USA – weg von Sojabohnen, hin zu Mais – profitierte. In Nordamerika sorgten günstige Wetterbedingungen und robuste Nachfrage für Rückenwind. Die Margen stiegen um rund 400 Basispunkte. Gleichzeitig trieb Corteva seinen strategischen Umbau weiter voran: Die Transformation vom Lizenznehmer zum Lizenzgeber verläuft nach Plan. Bereits jetzt sei Corteva „deutlich auf dem Weg zur Lizenzneutralität“, so Johnson. Allein 2025 sollen sich daraus 65 Mio. USD an Ergebnisbeiträgen ergeben.

Enlist-Sojabohnen, Cortevas Flagschifftechnologie, werden in dieser Saison voraussichtlich auf mehr als 65 % der US-Anbauflächen ausgesät. In Brasilien wurde das Conkesta-E3-System in den vergangenen drei Jahren bereits über drei Millionen Mal verkauft. Das Lizenzgeschäft mit lokalen Vermehrern steht dabei noch am Anfang – birgt aber erhebliche Skalierungspotenziale.

Im Pflanzenschutzgeschäft zeigte sich ein ähnliches Bild: Volumenwachstum bei neuen Produkten und biologischen Lösungen kompensierte den anhaltenden Preisdruck. Während die Preise im Quartal erwartungsgemäß um 2 % sanken, legten die Volumina konzernweit um 5 % zu. Bei neuen Produkten wurde gar ein zweistelliges Plus erzielt.

„Wir sehen erste Anzeichen für eine Stabilisierung – vor allem bei generischen Wirkstoffen aus China“, erklärte Crop-Protection-Chef Robert King. „Auch die Vertriebskanäle sind inzwischen wieder auf einem gesunden Niveau.“ Dennoch bleibe das Preisumfeld herausfordernd. Für das Gesamtjahr kalkuliert Corteva mit einem Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich – dieser sei in der aktuellen Prognose jedoch bereits voll berücksichtigt.

Brasilien bietet eine große Chance

In Brasilien eröffnet sich Corteva unterdessen eine strategische Chance: Die dort rapide wachsende Mais-Ethanol-Industrie sorgt für strukturellen Rückenwind. Die sogenannte safrinha-Maisproduktion hat sich binnen zehn Jahren verdoppelt. Als einer der führenden Anbieter im brasilianischen Maismarkt ist Corteva hier hervorragend positioniert.

Parallel forciert das Unternehmen in Südamerika den Rollout seines Lizenzmodells bei Soja – ein Schritt, der den Marktzugang beschleunigen und die Margen signifikant heben dürfte. Auch die Sommer- und safrinha-Bestellbücher im Maisgeschäft liegen laut Management deutlich über dem Vorjahresniveau.

Auch über die laufende Saison hinaus sieht Corteva reichlich Potenzial. Zwei neue Plattformen könnten das Wachstum ab 2027 spürbar treiben: Zum einen der Einstieg in den Hybridweizenmarkt – „eine Revolution vergleichbar mit der Hybridisierung von Mais vor 100 Jahren“, so Magro. Der Marktstart ist für 2027 geplant, das Umsatzpotenzial taxiert das Unternehmen auf 1 Mrd. USD jährlich. Zum anderen baut Corteva gemeinsam mit Bunge und Chevron den Anbau von Winterraps zur Nutzung bei Biokraftstoffen aus.

Auch an der Wall Street kam der Quartalsbericht gut an. Jefferies hob das Kursziel von 72 auf 80 USD an, Citigroup von 75 auf 78 USD, Morgan Stanley von 65 auf 71 USD. Die Analysten betonten Cortevas robuste Bilanz und die Fähigkeit, auch in einem volatilen Umfeld resilient zu agieren.

Fazit: Wer im Bereich Saatgut und Pflanzenschutz investieren möchte, um so sein Depot abzurunden, der findet in der amerikanischen Corteva-Aktie eine Alternative, die es besser macht als hiesige Riesen wie Bayer. Das Geschäft wächst stetig, aber nicht explosiv. Es ist eine defensive Beimischung, um den Megatrend der Ernährung zu spielen. Ob man bei Corteva allerdings nach dem jüngsten Kursplus noch zugreifen muss, dahinter setze ich erst einmal ein Fragezeichen. Die Bewertung mit einem KGV von knapp über 20 ist schon ausreichend gut bezahlt. Rücksetzer im Kurs von 10 bis 15 % würde ich abwarten.

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mrd. USD 16,91 17,28 17,88
Ergebnis je Aktie in USD 2,57 2,97 3,50
KGV 26 23 19
Dividende je Aktie in USD 0,66 0,69 0,77
Dividendenrendite 0,99% 1,03% 1,15%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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