Analyse
16:15 Uhr, 13.07.2021

GOLDMAN SACHS & JPMORGAN - Verhelfen die Zahlen zu neuen Kaufimpulsen?

Mit Spannung wurden die Ergebnisse des zweiten Quartals bei den zwei Big Playern im Bankgeschäft erwartet, berechtigterweise. Beide übertrafen die Erwartungen des Marktes und überraschten damit die Analysten. Sind die beiden Aktien damit ein Kauf?

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Die Earnings-Saison nimmt wieder an Fahrt auf. Gleich zu Beginn veröffentlichen Goldman Sachs und JPMorgan, zwei Dow-Jones-Titel, ihre Zahlenwerk. "Gewinnsprung", "Gute Zahlen" oder auch "Spektakuläre Zahlen" wurden diese nach Veröffentlichung betitelt. Hier die Zahlen im Detail:

  • Goldman Sachs notiert vorbörslich 0,9 Prozent im Plus bei 384 Dollar, nachdem die Bank heute morgen spektakuläre Zahlen geliefert hatte. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um 16 Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar und stellte damit sowohl die durchschnittliche Konsensschätzung (12,4 Mrd), als auch die höchste Analystenprognose (13,5 Mrd) deutlich in den Schatten. Der Gewinn je Aktie lag mit 15,02 Dollar ebenfalls deutlich selbst über der höchsten Wall Street-Schätzung von 12,02. Beide Kennzahlen stellen die zweithöchsten jemals gemessenen Werte dar. Möglich gemacht wurden die guten Zahlen unter anderem durch eine starke Reduzierung der operativen Kosten (-35 %) und einem sehr starken Investment-Banking-Geschäft, welches von beratenden Tätigkeiten bei Mergers und Übernahmen belebt wurde. In ihrem Portfolio stieß Goldman erfolgreich Assets im Wert von über fünf Milliarden Dollar an private Investoren ab, und kaufte lediglich 1,5 Milliarden zu.
  • JPMorgan Chase & Co. übertrifft im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $3,78 die Analystenschätzungen von $3,20. Umsatz mit $30,5 Mrd. über den Erwartungen von $29,96 Mrd.

Quelle: Guidants News

Wow? Wow! Obwohl Analysen die Messlatte bereits hochlegten, konnten die beiden US-Banken diese nochmals übertreffen. Aus fundamentaler Sicht sind diese Zahlen also mehr als freulich, doch die Aktien werden nach Börsenbeginn trotzdem verkauft. Realisieren jetzt mehr Anleger Buchgewinne Gewinne getreu dem Motto "Sell on the good news"?

Goldman Sachs - EMA50 als Richtungsweiser

Grundsätzlich ändern die heutigen Verluste wenig am gesamten Chartbild. Man darf während der Betrachtung nicht vergessen, dass die Aktien bereits einen irren Lauf im letzten halben Jahr hinter sich haben. Somit verwundert es nicht, wenn Marktteilnehmer hier Kasse machen. In den letzten Wochen wurde formal der Aufwärtstrend gebrochen, doch eine Korrektur konnte bisher verhindert werden. Zwei mal wirkte der EMA50 hier als Stütze und brachte die Käufer zurück ins Spiel. Daher sollte vor allem für die kurzfristige Entwicklung weiterhin auf diese Durchschnittslinie Acht gegeben werden. Wird diese nachhaltig unterschritten und auch die Horizontalunterstützung bei 348,13 - 352,42 USD gebrochen, würde dies den Beginn einer Korrekturbewegung mit dem Kursziel ≈310 USD darstellen.

Vorher jedoch liegen behalten die Bullen weiter die Oberhand und damit der laufende Aufwärtstrend. Über 393 USD entsteht das nächste prozyklische Kaufsignal mit dem Projektionsbereich 420,73 - 423,76 USD.

The Goldman Sachs Group Inc. Analyse 2
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JPMorgan - Short-Szenario 2.0

Auch bei JPMorgan kommt es nach Veröffentlichung der Zahlen und Handelsbeginn zu Verlusten. Dieser ereignen sich erneut am markanten Clusterwiderstandbereich um 155 USD. Somit gilt die Analyse 01.07. erneut und kurzfristige Short-Tranes können als attraktiv erachtet werden. Wohlgemerkt kurzfristig! Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Stimmung im heutigen Handel nicht dreht und und der Kumulationsbereich doch geknackt wird. In diesem Fall würde sich bei einem Tagesschlusskurs über 157,93 USD ein Long-Setup mit dem Ziel 167,44 USD eröffnen. Bei einem Anstieg über 167,44 EUR würden der Projektionsbereich bei 176,43 - 179,84 USD freigeschaufelt werden.

Auch für JPMorgan gilt: Kurzfristig könnte es hier zu Gewinnmitnahmen kommen, doch mittel-bis langfristig scheint der Druck der Käufer zu überwiegen.

Fazit: Die heutigen Zahlen von Goldman Sachs und JPMorgan sorgen für Staunen, wenn auch gleich die Reaktion der Aktien für Ernüchterung sorgt. Auf kurze Sicht könnte es zu weiteren Abgaben kommen; hierbei dürfte es sich um klassische Gewinnmitnahmen handeln. Aufgrund der Stärke der letzten Wochen,dem bisherigen Ausbleiben einer Korrektur UND den überaus erfreulichen Zahlen kann eine weitere Kaufwelle auf mittel-bis langfristiger Basis als wahrscheinlich erachtet werden.

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