GOLD ist nicht nur ein Krisenmetall
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London (Godmode-Trader.de) - Gold befindet sich weiter im Höhenflug. Erstmals seit dem vergangenen Sommer hat die Unze die Marke von 1.900 Dollar überstiegen. In der Nacht zum Freitag wurde das Edelmetall an der Börse in London bei 1.902 Dollar je Unze gehandelt. Das ist der höchste Preis seit acht Monaten. Zuletzt kostete die Unze 1.897 Dollar.
Angesichts der hohen Zinserwartungen am Kapitalmarkt zeige das Edelmetall eine erstaunliche Widerstandskraft, kommentierte die Helaba den Preisaufstieg. Phasen steigender Leitzinsen seien in der Vergangenheit kein guter Einstiegszeitpunkt für Gold gewesen. Zum einen profitierte die Notiz von der rekordhohen Inflationsdynamik sowohl im Euroraum als auch in den USA, andererseits sorge die gegenwärtige Krisenangst für Auftrieb.
Zuletzt haben Anleger an den Finanzmärkten wegen der zugespitzte Krise an der russisch-ukrainischen Grenze verstärkt sichere Anlagen gesucht, zu denen auch das Gold gerechnet wird. „Gold glänzt als Krisenmetall", umschreibt das Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach ist das Sicherheitsbedürfnis der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise weiterhin groß, sodass Gold gefragt bleiben sollte. „Sollte die Marke von 1.900 Dollar nachhaltig überschritten werden, ist das Hoch von letztem Juni in greifbarer Nähe", sagte Briesemann. Im Juni 2021 war der Goldpreis bis auf 1.916 Dollar gestiegen, im Sommer 2020 gar auf 2.075 Dollar/Unze.
Auch wenn der Goldpreis von den Höchstständen wieder zurückgehen könnte, wenn beispielsweise die Spannungen zwischen dem Westen und Russland nachlassen, dürften die zugrunde liegenden Faktoren bestehen bleiben, sagt Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault. „Die asiatische Verbrauchernachfrage erholt sich von den coronabedingten Schließungen und auch die Zentralbanken akkumulieren weiterhin Gold“. Vor allem der Anstieg des Goldpreises im Vergleich zum bisherigen Rückgang der Aktienmärkte im Jahr 2022 deute darauf hin, dass Portfoliomanager das Edelmetall zur Risikostreuung nutzten, da die Lebenshaltungskosten die Unternehmensgewinne belasteten und die Kreditkosten in die Höhe trieben, so Ash.
Einen Seitenhieb auf die EZB kann sich der Goldfachmann nicht verkneifen: „Alle großen Zentralbanken hinken der Inflation weit hinterher, an vorderster Stelle die Europäische Zentralbank“, sagt Ash. Die starke Performance von Gold für deutsche und andere europäische Anleger unterstreiche die grundlegende Schwäche der Einheitswährung. „Das zeigt wiederum, wie schwach die Politik der EZB aussieht, während die Inflation ein Mehrjahrzehnthoch erreicht.“
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