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10:13 Uhr, 15.09.2023

Gold erholt sich von Dreiwochentief

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins gestern zwar überraschend um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent angehoben, gleichzeitig aber signalisiert, dass dies im Kampf gegen die hohe Inflation voraussichtlich die letzte Zinsanhebung gewesen sein dürfte.

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    Kursstand: 1.917,27 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold erholt sich zum Wochenschluss weiter von seinem am Donnerstag im Zuge der deutlichen Gewinne des US-Dollars bei 1.900,30 US-Dollar je Feinunze markierten Dreiwochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1.919,39 US-Dollar pro Unze.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins gestern zwar überraschend um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent angehoben, gleichzeitig aber signalisiert, dass dies im Kampf gegen die hohe Inflation voraussichtlich die letzte Zinsanhebung gewesen sein dürfte.

„Mit der heutigen Entscheidung haben wir nach derzeitiger Einschätzung ausreichend dazu beigetragen, die Inflation rechtzeitig auf das Zielniveau zurückzuführen", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid. Die EZB hob auch ihre Inflationsprognosen an. Erwartet wird nun, dass sich die Teuerungsrate in den nächsten zwei Jahren langsamer ihrem Ziel von zwei Prozent nähern wird. Die Prognosen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone wurden gesenkt.

Der US-Dollar, mit dem das Edelmetall für gewöhnlich negativ korreliert ist, profitierte gegenüber dem Euro von diesen Aussichten. Zwar wird weiterhin erwartet, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen bei dem in der kommenden Woche anstehenden Zinsentscheid der Fed unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen wird, allerdings könnten die zuletzt wieder gestiegene Inflation in den USA und zuletzt starke US-Wirtschaftsdaten, die auf eine anhaltende Widerstandsfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt hindeuten, zu einer aggressiveren Rhetorik der Fed führen und die Währungshüter dazu veranlassen, die Zinsen im weiteren Jahresverlauf noch weiter anzuheben oder auch nur bis weit ins Jahr 2024 hinein auf dem höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten zu belassen.

Am Donnerstagnachmittag wurde gemeldet, dass die US-Einzelhandelsumsätze im August mit 0,6 Prozent im Monatsvergleich deutlich stärker gestiegen sind als im Konsens mit plus 0,2 Prozent erwartet (nach plus 0,5 Prozent im Juli), während die auch die US-Erzeugerpreisteuerung im August mit plus 0,7 Prozent im Monatsvergleich höher lag als zuletzt und als erwartet (beides plus 0,4 Prozent). Zuvor war bereits gemeldet worden, dass sich der Anstieg der US-Verbraucherpreise im August etwas stärker beschleunigt hat als erwartet. Die Inflation ist in der Gesamtrate von 3,2 Prozent im Juli auf aktuell 3,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen (Konsens 3,6 Prozent).

Steigende US-Zinsen bzw. die Aussicht darauf sind negativ für das zinslose Gold – und umgekehrt. Gegen 10:10 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 1.917,71 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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