GOLD: Im Schwitzkasten von Geldpolitik und Inflation
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Edelmetall hat den Ruf als Inflationsschutz und Anlage in Krisenzeiten. Da verwundert es dann doch, dass Gold im vergangenen Jahr enttäuschte - angesichts einer selten gesehenen globalen Teuerungswelle und der Corona-Wirren. Die Inflationsrate war immer weiter gestiegen, auf zuletzt fünf Prozent in Europa und sieben Prozent in Amerika. Doch Gold verlor in 2021 an Wert, zumindest in Dollar gemessen. Und in Euro reichte es nur zu einem kleinen Gewinn. Die Inflation hätte der nicht ausgeglichen. Die Analysten von Heraeus sprachen von einer „Seitwärtsbewegung“.
Gründe für die schwache Entwicklung des Goldpreises im vergangenen Jahr gibt es einige. Die schwache Nachfrage der Schwellenländer etwa, oder die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie. Dominierend aber war offensichtlich der Aktienmarkt, der mit Rekordkursen die Anlegergunst prominent für sich einnahm und so andere Anlageklassen wie Edelmetalle in den Schatten stellte.
Die Frage ist nun, ob Gold in diesem Jahr seiner Funktion als Inflationsschutz gerecht werden kann. Die schwache Entwicklung des Goldpreises im vergangenen Jahr sei entgegen den Fundamentaldaten erfolgt, der Goldpreis habe also gleichsam Nachholpotenzial, macht der Edelmetallhändler Heraeus Hoffnung. Dessen Analysten argumentieren: Die hohe Inflation und die niedrigen Zinsen, die real, also unter Berücksichtigung der Inflation, immer noch negativ seien, dürften in diesem Jahr eine gute Unterstützung für den Goldpreis darstellen.
Relevant für Gold ist vor allem der reale Zins, also die Zinserträge nach Abzug der Inflation. Die Anhebung der Leitzinsen, die in den USA dieses Jahr zu erwarten sind, tut em Gold zumindest kurzfristig dennoch nicht gut. Nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank brach der Preis vergangenen Woche dann doch deutlicher ein. Höhere Zinsen belasten den Goldpreis, denn es hat keine laufenden Erträge. Hier zählen nur Kursgewinne.
Die Notierung ist am Montag, dem letzten Handelstag im Januar, in Richtung 1.800 Dollar je Unze zurückgekehrt und hat diese Marke heute überschritten. Unterstützt wurde der Goldpreis dabei vom schwächeren US-Dollar, und auch ETF-Zuflüsse haben offenbar geholfen. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs haben mit 42 Tonnen im Januar den stärksten Monatszufluss seit letztem Mai registriert, wie die Commerzbank berichtete. Das konnte aber nicht verhindern, dass der Goldpreis im Januar um knapp 2 Prozent gefallen ist.
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Gold und besonders Silber performen schon seit 2010 eher schwach. Während viele andere Metalle alte ATHs weit hinter sich gelassen haben, kommen Gold und Silber kaum vom Fleck.