Gold 800 und Bitcoin 60.000?
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Endlich tut sich mal wieder was an den Börsen. Das Trauerspiel der vergangenen Monate mit einschlafender Vola und Aktienindizes, die in Trippelschritten nach oben schleichen, war ja kaum noch auszuhalten. Jetzt ist wieder Party-Time, wenn auch nur in zwei vergleichsweise kleinen Teilsegmenten:
Während beim Bitcoin ganz offensichtlich nur noch der Mond das Ziel ist („to da moon“), wundern sich einige Goldfreunde, dass bei ihrem bevorzugten Asset ganz plötzlich wieder der Bär tanzt. Und wie er tanzt: Am Donnerstag ist der Kurs unter die wichtige Haltezone bei 1.260 US-Dollar gerutscht. Auch die bedeutende 200-Tage-Linie wurde dabei deutlich unterschritten. Die folgende Abbildung zeigt das.
BU: Gold „hat fertig“ – jedenfalls bei oberflächlicher Betrachtung…
Damit ist der Fall für viele Kollegen aus der Kurvenleser-Fraktion klar: Das nächste Ziel liegt irgendwo im Bereich von 1.200 US-Dollar je Feinunze, womöglich weit darunter. Beliebt sind jetzt wieder Kursprognosen von 1.000 oder gar 800 Dollar...
Warum solche Kursziele Utopie bleiben werden, zeigt ein Blick auf die wichtigsten Goldminen-Aktien: Als der Goldpreis am Donnerstag um fast anderthalb Prozent in den Keller taumelte, da konnten die Aktien von Branchenschwergewichten wie Barrick Gold (ABX) oder Newmont Mining (NEM) fast ein Prozent zulegen. Im Kursverlauf von Barrick Gold zeigen Indikatoren wie RSI und MACD jetzt positive Divergenzen, die eine Wende nach oben ankündigen. Achten Sie auf die roten Linien in der folgenden Abbildung.
Bei der Aktie von Barrick Gold zeigen RSI und MACD positive Divergenzen...
Auch der marktbreite Minenindex XAU schaffte am Donnerstag bei tiefroten Goldpreisen ein kleines Plus von 0,05 Prozent. Das ist nicht viel, hat aber eine viel bedeutendere Signalfunktion als die Kursentwicklung beim Goldpreis selbst. Das hat folgenden Grund:
Wenn die vorauslaufenden Minenaktien den schwächsten Tag beim Gold seit Juli dieses Jahres mit Kursgewinnen kontern, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich beim jüngsten Einbruch der Edelmetalle um ein Fehlsignal handelt, mit dem nun auch noch die „letzten Mohikaner“ rausgekegelt werden sollen.
Immerhin haben wir es hier mittlerweile mit dem längsten Bärenmarkt der Geschichte zu tun. Das heißt, es gibt ohnehin kaum noch jemanden, der auch nur einen Pfifferling auf die Edelmetalle setzen würde. Und diese letzten Standhaften sollen jetzt auch noch abgeschüttelt werden. Warum? Weil die Baisse in Kürze vorüber ist.
Unsere Prognose lautet:
Mit der nächsten Zinsanhebung der US-Notenbank, die voraussichtlich am kommenden Mittwoch, 13. Dezember 2017, über die Bühne gehen wird, ist Schluss mit dem Abverkauf beim Gold. Auch wenn fast alle „Experten“ seit Jahren etwas anderes erzählen, hat der Goldpreis Ende 2015 exakt zu einem Zeitpunkt nach oben gedreht, als die US-Notenbank begonnen hat, die Zinsen anzuheben.
In bester Erinnerung sind die dynamischen Aufschwünge beim Gold und den Minenaktien nach den Zinsschritten der Fed Ende 2015 und Ende 2016. Der jüngste Kursverlauf bei Barrick und Co deutet darauf hin, dass dies auch diesmal so sein wird.
Mit der Zinswende der US-Notenbank Ende 2015 begann auch der jüngste Aufwärtstrend beim Gold. Der nächste Zinsschritt wird am kommenden Mittwoch erwartet…
Womit wir beim Bitcoin wären:
Was wäre besser geeignet, das „barbarische Relikt“ (vermeintlich) über die Klippen zu stürzen, als eine Mega-Rallye bei einer Anlageklasse, deren Potential zwar niemand seriös beurteilen kann, die wegen der astronomischen Kursgewinne derzeit aber „in aller Munde“ ist?
Letzteres scheint tatsächlich zuzutreffen, wie einige Leser berichten. Angeblich sollen bereits Aldi-Kassiererinnen, Taxifahrer und Friseure über die Kurskapriolen bei Bitcoin und Co bestens informiert sein. „Das neue Gold“, so schallt es bereits durch den Äther.
Nachprüfbar ist die Berichterstattung diverser Mainstream-Medien. BILD, ARD, ZDF und andere Dampfplauderer haben das Thema längst entdeckt und entsprechend breitgetreten.
Neueste Stilblüte sind übrigens „virtuelle Katzen“ die neuerdings einen Großteil des Ethereum-Netzwerkes lahmlegen. Der Trick geht so:
"Alle fünfzehn Minuten entsteht eine neue Katze, die für das 1,5-fache des Durchschnittspreises der letzten fünf Katzen angeboten wird. Der Preis fällt allerdings in den nächsten 24 Stunden, bis die Katze einen neuen Besitzer findet. Nach demselben Prinzip können Benutzer auch ihre Katzen zum Verkauf anbieten, allerdings mit einem Start- und Endpreis. Die Transaktionen im Spiel funktionieren mit der Kryptowährung Ether.
Das Spiel hat bereits jetzt einen erheblichen Einfluss auf die Auslastung im Ethereum-Netzwerk – und auf die Geldbörsen der Spieler. Beim Kauf der sogenannten Genesis-Katze wechselten umgerechnet circa 117.000 US-Dollar den Besitzer".
117.000 Dollar für eine virtuelle Katze? Das macht selbst den Macher des Youtube-Kanals "Bitcoin for Beginners" fassungslos. Und auch Besitzer eines ganz realen Jaguar E-Type, Baujahr 1969, dürften bei solchen Kapriolen nur noch den Kopf schütteln...
„Die Katze“: Der Jaguar E-Type gilt als einer DER Klassiker unter den Oldtimern. Preise von deutlich mehr als 100.000 US-Dollar sind keine Seltenheit. Ähnnliche Notierungen werden neuerdings für "virtuelle Katzen" aufgerufen. (Quelle: Wikipedia)
Manche versuchen auch, den Krypto-Hype mit „ökonomischen Argumenten“ zu erklären. Das geht dann in etwa so: Unternehmen die in diesen Tagen die Bezeichnung "Blockchain" in den Firmennamen integrieren, sehen ihren Aktienkurs explodieren. Einzig und allein wegen des neuen Namens wohlgemerkt. Man muss die Blockchain-Technologie nicht einmal begriffen haben, um zu erkennen, was da gerade passiert: Gier frisst Hirn, alles schonmal dagewesen...
Man kann sich solche Entwicklungen natürlich gerne schönreden, was viele Bitcoin-Fans derzeit auch bereitwillig tun, an der Tatsache, dass solche Stilblüten regelmäßig am Ende von "Fahnenstangen" zu beobachten sind, ändert das jedoch nichts.
Womit wir bei der Kursentwicklung des Bitcoin wären:
Zuletzt hat die Kunstwährung innerhalb von drei Tagen in der Spitze rund 60 Prozent zugelegt. Ganz exakt lässt sich das nicht feststellen, weil an dem völlig unregulierten Markt ganz unterschiedliche Preise kursieren. Geht man jedoch davon aus, dass beim Bitcoin gerade die finale Übertreibung vor Einführung der Futures am Montag, 18. Dezember 2017 zu beobachten ist, dann kann man folgende Rechnung aufmachen:
Bis zum Start des Futures verbleiben inklusive der Wochenenden noch zehn Handelstage. Bleibt der Bitcoin bei seiner zuletzt gesehenen explosiven Kursbewegung, was im Endstadium einer exponentiellen Entwicklung keine Überraschung wäre, dann kann der „Wert“ noch dreimal 60 Prozent draufpacken.
Mit einem Startpunkt bei rund 15.000 US-Dollar käme man dann auf einen Kurs von sage und schreibe 61.440 US-Dollar. Bis zum 18. Dezember wohlgemerkt. Den möglichen Fahrplan zeigt die folgende Abbildung. Man achte insbesondere auf die exponentielle Steigung der Kurve:
Dass die jüngste Bewegung beim Bitcoin noch nicht „fertig“ ist, das zeigt auch der Blick auf den langfristigen Verlauf in der folgenden Abbildung: Bei der letzten, der gerade laufenden Welle, fehlt noch die finale Übertreibung, sozusagen der Weg in die Senkrechte. Interessanterweise würden auch die gleichzeitig explodierenden Umsätze so eine Entwicklung jetzt betätigen (blaue Markierung unten rechts).
Der Bitcoin vor dem großen Finale?
Es kann daher nicht schaden, sich jetzt eine Ausstiegsstrategie für Bitcoin und Co zurechtzulegen. Berichten zufolge scheint es nämlich selbst bei steigenden Kursen gar nicht so einfach zu sein, Bitcoins wieder loszuwerden.
Außerdem empfiehlt es sich, mit einem Ausstieg nicht so lange zu warten, bis alle anderen die gleiche Idee haben. Denn wenn es offenbar schon bei steigenden Kursen schwierig ist, die aufgelaufenen Gewinne einzutüten, dann möchte man sich gar nicht vorstellen, was erst passiert, wenn die Anleger scharenweise durch die gleiche Tür nach draußen wollen.
Eines sollte man bei all dem jetzt nicht vergessen: Die Kurse der Kryptowährungen steigen unter anderem deshalb exponentiell, weil in unserem ungedeckten Papiergeldsystem einiges aus dem Ruder läuft…
Da an Gewinnmitnahmen bekanntlich noch niemand verhungert ist, könnten Bitcoin-Jünger daher jetzt zumindest einen Teil ihrer Gewinne versilbern, und sich einmal dort umsehen, wo sich in Krisenzeiten eine Diversifikation anbieten würde.
Kleiner Tipp: Sinnvoll ist es immer dort, wo gerade niemand hinsieht.
Gold, Silber und die Minenaktien wären ein Beispiel…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
Die genannten Fakten zu Ripple sind mir bekannt. Ich denke aber, dass die Herde da jetzt nicht groß unterscheiden wird. Gekauft wird alles, wo "Krypto" draufsteht. Ähnlich wie bei den Internet-Aktien von fast 20 Jahren. "Blasmusik" live, ist schon unterhaltsam, das jetzt zu beobachten...
Man beachte auch den Goldpreis und die Minenaktien. Wie im Artikel angekündigt, dreht der Sektor mit der Zinsentscheidung der Fed. Die "Negativ-Blase" dürfte in den kommenden Wochen ein heißbegehrter Zufluchtsort für aufgelaufene Krypto-Gewinne werden.
Läuft also genau nach Plan :-)
Ripple ist übrigens soeben ausgebrochen. Zertifikate oder Optionsscheine gibt es bislang keine, Handel ist nur möglich über CFDs oder direkt in einer eigenen "Internet-Geldbörse".
Möglich, dass wir hier bereits die ersten Auswirkungen des Future-Handels auf die Preisentwicklung des Bitcoin sehen. Interessant wird der kommende Montag mit dem Futures-Start an der weltgrößten Futures-Börse CME.
http://www.boerse-online.de/na...
Der GBTC hat gestern in New York 23 Prozent zugelegt, während der Bitcoin auf der Stelle getreten ist. Schon klar, dass die beiden nicht parallel laufen, aber die Diskrepanz ist außergewöhnlich groß. Kann mir da gerade keinen Reim drauf machen. Hat jemand eine Erklärung?
Hallo Rosinchen, wer sich hier lächerlich macht, ist ja wohl klar.
Vielleicht habt Ihr nicht gemerkt, dass Ihr ins englische geswitcht seid.
Wer das engl. Wirtschafts-Kauderwelsch nicht beherrscht, wie Ihr, liest Euch überhaupt nicht.
Aber das ist auch besser so, dann merkts keiner wie lächerlich diese Angeberei ist.
Die Landessprache ist hier deutsch , denn wir leben hier in Deutschland und wer sich hier "aufmandeln" möchte, muss das schon in unserer Sprache tun !
Ansonsten wird er einfach nicht beachtet;
Grüsse vom heissen Apfelkuchen ;-)
Ein herausragender Artikel zur Bitcoin-Thematik ist kürzlich auf der Seite von n-tv Reporter Frank Meyer erschienen.
Titel:
Wohin nur mit der bitcoin-Kohle?
Wer sein Geld in diesem Jahr mit Bitcoin verzehnfacht, mit IOTA verzwanzigfacht oder mit VERIs verdreißigfacht hat, der sollte sich langsam Gedanken darüber machen, wohin er Teile dieser Gewinne verlagern kann. Es wäre doch jammerschade gute Gelegenheiten zu verschlafen.
Die Aufwärtsbewegungen des bitcoin und seiner nahen und fernen Verwandten muss man als historisch einstufen. Eine derartige Entwicklung wird man abseits von Hyperinflationen wohl nicht allzu oft erleben dürfen. Schlimm ist das nicht, denn von solchen Bewegungen braucht man nicht allzu viele. Das wirklich bemerkenswerte an der Preissteigerung ist, dass gar nicht so viele dabei sind, wie man denken könnte. Der Blick auf die Verteilung der Bestände aller bitcoin-wallets (hier „Adressen“) zeigt derzeit folgendes Bild.
Es existieren lediglich 175.000 wallets mit einem in $ umgerechneten Bestand in Höhe von mehr als 100.000$. Weniger als 700.000 Adressen halten mehr als einen einzigen bitcoin. Das ist für etwas, das sich in den letzten 24 Monaten verzigfacht hat, eine überraschend niedrige Zahl. Diese erklärt wiederum, wie ein derartiger Bullenmarkt immer noch von den meisten entweder ignoriert, belächelt oder verteufelt wird. Je mehr man von der Aufwärtsbewegung verpasst, desto näher liegt man freilich am Ende der Aufwärtsbewegung, aber viele Trader werden sich die Frage stellen, wie sie es geschafft haben, die Bewegung gänzlich zu verpassen. So etwas kann dann in einer finalen Euphorie zur Kapitulation und verzweifelten Käufen nach dem Motto „ich muss jetzt doch dabei sein“ führen.
Hier geht´s weiter:
http://www.rottmeyer.de/wohin-...
Sehr nett ist auch die Anekdote, die ein Bitcoin-Anleger im Kommentarbereich unter besagtem Artikel zum Besten gibt. Ich zitiere das mal:
"Was habe ich doch für ein Glück. Ich liege irgendwo bei den 2.5 Mio Menschen die weniger als 10K$, aber mehr als 1.000 $ haben. Ich bin sogar noch viel glücklicher. Ich habe nämlich Donnerstag bei einem Kurs von bummelig 13.000,- € soviel Bruchteile verkauft gehabt dass mein Einsatz gesichert ist. Und wie glücklich schätzte ich mich erst als ich am späten Donnerstag zu einem Kurs von 14.488,- € den Rest verkaufte und folglich alle verbliebenen Bitcoinanteile auf die Reise zum Broker schickte. Imerhin sehr dicht dran am bisherigen Alltime High.
Dumm war das Erwachen am Freitag morgen als ich fesstellte dass die sinnvolle Transaktionsgebühr so dermaßen in den Himmel geschossen war, dass ich besser nicht nur die von mir gezahlten 40,- $, sondern lieber 80,- $ als Gebühr hätte ausloben sollen. Es hatte nämlich niemand der Miner meine Transaktion in einen seiner kostbaren Blöcke packen wollen, also hing die Überweisung fest im Nirvana. Der Broker hatte das Geschäft zwischenzeitlich abgebrochen. Der Kurs war futsch. Übrigens ein Ablauf den ich in der Spitze mit 207.000 anderen Möchtegernüberweisern geteilt habe.
Zwischenzeitlich sind die Bitcoin’s (am Sonntagvormittag) beim Broker gelandet. Hat ja dann nur 2 1/2 Tage gedauert. Doch der will sie ja gar nicht mehr. 40,- $ weg für nix, es sei denn ich entscheide mich (und der Broker macht mit) am Montag zum (aktuell) deutlich schlechteren Kurs das Geschäft zu wiederholen. Auch so kann es gehen mit den lieben Bitcoins.
Den Gewinn hab ich übrigens bereits re“investiert“. Fernab von Blockchain und Co. In ein, hoffentlich, unterbewertetes Unternehmen der Möbelbranche. Ob das Ende nächster Woche überhaupt noch existiert weiß leider auch niemand so genau. Aber irgendwie muss der unverhoffte Bitcoin-Gewinn, der sich nun überraschend noch gar nicht auf meinem Konto eingefunden hat, ja wieder unters Volk gebracht werden.
Und die Moral von der Geschicht: Der Bitcoin ist nicht nur hoch spekulativ, sondern auch die nicht (mehr) ausgegorene Technik stellt ein ziemliches Risiko dar. Und Moral Nr. 2: 40 bis 80,- $ Überweisungsgebühr im Bitcoinsystem (nicht die Brokergebühr) ist ganz schön happig für ein Zahlungsmittel mit dem man mal die Pizza bezahlen sollte/wollte. Bei einem Transaktionsvolumen von mehreren Tausend € akzeptiert man das ja noch zähneknirschend, aber wenn man nun nur 100,- od. 200,- € transferieren will/kann?"
ohne weiteren Kommentar.....
http://www.manager-magazin.de/...
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