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10:12 Uhr, 10.08.2018

Getreide: Deutschland wird zum Nettoimporteur

Der deutsche Raiffeisenverband DRV hat seine Schätzung für die deutsche Getreideernte deutlich auf 36,3 Millionen Tonnen gesenkt.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Bedingt durch die anhaltende Trockenheit hat der Deutsche Raiffeisenverband DRV seine Prognose für die Getreideernte Deutschlands auf 36,3 Millionen Tonnen nach unten korrigiert. Damit würde sie die Niedrigste seit 1994 sein. Die Erntemenge soll laut DRV 20 Prozent unter dem Vorjahr und sogar 25 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen sowie erstmals seit langem hinter dem heimischen Verbrauch zurückbleiben, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Deutschland werde damit zu einem Netto-Importeur von Getreide. Bei Winterweizen sei die Erntemenge auf 19,3 Millionen Tonnen nach unten korrigiert worden (minus 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Mit seiner Schätzung sei der DRV etwas optimistischer als der Deutsche Bauernverband DBV, der letzte Woche seine Erwartung auf 18 Millionen Tonnen gesenkt habe. Aufgrund der üppigen Versorgung an den globalen Weizenmärkten drohe laut DRV jedoch keine Knappheit. Auch die Rapsernte setze der DRV mit 3,47 Mio. Tonnen etwas höher an als der DBV mit knapp 3,3 Millionen Tonnen. Dennoch bedeutet auch dies einen Einbruch um 19 Prozent gegenüber 2017, heißt es weiter.

„Bei der erwarteten (Körner-)Maisernte hat der DRV einen noch kräftigeren Schnitt gemacht. Sie soll mit 2,3 Millionen Tonnen nur halb so groß wie im Vorjahr sein. Dies liegt teilweise an niedrigeren Erträgen, vor allem aber daran, dass die Anbaufläche reduziert wurde. Denn wegen der hohen Nachfrage von viehhaltenden Betrieben und Biogasanlagen wird ein höherer Anteil in diesem Jahr als Silomais verwendet. Die Erntemenge von Gerste schätzt der DRV auf 9,5 Millionen Tonnen (minus 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr)“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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