Geschickter Schachzug von Pfizer

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Pharmariese Pfizer hat nach der Kritik von US-Präsident Trump Preiserhöhungen, die zu Monatsbeginn in Kraft getreten waren, vorerst verschoben. Das Unternehmen will nach offiziellen Aussagen Trump damit Zeit geben, an seiner geplanten Gesundheitsinitiative zu arbeiten. Das Nachgeben von Pfizer könnte aus Sicht von Analyst Bernhard Weniger auf den ersten Blick als Schwäche interpretiert werden und die Position für künftige Preisverhandlungen verschlechtern.

Doch das Vorgehen sei in zweierlei Hinsicht vorteilhaft, so der Experte weiter: Zum einen könnte sich die Kompromissbereitschaft positiv auf die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens auswirken. Zum anderen stehe nun der US-Präsident unter Zugzwang - schließlich sei die Preiserhöhung nur bis zum Eintreten der Initiative oder bis Jahresende aufgeschoben. Scheitert diese, liege dies nicht in der Verantwortung von Pfizer.

Darüber hinaus will sich das Unternehmen, so Weiniger weiter, neu in die Bereiche Innovative Medicines, Established Medicines sowie Consumer Healthcare organisieren und damit die langfristigen Wachstumsaussichten der neuen Produkte herausstellen. Dies sei für ihn keine Überraschung, zumal Pfizer in der Vergangenheit vergleichbare Pläne für eine Aufspaltung offenbart habe, die Ende 2016 eingestellt worden seien.

Für das Consumer Healthcare-Geschäft werden derzeit weiterhin strategische Optionen geprüft (Entscheidung bis Ende 2018). Ein Verkauf zu einem attraktiven Preis hat sich zuletzt jedoch als schwer realisierbar herausgestellt.