Geerdet bleiben, wenn es turbulent wird
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Ein stabiler Rahmen
Wir beginnen mit unserer Analyse nicht erst, wenn die Märkte eingebrochen sind. Stattdessen nutzen wir unser in vielen Jahren entwickeltes Krisendrehbuch und passen es an die Besonderheiten der aktuellen Lage an. Auf dieser Basis haben wir die Auswirkungen von Corona genau untersucht und Unternehmen in zwei Gruppen eingeteilt: Coronagewinner und Coronaverlierer. Hinzu kommt die klassische Einteilung in Gewinner und Verlierer des Strukturwandels. Das Ergebnis war ein Vier-Quadranten-Schema.
Sehen wir uns die Quadranten genauer an. Oben links finden sich Aktien, die sowohl von Corona als auch von strukturellen Veränderungen profitieren (Onlinehandel, Pharmazie und Life Sciences, Digitalzahlungen, Onlinemedien/Streaming). Trotz hoher Bewertungen haben wir der Versuchung widerstanden, unsere Positionen zu verkleinern – denn die langfristigen Fundamentaldaten sind sehr gut. Das Gegenstück ist der Quadrant unten rechts: Hier finden sich Aktien, die sowohl wegen des Strukturwandels als auch wegen Corona zu den Verlierern zählen: klassische Medien, traditionelle Banken, klassischer Einzelhandel, Ölunternehmen, Energie, Automobil. Sie standen meist während der gesamten Pandemie unter Druck, und wir zweifeln daran, dass die Geschäftsmodelle zukunftsfähig sind. Trotz attraktiver Bewertungen halten wir uns daher mit Käufen zurück. Oben rechts finden sich Aktien, die zwar zu den Verlierern des Strukturwandels zählen dürften, von Corona aber profitiert haben. Es handelt sich um Aktien aus Branchen, denen Corona Auftrieb gab, deren Aussichten aber unsicher sind: Einzel-/Lebensmittelhandel, Lebensmittelhersteller, einzelne Telekomdienstleister. Hier nutzen wir die Kursgewinne infolge der Pandemie zum Positionsabbau. Unten links schließlich finden sich Titel, für die Corona alles andere als gut war, die aber aufgrund der langfristigen Fundamentaldaten dennoch interessant scheinen. Dazu zählen viele neue Anlageideen, wie etwa elektive Medien, Luxusgüter, einzelne Freizeit-, Hotel- und Restaurantwerte sowie Baustoffe.
Auf die langfristigen Fundamentaldaten achten
Unser aktiver Investmentansatz beruht auf der Annahme, dass die Fundamentaldaten die Aktienkurse langfristig bestimmen. In turbulenten Zeiten muss man daher unbedingt langfristig denken. Unsere Investmentteams sollen genau das tun und den Unterschied zwischen wichtigen Signalen und Hintergrundrauschen erkennen. Die Branchentabelle ist ein Beispiel dafür, wie gut dies während der Pandemie gelungen ist – und wie erfolgreich unsere Sektorteams und Investmentplattformen zusammenarbeiten. Entwickelt wurde sie von unserem US-Aktienteam, wird aber jetzt von allen Analysten weltweit genutzt.
Verzerrungen erkennen
Die Coronakrise hat große Marktturbulenzen ausgelöst und zu Verzerrungen geführt. Für langfristige Investoren ist das eine Chance, die unsere Investmentteams nutzen wollen. Sie möchten herausfinden, wo die Kurse gemessen an den langfristigen Fundamentaldaten zu hoch und wo sie zu niedrig sind. Für uns zählen weder Markttechnik noch die täglichen Schlagzeilen, sondern die Langfristaussichten eines Unternehmens. Wir glauben, damit langfristigen Mehrwert für unsere Kunden schaffen zu können, durch verantwortungsbewusste Kapitalanlage.
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