Alles normal in den USA
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„Schlechte Daten werden inzwischen wieder als schlechte Nachrichten wahrgenommen – die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt waren nur mittelmäßig, und der Markt hat reagiert. Das Drehbuch ist bekannt: Anleger befürchten, Zinssenkungen der Fed könnten zu spät kommen, oder neudeutsch, hinter der Kurve bleiben. Die bislang ausbleibende Reaktion der Geldpolitik wird dahingehend gedeutet, die USA könnten doch noch in eine Rezession abrutschen. In der Folge sahen wir eine Minikorrektur bei risikoreichen Anlagen und eine erhöhte Marktvolatilität.
Ein Grund zur Panik ist das jedoch nicht. Natürlich befindet sich der US-Arbeitsmarkt im Anpassungsmodus, aber er zeigt keine Anzeichen ernsthafter Belastung, die eine bevorstehende Rezession nahelegen könnten. Außerdem deuten die meisten Indikatoren darauf hin, dass es Verbrauchern und Konsum weiterhin gut geht. Die Fundamentaldaten der Unternehmen sind nach wie vor mehr als ausreichend, auch unter dem Gesichtspunkt der Gewinndynamik.
Außerdem hat sich die US-Zinsstrukturkurve wieder umgekehrt und weist eine positive Steigung auf – zum ersten Mal seit Anfang Juli 2022. Das ist eine gute Nachricht, denn eine positiv geneigte Zinsstrukturkurve ist der Normalfall und jedes Anzeichen einer Normalisierung ist willkommen. Es signalisiert, dass der Markt eine Lockerung der Geldpolitik erwartet und/oder zuversichtlicher in Bezug auf die makroökonomischen Aussichten ist. Wir können insgesamt also nach wie vor von einer weichen Landung der US-Konjunktur ausgehen. Das ist das beste Makroszenario sowohl für festverzinsliche als auch für risikoreiche Anlagen. Für Anleiheinvestoren ist von besonderer Bedeutung, dass eine normalisierte Zinsstrukturkurve erhebliche Auswirkungen auf die Kurvenpositionierung hat, da die Bewertung des längeren Endes auf relativer Basis gegenüber dem vorderen Ende wiederhergestellt wird. Mit anderen Worten: Der Renditevorteil des vorderen Endes ist verschwunden.“
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