FX Mittagsbericht: Wird die EZB ihrem Anspruch als Vollkaskoversicherung gerecht?
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem Dollar bei 1,2098, nachdem am Mittwoch bei 1,2061 ein Tiefstkurs markiert wurde. EUR/USD notiert aktuell bei knapp unter 1,21.
Die Europäische Notenbank EZB steht heute im Fokus. Nach zuletzt teils recht eindeutigen Signalen der Währungshüter in Richtung einer weiteren Lockerung bzw. Ausweitung der Hilfsprogramme erwartet der Markt, dass nun auch geliefert wird. Dabei geht es um eine Neugestaltung der quantitativen Maßnahmen hinsichtlich Umfang und qualitativer Ausstattung, wie es Folker Hellmayer von Solvecon Invest formuliert. „Sollte die EZB heute nicht liefern, spielte sie mit ihrem so lange und intensiv aufgebauten Ruf und Anspruch als Vollkaskoversicherung“. Mehr noch, sie spiele mit dem Risiko einer nicht unerheblichen Aufwertung des Euros, was nicht ansatzweise mit dem Zielkatalog der EZB im Einklang stünde, so Hellmayer.
Laut der National-Bank profitiert der Euro grundsätzlich von der allgemein entspannteren Situation an den Kapitalmärkten. Neben den ersten Covid-19-Impfungen sorgten auch leichte Fortschritte bei den Verhandlungen über ein neues Konjunkturpaket in den Vereinigten Staaten für eine verbesserte Stimmung. Dadurch würden die zu erwartenden strikteren Lockdowns in Deutschland nach Weihnachten an den Märkten nicht so stark ins Gewicht fallen.
Unter Druck steht nach wie vor das britische Pfund. EUR/GBP gewinnt aktuell 0,6 Prozent auf 0,9100 - ein knappes Zweitmonatshoch. Wie erwartet, brachte das gestrige abendliche Gespräch in Brüssel zwischen dem britischen Premier Boris Johnson und der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wenig Erhellendes, geschweige denn Fortschritte bei den großen Streitthema eines künftigen Handelspakts. Man vereinbarte eine neue Frist bis Sonntagabend, ohne sich sachlich näher gekommen zu sein.
Das Gezerre mit mit immer neuen Deadlines zeigt bisher nur überschaubaren Erfolg. Seit rund fünf Jahren versuchen EU und UK nun eine Einigung zu finden, doch die inzwischen verhärteten Fronten finden keine Lösung. Ein Lichtblick zeigte sich lediglich am Mittwoch, als Großbritannien signalisierte, den wichtigen Streitpunkt zur irisch/nordirischen Grenze vertragskonform zu behandeln.
Der Schweizer Franken bewegt sich derzeit kaum, der Kurs von EUR/CHF notiert um 1,08. Die Schweizer Konjunktur erweist sich als erstaunlich robust, auch die Aussichten sind laut dem jüngsten KOF-Konjunkturbarometer hell. Zudem gehen die Corona-Neuinfektionszahlen nicht so sehr durch die Decke wie etwa derzeit beim nördlichen Nachbarn Deutschland. Wegen der aktuell weiter zäh negativen Inflation bleibt die Geldpolitik ultra-expansiv, wenngleich sich die Schweizerische Nationalbank gemäß den Sichteinlagen mit den Interventionen am Devisenmarkt zuletzt zurückhielt.
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