Fundamentale Nachricht
11:21 Uhr, 27.04.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Einjahrestief

Den US-Dollar belasten die getrübte Konjunkturerwartungen für die US-Wirtschaft, zuletzt wieder aufgekommenen Ängsten vor einer US-Bankenkrise und die Aussicht auf nicht mehr deutlich weiter steigende US-Leitzinsen. Mit Spannung erwartet wird das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,10540 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,24691 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) erneut nach, bewegt sich dabei aber nahe seines am 14. April 2023 erreichten Einjahrestiefs noch oberhalb seines gestrigen Tiefs.

Mit Spannung erwartet werden die am Donnerstagnachmittag anstehenden Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023. Erwartet wird allgemein, dass die hohe Inflation und deutlichen Leitzinsanhebungen der Federal Reserve Bank (Fed) das Wirtschaftswachstum negativ beeinflusst haben. Volkswirte rechnen im Konsens mit einem annualisierten BIP-Anstieg um 2,0 Prozent, nach plus 2,6 Prozent im Schlussquartal 2022.

Zudem steht der zu den persönlichen Konsumausgaben im ersten Quartal gehörende Preisindex auf der Agenda, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Analysten erwarten, dass die Teuerung in der Kernrate von 4,4 Prozent im Vorquartal auf aktuell 4,7 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen ist. Am Freitag folgen die separaten Daten für März.

Trotz der getrübten Konjunkturaussichten haben sich zuletzt zahlreiche Fed-Vertreter für weitere Zinsanhebungen ausgesprochen, da die Inflation weiterhin deutlich oberhalb des von der Fed angestrebten Ziels von zwei Prozent liegt. Dass der US-Leitzins am 4. Mai 2023 noch einmal um 25 Basispunkte auf dann 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben wird, gilt bereits als ausgemachte Sache. Die weitere Zinsentwicklung gilt angesichts einer nach wie vor hohen Inflation bei gleichzeitigen Rezessionssorgen am Markt jedoch als ungewiss.

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EUR/USD legt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag erneut zu, hat mit bislang 1,1064 im Hoch sein zur Wochenmitte bei 1,1095 markiertes frisches Einjahreshoch jedoch noch nicht überschritten. Der Euro profitiert dabei von der Schwäche des US-Dollars infolge getrübter Konjunkturerwartungen für die US-Wirtschaft, zuletzt wieder aufgekommenen Ängsten vor einer Bankenkrise in den USA und der Aussicht auf nicht mehr deutlich weiter steigende US-Leitzinsen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hingegen dürfte in der nächsten Woche ebenfalls ihre Leitzinsen anheben, aber da die europäische Wirtschaft Anzeichen einer Erholung zeigt und der Bankensektor in der Eurozone als widerstandsfähiger gilt, wird die EZB die Zinsen künftig wahrscheinlich noch deutlicher anheben als die Fed, was dem Euro zugute kommt. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD bislang bei 1,2488 im Hoch notierte, legt USD/JPY bislang bis 133,94 im Hoch zu. NZD/USD erreichte im Hoch bislang 0,6155. Das neuseeländische ANZ-Geschäftsklima ist im April überraschend auf minus 43,8 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit Januar. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf minus 41,0 Zähler gerechnet, nachdem der Index im März bei minus 43,4 Punkten notiert hatte. Bitte beachten Sie auch die heutige NZD/USD-News.

Neben dem o.g. Daten-Highlight, dem US-BIP im ersten Quartal, stehen am Donnerstagnachmittag au´s den USA u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die sog. „Schwebenden Hausverkäufe“ im März auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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