FX-Mittagsbericht: US-Dollar vor Powell-Rede schwächer
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Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Freitagvormittag im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbanksymposium in Jackson Hole nach. Längerfristig betrachtet bewegt sich der Greenback aber nach wie vor in der Nähe seines am 14. Juli 2022 markierten und am Dienstag erfolglos getesteten 20-Jahreshochs.
Die Rede Powells steht um 16:00 Uhr MESZ an. Investoren hoffen, dass die Rede Aufschluss darüber geben wird, wie aggressiv die Fed die Zinssätze trotz des bereits sichtbaren wirtschaftlichen Abschwungs noch anzuheben gedenkt, um die auf einem 40-Jahreshoch liegende Inflation in den USA einzudämmen.
In den letzten Wochen hatten zahlreiche Fed-Vertreter immer wieder betont, wie wichtig es sei, die Inflation in den Griff zu bekommen, auch wenn die US-Wirtschaft darunter leiden sollte. Zuletzt sagte James Bullard, Präsident der Fed in St. Louis, am Donnerstag, dass er davon ausgehe, dass die hohe Inflation hartnäckiger sein werde als von vielen erwartet und dass die Zinssätze derzeit noch nicht hoch genug seien, um den Preisdruck einzudämmen. Dies deutet darauf hin, dass Powell seine hawkische Haltung bekräftigen und weitere deutliche Zinsanhebungen in Aussicht stellen wird.
Die am Donnerstag gemeldeten US-Wirtschaftsdaten verschaffen der Fed dafür einen gewissen Spielraum. Das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal wurde revidiert und wies einen geringeren Rückgang auf als ursprünglich gemeldet, während die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die zweite Woche in Folge zurückging.
Die Fed hat zur Bekämpfung der hohen Inflation von zuletzt 8,5 Prozent im Juli ihren Leitzins seit März bereits vier Mal um insgesamt 225 Basispunkte auf eine Spanne von nun 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben, was dazu geführt hat, dass der US-Dollar in den vergangenen Monaten massiv aufgewertet hat.
EUR/USD legt zum Wochenschluss oberhalb seines am 23. August 2022 bei 0,9900 markierten, frischen 20-Jahrestiefs zu. Im Hoch notierte das Währungspaar zum Wochenschluss bislang bei 1,0008. Die Geldmenge M3 in der Eurozone ist im Juli um 5,5 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg um 5,6 Prozent gerechnet, nach plus 5,7 Prozent im Juni. Die Kredite an den privaten Sektor legten im Juli auf Jahressicht um 4,5 Prozent zu. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 4,6 Prozent wie zuletzt.
Am Morgen ist bereits gemeldet worden, dass sich das Konsumklima in Deutschland infolge von Inflations- und Rezessionssorgen weiter eingetrübt hat. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Index für September fiel von minus 30,9 Punkten im August auf ein Allzeittief bei minus 36,5 Zählern. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf minus 31,8 Punkte kalkuliert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD mit aktuell 1,1830 auf Tagessicht leicht im Minus notiert, legt USD/JPY im europäischen Handel am Freitagvormittag mit bislang 137,13 im Hoch zu. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind im Juli in der Kernrate um 2,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – der höchste Wert seit Oktober 2014. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 2,5 Prozent gerechnet, nach plus 2,3 Prozent im Juni. Bitte lesen Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Bevor mit der Powell-Rede um 16:00 Uhr MESZ das Highlight des Tages ansteht, werden aus den USA am Freitagnachmittag noch einige wichtige Wirtschaftsdaten gemeldet, darunter die Konsumausgaben und der dazugehörige Preisindex (das bevorzugte Inflationsmaß der Fed) sowie das endgültige Konsumklima der Uni Michigan im August. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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