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11:54 Uhr, 13.12.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar sinkt weiter Richtung Fünfmonatstief

Mit Spannung erwartet werden die am Dienstagnachmittag zur Veröffentlichung kommende US-Verbraucherpreisinflation im November und der am Mittwochabend anstehende Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed).

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Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) in Trippelschritten weiter in Richtung seines am 2. Dezember 2022 markierten Fünfmonatstiefs nach.

Mit Spannung erwartet werden die am Dienstagnachmittag zur Veröffentlichung kommende US-Verbraucherpreisinflation im November und der am Mittwochabend anstehende Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed).

Nachdem die am vergangenen Freitag gemeldete US-Erzeugerpreisinflation auf Jahressicht von 8,1 Prozent im Oktober auf 7,2 Prozent im November zurückgegangen ist, erwarten Volkswirte einen ähnlichen Trend beim US-Verbraucherpreisindex. Im Konsens wird im November mit einer Verbraucherpreisinflation von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet (Oktober 7,7 Prozent). In der Kernrate wird eine Teuerung um 6,1 Prozent, nach zuvor plus 6,3 Prozent, erwartet.

Die Fed hat zur Bekämpfung der hohen Inflation ihre Leitzinsen in diesem Jahr deutlich erhöht, wovon der US-Dollar mit einem Anstieg auf ein 20-Jahres-Hoch profitiert hat. Von seinem am 28. September 2022 markierten 20-Jahres-Hoch fiel der Greenback dann im vierten Quartal 2022 angesichts der zunehmenden Erwartung am Markt, dass die Fed künftig das Tempo bei den Zinserhöhungen drosseln könnte, deutlich zurück und erreichte am 2. Dezember 2022 ein Fünfmonatstief.

Trotz der jüngsten Entspannung liegt die US-Inflation nach wie vor deutlich oberhalb des Ziels der Federal Reserve Bank (Fed) von zwei Prozent. Zu erwarten steht, dass die Fed am Mittwochabend ihren Leitzins nach vier Zinserhöhungen in Folge um 75 Basispunkte bei ihrem Dezember-Treffen nur noch um 50 Basispunkte auf eine Spanne von dann 4,25 bis 4,50 Prozent anheben wird.

Allerdings hat die US-Notenbank auch bereits verlauten lassen, dass der Leitzins angesichts der hohen Inflation voraussichtlich auf einem höheren Niveau seinen Höchststand erreichen wird, als bisher erwartet. Der Umfang künftiger Zinserhöhungen dürfte dabei weitgehend von der Entwicklung der US-Inflation abhängen.

EUR/USD bewegt sich am Dienstagvormittag mit leicht negativer Tendenz unterhalb seines am 5. Dezember 2022 bei 1,0595 markierten Fünfmonatshochs. Im Tief wurde das Währungspaar heute bislang bei 1,0527 gehandelt. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Dezember überraschend deutlich aufgehellt. Der Konjunkturerwartungsindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim stieg von minus 36,7 Punkten im November auf minus 23,3 Zähler im Dezember. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf lediglich minus 26,4 Punkte gerechnet.

„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen mit großer Mehrheit von einem Rückgang der Inflationsrate in den nächsten Monaten aus. Zusammen mit der zwischenzeitlichen Entspannung an den Energiemärkten führt dies zu einer klaren Verbesserung des konjunkturellen Ausblicks“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während USD/JPY mit bislang 137,97 im Hoch den höchsten Stand seit dem 1. Dezember 2022 erreicht hat, bewegt sich GBP/USD mit positiver Tendenz weiterhin in der Nähe seines am 5. Dezember 2022 bei 1,2345 erreichten Fünfeinhalbmonatshochs. Im Hoch notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,2303.

Der britische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. Die Arbeitslosenquote in Großbritannien stieg im Oktober (Dreimonatsschnitt) wie von Analysten im Konsens erwartet von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher legte im November um 30.500 und damit deutlich stärker zu, als im Konsens mit plus 3.500 erwartet, nach minus 6.400 im Oktober. Die Durchschnittslöhne legten in den drei Monaten bis Oktober um 6,1 Prozent im Jahresvergleich zu. Im Konsens war mit einem Zuwachs um 6,2 Prozent kalkuliert worden, nach plus 6,0 Prozent im September. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

Daten-Highlight im US-Handel am Dienstagnachmittag sind die o.g. US-Verbraucherpreise im November. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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