FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Anstieg fort
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine Vortagsgewinne auf ein frisches Zweiwochenhoch aus. Dabei profitiert der Greenback nach starken US-Wirtschaftsdaten und hawkischen Kommentaren von US-Notenbankchef Jerome Powell nach wie vor von der Aussicht auf weiter steigende US-Leitzinsen.
Am Donnerstagnachmittag war gemeldet worden, dass das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal laut Revision annualisiert um 2,0 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen ist. Die US-Wirtschaft wuchs damit deutlich stärker, als zunächst mit 1,4 Prozent gemeldet. Im vierten Quartal hatte das US-BIP auf dieser Basis um 2,6 Prozent zugelegt. Die Daten signalisieren, dass die Federal Reserve Bank (Fed) über genügend wirtschaftlichen Spielraum verfügt, um die Leitzinsen zur Bekämpfung der hartnäckig hohen Inflation weiter anzuheben.
Fed-Chef Powell hatte am Mittwoch erklärt, dass zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr wahrscheinlich seien, wobei eine Erhöhung auf der nächsten Notenbanksitzung Ende Juli möglich sei. Zudem gehe er nicht davon aus, dass die Inflation vor 2025 auf das Zwei-Prozent-Inflationsziel der Fed sinken werde, so Powell weiter, was die Erwartung am Markt untermauert, dass die Zinssätze länger hoch bleiben werden.
Doch nicht nur in den USA, sondern auch diesseits des Atlantiks sind im Kampf gegen die hohe Inflation weitere Zinsanhebungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten. Gestern wurde gemeldet, dass sich die Teuerung die deutschen Verbraucherpreise im Juni wieder beschleunigt hat. Die Inflationsrate stieg auf Jahressicht von 6,1 Prozent im Mai auf zuletzt 6,4 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg um 6,3 Prozent gerechnet.
EUR/USD weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag seine jüngsten Verluste auf ein frisches Zweiwochentief bei 1,0834 aus. Die Verbraucherpreisinflation der Eurozone ist im Juni weiter auf 5,5 Prozent im Jahresvergleich zurückgegangen – der niedrigste Wert seit Januar 2022. Analysten hatte im Konsens mit einem Rückgang auf 5,6 Prozent gerechnet, nach einer Inflationsrate von 6,1 Prozent im Mai. Die Arbeitslosenquote im Euroraum lag im Mai wie erwartet unverändert auf einem Rekordtief bei 5,6 Prozent.
Zuvor war bereits gemeldet worden, dass die deutschen Einzelhandelsumsätze im Mai auf Jahressicht um 3,6 Prozent gesunken sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 4,3 Prozent gerechnet wie zuletzt. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni um 28.000 gestiegen. Erwartet worden war hier ein Zuwachs um 13.000, nach zuvor plus 9.000. Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 5,6 Prozent im Mai auf 5,7 Prozent im Juni (Konsens unverändert). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag von seinem gestern bei 1,2590 markierten Zweiwochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,2651.Die britischen Hauspreise sind im Juni laut Nationwide-Index um 3,5 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Preisrückgang um 4,0 Prozent gerechnet, nach minus 3,4 Prozent im Mai.
Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet um 0,1 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Auf Jahressicht ergibt sich mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent ebenfalls keine Änderung. Im vierten Quartal 2022 war die britische Wirtschaft auf dieser Basis um 0,6 Prozent gewachsen. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY hat zum Wochenschluss seinen Aufwärtstrend auf ein frisches Siebeneinhalbmonatshoch bei 145,07 fortgesetzt, kann die Gewinne aber nicht halten und fällt bis bislang 144,44 zurück. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind im Juni in der Kernrate um 3,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 3,1 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 3,4 Prozent.
Die japanische Industrieproduktion sank im Mai vorläufigen Daten zufolge um 1,6 Prozent im Monatsvergleich. Erwartet worden war hier im Konsens ein Rückgang um 0,9 Prozent, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Mai wie erwartet gegenüber dem Vormonat unverändert bei 2,6 Prozent.
Mit Spannung erwartet werden im weiteren Handelsverlauf am Freitag die um 14:30 Uhr MESZ anstehenden US-Konsumausgaben im Mai und der dazugehörige Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Zudem stehen am Freitagnachmittag aus den USA u.a. der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und das endgültige Konsumklima der Uni Michigan im Juni auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|