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11:45 Uhr, 13.06.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar profitiert von hawkischem Fed-Ausblick

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend ihre Leitzinsen wie erwartet unverändert in der Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen und mit der gleichzeitigen Senkung der Zinsprognosen einen hawkischeren Ausblick gegeben als erwartet, wovon der Greenback profitiert.

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Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinen gestrigen Verlusten im Nachgang der stärker als erwartet gesunkenen US-Verbraucherpreisinflation im Mai, bevor im Zuge des US-Zinsentscheids am Mittwochabend die Erholung begann.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend ihre Leitzinsen wie erwartet unverändert in der Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen und mit der gleichzeitigen Senkung der Zinsprognosen einen hawkischeren Ausblick gegeben als erwartet, wovon der Greenback profitiert.

Bis Jahresende stellen die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) nun nur noch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in Aussicht, nachdem im März noch insgesamt drei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet worden waren. Für 2025 rechnen die Fed-Mitglieder mit insgesamt fünf Zinsschritten um jeweils 25 Basispunkte.

„Die Inflation hat im vergangenen Jahr nachgelassen, bleibt jedoch erhöht. In den letzten Monaten gab es nur bescheidene weitere Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent“, heißt es im Begleitstatement. Fed-Chef Jerome Powell betonte in der anschließenden Pressekonferenz, dass Zinssenkungen nicht angemessen seien, bis eine größere Zuversicht bestehe, dass das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werde. Bisher hätten die Daten in diesem Jahr dies nicht hergegeben.

Zuvor hatten am Mittwochnachmittag die gemeldeten US-Verbraucherpreisinflationsdaten den US-Dollar unter Druck gebracht. Gemeldet worden war, dass die Inflation in der Gesamtrate von 3,4 Prozent im Jahresvergleich im April auf 3,3 Prozent im Mai gesunken ist (Konsens unverändert), während die Teuerung in der Kernrate von 3,6 Prozent auf 3,4 Prozent zurückgegangen ist (Konsens 3,5 Prozent).

Die Inflationsdaten seien besser als erwartet gewesen und stellten einen Schritt in die richtige Richtung dar, kommentierte Powell. Jedoch solle man einen einzigen Datenpunkt nicht überbewerten. Verantwortlich dafür, dass man nun weniger Zinssenkungen in Aussicht stelle, seien die höheren Inflationsprognosen.

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EUR/USD fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter bislang bis 1,0800 im Tief. Gestern hatte das Währungspaar aufgrund der stärker als erwartet gesunkenen US-Verbraucherpreisinflation zunächst bis 1,0852 im Hoch zugelegt, bevor die Senkung der US-Zinsprognosen im Zuge des US-Zinsentscheids am Mittwochabend zu einem Richtungswechsel führte.

Am Donnerstagmorgen wurde gemeldet, dass die deutschen Großhandelspreise im Mai um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 0,3 Prozent gerechnet, nach plus 0,4 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich im Mai ein Preisrückgang um 0,7 Prozent, nach minus 1,8 Prozent im Vormonat.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im April um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken – der erste negative Wert seit Januar. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 0,5 Prozent. Auf Jahressicht ist die Industrieproduktion im Euroraum im April um 3,0 Prozent zurückgegangen. Erwartet worden war hier ein Rückgang um 1,9 Prozent, nach minus 1,2 Prozent im März. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD fällt von seinem gestrigen Dreimonatshoch bei 1,2860 bis bislang 1,2772 zurück. Der von der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) ermittelte britische Hauspreissaldo ist im Mai deutlich auf minus 17 Prozent gesunken – der niedrigste Wert seit Januar. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Zuwachs auf minus sechs Prozent gerechnet, nach minus sieben Prozent im April. Der RICS-Hauspreissaldo misst den Prozentsatz der Sachverständigen, die einen Hauspreisanstieg in ihrem Gebiet registrieren, abzüglich derjenigen, die einen Preisrückgang beobachten.

USD/JPY erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter von seinen gestrigen Verlusten. Im Nachgang der gemeldeten US-Verbraucherpreisinflationsdaten hatte das Währungspaar zunächst im Tief bei 155,71 notiert, bevor mit dem hawkischer als erwartet ausgefallenen Zinsausblick der Federal Reserve Bank (Fed) die Erholung begann. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 157,31.

Der japanische BSI Large Manufacturing Index stieg im laufenden, zweiten Quartal auf minus 1,0 Prozent. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf minus 5,2 Prozent gerechnet, nach minus 6,7 Prozent im ersten Quartal. Dennoch ist der aktuelle Wert der der zweite negative Wert in Folge. Bitte lesen Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die Erzeugerpreise im Mai und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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