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12:01 Uhr, 20.10.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar nach Powell-Rede schwächer

Die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell ist am Markt eher dovisch aufgenommen worden. Powell hatte am Donnerstagabend gesagt, dass der Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen die Notwendigkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen der Federal Reserve Bank (Fed) möglicherweise verringert hat.

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Der US-Dollar bewegt sich zum Wochenschluss auf halber Strecke zwischen seinem am 3. Oktober 2023 erreichten Zehnmonatshoch und dem am 12. Oktober 2023 markierten Zweieinhalbwochentief weiterhin seitwärts. Die Tendenz ist im europäischen Handel am Freitagvormittag (gemessen am US-Dollar-Index) erneut negativ, nachdem der Greenback bereits am Donnerstagabend im Zuge der als eher dovisch interpretierten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell nachgegeben hatte.

Powell hatte gesagt, dass der Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen die Notwendigkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen der Federal Reserve Bank (Fed) möglicherweise verringert hat. Obwohl Powell die Tür für mindestens eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr offen ließ, werteten die Märkte seine Äußerungen als Zeichen dafür, dass die Fed am Ende ihres Zinsanhebungszyklus angekommen ist.

Powells Kommentare waren „eher dovisch, aber er hat vorsichtigerweise die Tür für weitere Straffungen offengelassen, falls die wirtschaftlichen Umstände dies rechtfertigen. Es war eine ziemlich ausgewogene Botschaft, denke ich", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Shaun Osborne, Chef-Devisenstratege bei der Scotiabank in Toronto.

Powells Äußerungen führten zu Gewinnmitnahmen beim US-Dollar, während die US-Staatsanleihenrenditen ebenfalls von ihren mehrjährigen Höchstständen zurückfielen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen noch einmal um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,50 bis 5,75 Prozent anheben wird, ist laut FedWatch Tool der CME auf 24,2 Prozent gesunken (Dezember-Sitzung).

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EUR/USD hat einen Teil seiner gestern im Zuge der Powell-Rede gemachten Gewinne wieder abgegeben. Vom Hoch bei 1,0617 ist das Währungspaar im europäischen Handel am Freitagvormittag bis 1,0564 im Tief zurückgefallen, notiert aber mit aktuell 1,0592 bereits wieder im Plus.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im September um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet, nach plus 0,3 Prozent im August. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Preisrückgang um 14,7 Prozent. Dies ist der dritte Rückgang in Folge auf dieser Basis und zugleich der stärkste seit Beginn der Aufzeichnungen 1949. Erwartet worden war hier ein Minus um 14,2 Prozent, nach zuvor minus 12,6 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD gibt im europäischen Handel am Freitagvormittag weiter nach. Im Tief wurde das Währungspaar heute bislang bei 1,2092 gehandelt. Das über Nacht gemeldete britische GfK-Verbrauchervertrauen ist im Oktober überraschend auf minus 30 Punkte gefallen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf minus 20 Zähler gerechnet, nach minus 21 Punkten im September.

Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im September um 0,9 Prozent im Monatsvergleich zurückgegangen. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im August. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 1,0 Prozent. Erwartet worden war auf dieser Basis ein Minus von 0,1 Prozent, nach minus 1,3 Prozent im Vormonat. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY legt zum Wochenschluss mit bislang 149,99 im Hoch weiter in Richtung seines am 3. Oktober markierten Elfmonatshochs bei 150,18 zu. Die Verbraucherpreisinflation in Japan ist im September auf 3,0 Prozent gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 3,1 Prozent gerechnet, nach 3,2 Prozent im August. In der Kernrate liegt die Inflation bei 2,8 Prozent (Konsens 2,7 Prozent, nach 3,1 Prozent zuvor).

Aus den USA werden am Freitagnachmittag keine Wirtschaftsdaten gemeldet. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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