FX-Mittagsbericht: US-Dollar macht Verluste wett
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Der US-Dollar macht im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine gestern im Zuge des Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) gemachten Verluste wieder wett. Längerfristig betrachtet notiert der Greenback nach wie vor in der Nähe seines am 14. Juli 2022 erreichten 20-Jahreshochs.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich am Donnerstag in die Riege der großen Zentralbanken eingereiht, die angesichts der hohen Inflation die Zinsen anheben. Mit plus 50 Basispunkten fiel der Zinsschritt größer aus als von Analysten im Konsens mit plus 25 Basispunkten erwartet.
„Die Pressekonferenz machte zudem deutlich, dass bereits bei der nächsten Sitzung mit einem weiteren 50-Basispunkte-Schritt zu rechnen ist... Zudem hat die EZB beschlossen, Ausweitungstendenzen bei EWU-Spreads entgegenzuwirken. Die Regierungskrise in Italien erweist sich damit wohl unmittelbar als Lackmustest für das neue 'Transmission Protect Instrument' (TPI)“, schreiben die Helaba-Analysten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im aktuellen „Tagesausblick“. Das TPI gibt der EZB die Möglichkeit, gezielt die Anleihen bestimmter Länder zu kaufen, deren Staatsanleiherenditen sie für zu hoch hält.
Bezüglich der US-Zinsaussichten hat sich wenig verändert. Erwartet wird weiterhin allgemein, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins am 27. Juli um weitere 75 Basispunkte auf eine Spanne von dann 2,25 bis 2,50 Prozent anheben wird. Jüngste US-Daten signalisieren eine konjunkturelle Abschwächung. Während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 251.000 auf ein Achtmonatshoch gestiegen sind, brach der Philadelphia Fed Index im Juli auf minus 12,3 Punkte ein – ein Zweijahrestief.
EUR/USD fällt im europäischen Handel am Freitagvormittag von seinem gestern erreichten Zweiwochenhoch bei 1,0278 bis bislang 1,0130 im Tief zurück. Die am Freitagvormittag gemeldeten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone haben enttäuscht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe sank im Juli auf 49,6 Punkte. Damit signalisiert der Index erstmals seit Juni 2020 eine wirtschaftliche Kontraktion. Erwartet worden war im Konsens lediglich ein Rückgang auf 51,0 Zähler, nach 52,1 Punkten im Juni. Dessen Pendant für den Dienstleistungssektor ging im selben Zeitraum von 53,0 auf 50,6 Zähler zurück – der niedrigste Wert seit April 2021. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 52,0 Punkte kalkuliert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD gibt zum Wochenschluss nach und notierte bislang bei 1,1915 im Tief. Die am Freitagmorgen gemeldeten Wirtschaftsdaten aus Großbritannien sind gemischt ausgefallen. Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im Juni auf Jahressicht mit minus 5,8 Prozent zum dritten Mal in Folge gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem geringeren Rückgang um 5,3 Prozent gerechnet, nach minus 4,7 Prozent im Mai.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien sank im Juli auf 52,2 Punkte – ein Zweijahrestief. Erwartet worden war im Konsens jedoch ein stärkerer Rückgang auf 52,0 Zähler, nach 52,8 Punkten im Juni. Dessen Pendant für den Dienstleistungssektor ging im selben Zeitraum von 54,3 auf 53,3 Zähler zurück (Konsens 53,0 Punkte). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY erholt sich im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem frischen Wochentief bei 137,02 bis bislang 137,96. Die japanischen Verbraucherpreise sind im Juni auf Jahressicht wie von Analysten im Konsens erwartet um 2,2 Prozent gestiegen, nach plus 2,1 Prozent im Mai. Damit liegt die Inflation in Japan nun den dritten Monat in Folge oberhalb des Inflationsziels der Bank of Japan (BoJ) von 2,0 Prozent. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Japan sank im Juli von 52,7 Punkten auf 52,2 Zähler. Erwartet worden war im Konsens hingegen ein Anstieg auf 53,1 Punkte.
Aus den USA werden am Freitagnachmittag ebenfalls die S&P-Global-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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