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12:07 Uhr, 23.06.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar legt kräftig zu

Der US-Dollar profitiert zum Wochenschluss als „sicherer Hafen“ von den jüngsten Zinsanhebungen großer Notenbanken, insbesondere der Bank of England (BoE), die zu einer erhöhten Risikoaversion an den Märkten aufgrund verstärkter Rezessionssorgen geführt haben.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,08620 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,27228 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem gestern markierten Sechswochentief. Der Greenback profitiert dabei als „sicherer Hafen“ von den jüngsten Zinsanhebungen großer Notenbanken, insbesondere der Bank of England (BoE), die zu einer erhöhten Risikoaversion an den Märkten aufgrund verstärkter Rezessionssorgen geführt haben.

Die BoE hatte im Kampf gegen die hohe Inflation ihren Leitzins am Donnerstag um 50 Basispunkte auf 5,00 Prozent angehoben. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Tags zuvor war gemeldet worden, dass die Inflation in Großbritannien im Mai nicht wie erwartet auf 8,4 Prozent im Jahresvergleich zurückgegangen ist, sondern unverändert bei 8,7 Prozent verharrte.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Norges Bank haben am Donnerstag ihre Leitzinsen angehoben, die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte ihren Leitzins bereits in der vergangenen Woche.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hingegen beließ ihren Leitzins in der letzten Woche unverändert in der Spanne zwischen 5,00 und 5,25 Prozent, stellte aber noch zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in diesem Jahr in Aussicht. Fed-Chef Jerome Powell bekräftigte dies in dieser Woche bei einer Anhörung im US-Kongress.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 26. Juli um 25 Basispunkte erhöht, auf aktuell 76,9 Prozent gestiegen.

EUR/USD weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag mit bislang 1,0843 im Tief seine jüngsten Verluste auf ein Wochentief aus. Neben der US-Dollar-Stärke auf breiter Basis belasten den Euro auch die am Freitagvormittag gemeldeten und schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus der Eurozone.

Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe im Euroraum fiel im Juni auf ein Dreijahrestief bei 43,6 Punkten. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 44,8 Zählern gerechnet. Der PMI für den Dienstleistungssektor sank von 55,1 Punkten im Mai auf 52,4 Zähler im Juni und signalisiert damit das geringste Wachstum des Sektors seit fünf Monaten. Erwartet worden war hier lediglich ein Rückgang auf 55,1 Punkte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Nach einer zwischenzeitlichen Erholung im Zuge der stärker als erwartet ausgefallenen Zinserhöhung der Bank of England (BoE) am Donnerstag setzt GBP/USD zum Wochenschluss seine jüngste Talfahrt nach Erreichen eines knappen 14-Monats-Hochs bei 1,2849 am 16. Juni 2023 fort. Im Tief erreichten die Notierungen am Freitagvormittag bislang 1,2684.

Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Juni weiter auf 46,2 Punkte gefallen – der elfte Monat in Folge mit einem Wert unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 46,8 Punkte gerechnet, nach 47,1 Zählern im Mai. Dessen Pendant für den Dienstleistungssektor verschlechterte sich von 55,2 Punkten im Mai auf 53,7 Zähler im Juni (Konsens 54,8 Punkte).

Die britischen Einzelhandelsumsätze legten im Mai überraschend um 0,3 Prozent im Monatsvergleich zu. Analysten hatten im Konsens hingegen einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet, nach plus 0,5 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 2,1 Prozent (Konsens minus 2,6 Prozent, nach zuvor minus 3,4 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY setzt seine Rallye auf ein frisches Siebenmonatshoch bei bislang 143,45 fort. Die Verbraucherpreisinflation in Japan ist von 3,5 Prozent im Mai überraschend auf 3,2 Prozent im Juni zurückgegangen. Volkswirte hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 4,1 Prozent gerechnet. In der Kernrate ergibt sich ein Anstieg um 3,2 Prozent im Jahresvergleich (Konsens plus 3,1 Prozent, nach zuvor plus 3,4 Prozent).

Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe sank von seinem Siebenmonatshoch im Mai bei 50,6 Punkten auf 49,8 Zähler im Juni. Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel im Berichtszeitraum von 55,9 auf 54,2 Punkte. Erwartet worden war hier hingegen ein Anstieg auf 56,2 Zähler.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag ebenfalls die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungssektor im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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