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11:56 Uhr, 04.03.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar klettert auf frisches 21-Monatshoch

Die Risikoaversion an den Märkten ist gestiegen, wovon auch der Greenback als „sicherer Hafen“ profitiert, nachdem russische Truppen in der Nacht das größte europäische Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine unter Beschuss genommen haben.

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  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,10012 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seinen jüngsten Anstieg auf den höchsten Stand seit Anfang Juni 2021 fort.

Die Risikoaversion an den Märkten ist gestiegen, wovon auch der Greenback als „sicherer Hafen“ profitiert, und die Aktienkurse befinden sich auf Talfahrt, nachdem russische Truppen in der Nacht das größte europäische Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine unter Beschuss genommen haben. Auch wenn das auf dem Gelände ausgebrochene Feuer mittlerweile gelöscht ist und laut IAEA keine erhöhten radioaktiven Werte meßbar sind, schürt der Vorfall am Markt doch die Angst vor einer nuklearen Katastrophe.

Viele westliche Länder, darunter die USA und die Europäische Union, haben seit Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar Sanktionen gegen russische Einzelpersonen, Unternehmen, Banken und die russische Zentralbank verhängt.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Russlands Kreditwürdigkeit aufgrund der Sanktionen weiter abgestuft. Die Bonitätsnote wurde angesichts gestiegener Ausfallrisiken der Anleihen von „BB+" auf „CCC-" gesenkt. Das Rating liegt damit nur noch knapp über der Kategorie für Zahlungsunfähigkeit. Der russische Aktienmarkt bleibt am Freitag den fünften Tag in Folge geschlossen. USD/RUB notiert mit bislang 115,22 im Hoch nahe seines am 1. März bei 118,64 erreichten Allzeithochs.

EUR/USD setzt im Umfeld des Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die auch die wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone schmälern, seinen jüngsten Sinkflug zum Wochenschluss fort. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,1000 – ein frisches 21-Monatstief.

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im Januar um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 1,3 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 2,7 Prozent im Dezember. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 7,8 Prozent (Konsens plus 9,1 Prozent, nach plus 2,1 Prozent).

Bereits am Morgen ist gemeldet worden, dass die deutschen Exporte im Januar saisonbereinigt um 2,8 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet, nach plus 1,2 Prozent im Dezember. Der Überschuss in der saisonbereinigten Handelsbilanz stieg im Berichtszeitraum von 6,1 Milliarden Euro auf 9,4 Milliarden Euro (Konsens 8,1 Milliarden Euro). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD notiert mit bislang 1,3293 im Tief nahe seines am 2. März bei 1,3270 erreichten 2022er-Tiefs. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor ist im Februar mit 59,1 Punkten auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 56,3 Zählern gerechnet.

Der japanische Yen ist zum Wochenschluss angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine ebenfalls als „sicherer Hafen“ gefragt. USD/JPY gibt bislang bis 115,25 im Tief nach. Die japanische Arbeitslosenquote ist im Januar überraschend auf 2,8 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer gegenüber dem Vormonat unveränderten Quote von 2,7 Prozent gerechnet. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aufmerksamkeit gilt im weiteren Tagesverlauf dem am Nachmittag aus den USA anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für Februar. Volkswirte rechnen im Konsens mit 467.000 neuen Stellen (nach 400.000 im Januar) sowie einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent auf 4,0 Prozent. Weitere zum Wochenschluss anstehende Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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