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11:12 Uhr, 05.09.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar klettert auf Dreimonatshoch

Nach wie vor profitiert der Greenback von der Aussicht, dass die US-Leitzinsen längerfristig auf dem höchsten Niveau seit 20 Jahren bleiben dürften, auch wenn sich nach einer Reihe gemischter bis enttäuschender US-Wirtschaftsdaten die Erwartung am Markt verfestigt hat, dass sie nicht weiter steigen werden.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,07536 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,25453 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar setzt seinen jüngsten Anstieg im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) auf ein Dreimonatshoch fort.

Nach wie vor profitiert der Greenback von der Aussicht, dass die US-Leitzinsen längerfristig auf dem höchsten Niveau seit 20 Jahren bleiben dürften, auch wenn sich nach einer Reihe gemischter bis enttäuschender Wirtschaftsdaten in der letzten Woche die Erwartung am Markt verfestigt hat, dass sie nicht weiter steigen werden. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins bei dem nächsten Zinsentscheid am 20. September 2023 unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird, aktuell bei 93,0 Prozent.

Fed-Chef Jerome Powell hatte sich bei seiner in Rede in Jackson Hole vor knapp zwei Wochen noch hawkisch gegeben und zur Bekämpfung der hohen Inflation gegebenenfalls weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, aber auch deutlich gemacht, dass die künftige Leitzinsentwicklung datenabhängig sei.

Mit Spannung erwartet werden daher in dieser Woche der am Mittwochnachmittag anstehenden ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im August sowie mehrere Reden von Fed-Vertretern. Lorie Logan, Präsidentin der Fed in Dallas, wird am Mittwoch sprechen, gefolgt von Austan Goolsbee, Präsident der Fed in Chicago, am Donnerstag. Auch die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed, John Williams und Michelle Bowman, werden am Donnerstag zu Wort kommen.

EUR/USD gibt am Dienstagvormittag weiter nach und hat mit bislang 1,0740 im Tief ein frisches Zweieinhalbmonatstief erreicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor in der Eurozone im August ist von 48,3 Punkten auf 47,9 Zähler nach unten revidiert worden. Der Dienstleistungs-PMI notiert damit weiterhin zum ersten Mal seit Dezember 2022 unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zugleich ist dies der niedrigste Wert seit Februar 2021. Im Juli hatte der Index bei 50,9 Punkten notiert.

Zuvor ist bereits gemeldet worden, dass der deutsche Dienstleistungs-PMI im August laut endgültiger Veröffentlichung unverändert auf dem niedrigsten Niveau seit November 2022 bei 47,3 Punkten lag, nach 52,3 Zählern im Juli. Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Juli wie von Analysten im Konsens erwartet um 7,6 Prozent im Jahresvergleich gesunken, nach minus 3,4 Prozent im Juni. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD gibt im Verbund mit den Gewinnen des US-Dollar auf breiter Basis ebenfalls nach und hat mit bislang 1,2526 im Tief ein frisches Zweieinhalbmonatstief markiert. Die vom „British Retail Consortium“ (BRC) ermittelten Einzelhandelsumsätze sind im August unerwartet deutlich um 4,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 2,2 Prozent gerechnet, nach plus 1,8 Prozent im Juli.

USD/JPY legt weiter zu, hat mit bislang 147,09 im Hoch sein am 29. August 2023 bei 147,38 markiertes Neuneinhalbmonatshoch jedoch noch nicht wieder erreicht. Die Ausgaben privater Haushalte in Japan sind im Juli um 5,0 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 2,5 Prozent kalkuliert, nach minus 4,2 Prozent im Juni.

AUD/USD fällt nach dem Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA) deutlich zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 0,6368. Die RBA hat ihren Leitzins über Nacht wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 4,10 Prozent belassen – die dritte Pause im aktuellen Zinszyklus. Ein unveränderter Leitzins verschaffe der RBA mehr Zeit, um die Auswirkungen der bisherigen Zinserhöhungen und die wirtschaftlichen Aussichten abschätzen zu können, sagte RBA-Gouverneur Philip Lowe.

Weitere Zinsanhebungen könnten jedoch notwendig werden und man sei fest entschlossen, die nach wie vor zu hohe Inflation wieder auf ihr Ziel von zwei bis drei Prozent zu senken. Die australische Wirtschaft erlebe derzeit eine Phase unterdurchschnittlichen Wachstums, die noch eine Weile anhalten dürfte, heißt es weiter. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die Auftragseingänge in der Industrie im Juli gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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