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11:15 Uhr, 06.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar kann jüngste Gewinne nicht halten

Das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve Bank (Fed) hat gezeigt, dass die Währungshüter nach der Pause im Zinserhöhungszyklus weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr befürworten.

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  • EUR/USD
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Der US-Dollar hat am frühen Donnerstag seinen gestrigen Anstieg zunächst auf ein knappes Wochenhoch fortgesetzt, konnte die jüngsten Gewinne aber nicht halten und fällt im weiteren Verlauf des europäischen Handels auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zurück.

Das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve Bank (Fed) hat gezeigt, dass die Währungshüter nach der Pause im Zinserhöhungszyklus weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr befürworten. Zur Begründung wurden die hartnäckige Inflation und die überraschende Stärke des US-Arbeitsmarktes angeführt.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen bei dem nächsten Zinsentscheid am 26. Juli 2023 um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,50 Prozent anheben wird, nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls auf 88,7 Prozent gestiegen. Die Aussicht auf steigende US-Leitzinsen ist ein Belastungsfaktor für das zinslose Gold.

Das nächste Highlight der Woche steht nun am Freitag mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Juni auf dem Programm. Die Daten werden einen Hinweis darauf geben, wie widerstandsfähig der US-Arbeitsmarkt angesichts steigender Zinsen und sich verschlechternder Konjunkturaussichten ist und werden wahrscheinlich in den Entscheidungsprozess über den nächsten Zisschritt der Fed einfließen.

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EUR/USD hat am Donnerstagmorgen seine jüngste Talfahrt nach dem hawkischen Protokoll des letzten US-Notenbanktreffens auf ein Dreiwochentief bei 1,0832 fortgesetzt, konnte sich aber im weiteren handelsverlauf erholen und notiert mittlerweile auf Tagessicht im Plus. Am Morgen ist gemeldet worden, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Mai um 6,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen sind – der strärkste Zuwachs seit Juni 2020. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nach plus 1,2 Prozent im Vormonat.

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone waren im Mai gegenüber dem Vormonat unverändert. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem ebenfalls unveränderten Wert im April. Auf Jahressicht ergbt sich aktuell ein Rückgang um 2,9 Prozent. Erwartet worden war auf dieser Basis ein Minus von 2,7 Prozent, nach minus 2,9 Prozent im April. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD legt am Donnerstagvormittag in Richtung der oberen Begrenzung seiner dieswöchigen Handelsspanne zu. Im Hoch wurde das Währungspaar heute bislang bei 1,2731 gehandelt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Bausektor ist im Juni auf 48,9 Punkte gefallen und notiert damit zum ersten Mal seit Januar 2023 wieder unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 51,0 Punkte gerechnet, nach 51,6 Zählern im Mai. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

Der Yen profitiert von der infolge der Sorgen um die globale Wirtschaftsentwicklung aufgrund der aggressiven Zinsanhebungen der großen Notenbanken gestiegenen Risikoaversion an den Märkten. USD/JPY entfernt sich mit heute bislang 143,54 im Tief weiter von seinem am 30. Juni 2023 markierten Siebeneinhalbmonatshochs bei 145,07.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der ADP-Report mit der Beschäftigtenzahl im US-Privatsektor im Juni, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Juni und die JOLTS-Daten (offene Stellen im Juni) gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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