Fundamentale Nachricht
11:26 Uhr, 15.09.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt zum Wochenschluss zurück

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins gestern zwar überraschend um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent angehoben, gleichzeitig aber signalisiert, dass dies im Kampf gegen die hohe Inflation voraussichtlich die letzte Zinsanhebung gewesen sein dürfte.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,24351 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) einen Teil seiner kräftigen Vortagsgewinne wieder ab, die der Greenback nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) gemacht hat. Der US-Dollar war am Donnerstag im Zuge dessen aus der Seitwärtsspanne der vergangenen Handelstage ausgebrochen und wieder nahe an sein am 7. September markiertes Sechsmonatshoch heran gestiegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins gestern zwar überraschend um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent angehoben, gleichzeitig aber signalisiert, dass dies im Kampf gegen die hohe Inflation voraussichtlich die letzte Zinsanhebung gewesen sein dürfte.

„Mit der heutigen Entscheidung haben wir nach derzeitiger Einschätzung ausreichend dazu beigetragen, die Inflation rechtzeitig auf das Zielniveau zurückzuführen", sagte EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid. Die EZB hob auch ihre Inflationsprognosen an. Erwartet wird nun, dass sich die Teuerungsrate in den nächsten zwei Jahren langsamer ihrem Ziel von zwei Prozent nähern wird. Die Prognosen zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone wurden gesenkt.

Der US-Dollar profitierte gegenüber dem Euro von diesen Aussichten. Zwar wird weiterhin erwartet, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen bei dem in der kommenden Woche anstehenden Zinsentscheid der Fed unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen wird, allerdings könnten die zuletzt wieder gestiegene Inflation in den USA und zuletzt starke US-Wirtschaftsdaten, die auf eine anhaltende Widerstandsfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt hindeuten, zu einer aggressiveren Rhetorik der Fed führen und die Währungshüter dazu veranlassen, die Zinsen im weiteren Jahresverlauf noch weiter anzuheben oder auch nur bis weit ins Jahr 2024 hinein auf dem höchsten Stand seit über zwei Jahrzehnten zu belassen.

Am Donnerstagnachmittag wurde gemeldet, dass die US-Einzelhandelsumsätze im August mit 0,6 Prozent im Monatsvergleich deutlich stärker gestiegen sind als im Konsens mit plus 0,2 Prozent erwartet (nach plus 0,5 Prozent im Juli), während die auch die US-Erzeugerpreisteuerung im August mit plus 0,7 Prozent im Monatsvergleich höher lag als zuletzt und als erwartet (beides plus 0,4 Prozent). Zuvor war bereits gemeldet worden, dass sich der Anstieg der US-Verbraucherpreise im August etwas stärker beschleunigt hat als erwartet. Die Inflation ist in der Gesamtrate von 3,2 Prozent im Juli auf aktuell 3,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen (Konsens 3,6 Prozent).

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EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag von seinem gestern nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) erreichten Sechsmonatstief bei 1,0628. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,0669. Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone ist im Juli saisonbereinigt auf 2,9 Milliarden Euro gesunken, nachdem im Juni ein Aktivsaldo von 8,6 Milliarden Euro ausgewiesen worden war. Verantwortlich sind die um 1,7 Prozent im Monatsvergleich gefallenen Exporte, derweil die Importe um 0,7 Prozent zulegten. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD erholt sich von seinem am Donnerstag bei 1,2395 erreichten Dreimonatstief bislang bis 1,2446 im Hoch. Die Inflationserwartungen der britischen Verbraucher auf Sicht eines Jahres sind im August auf 3,6 Prozent gestiegen. Bei der letzten Umfrage der Bank of England (BoE) im Mai war eine Teuerung um 3,5 Prozent erwartet worden.

USD/JPY setzt im europäischen Handel am Freitagvormittag seinen dieswöchigen Anstieg bis bislang 147,82 im Hoch fort, womit das am 7./8. September 2023 bei 147,87 markierte Zehnmonatshoch bereits wieder in greifbare Nähe gerückt ist. Der über Nacht gemeldete japanische Dienstleistungssektorindex ist im Juli saisonbereinigt um 0,9 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Dies ist der erste Anstieg seit zwei Monaten. Im Juni war der Index um 0,7 Prozent gefallen. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 2,7 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im September und die Industrieproduktion im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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