FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt wieder Richtung Achtwochentief
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Nach der gestrigen Erholung bewegt sich der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstagvormittag wieder in Richtung seines am Dienstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) markierten Achtwochentiefs.
Den Greenback belastet die Aussicht auf Zinssenkungen seitens der US-Notenbank. Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im September beginnen wird, ihre Leitzinsen zu senken, ist angesichts schwächerer US-Wirtschaftsdaten und einer stabilen Inflation zuletzt wieder deutlich gestiegen.
Laut FedWatch Tool der CME hat die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen werden als in der heutigen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, weiter auf aktuell 68,1 Prozent zugelegt. Bis zum Jahresende erscheinen derzeit zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.
Auch die gestrige Zinssenkung der Bank of Canada (BoC) und die für heute allgemein erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) tragen infolge der sich weltweit lockernden geldpolitischen Bedingungen zum Optimismus an den Märkten bei.
Weitere Hinweise auf die US-Leitzinsentwicklung dürfte der am Freitag zur Veröffentlichung kommende US-Arbeitsmarktbericht für Mai geben. In der kommenden Woche steht zum der nächste Zinsentscheid der Fed an. Während allgemein zu diesem Zeitpunkt noch keine Zinssenkung erwartet wird, gilt die Aufmerksamkeit jedoch den neuen Kommentaren der Fed zu den Aussichten.
EUR/USD legt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag bislang bis 1,0896 im Hoch zu, hat damit aber sein am 4. Juni 2024 bei 1,0916 markiertes Zweieinhalbmonatshoch noch nicht wieder erreicht. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im April um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken, Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,8 Prozent im März (revidiert).
Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im April um 0,5 Prozent im Monatsvergleich zurückgegangen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Minus um 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent im Vormonat. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein unveränderter Wert. Erwartet worden war auf dieser Basis ein Zuwachs um 0,1 Prozent, nach plus 0,7 Prozent im März. Dies war der erste Anstieg seit September 2022.
Im Fokus liegt der um 14:15 Uhr MESZ anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Erwartet wird im Konsens, dass diese ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf dann 4,25 Prozent senken wird. Um 14:45 Uhr MESZ folgt die Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD mit bislang 1,2809 in Richtung seines am 4. Juni erreichten Zweieinhalbmonatshochs bei 1,2817 zulegt, steigt USD/JPY bislang bis 156,38 im Hoch. Nach wie vor gilt am Markt die runde 160er-Marke als Niveau, auf dem Tokio erneut gegen die Yen-Schwäche intervenieren könnte.
USD/CAD ist von seinem zur Wochenmitte nach dem Zinsentscheid der kanadischen Notenbank erreichten, knappen Zweiwochenhoch bei 1,3741 wieder zurückgefallen. Im Tief erreichten die Notierungen über Nacht 1,3666. Im Handelsverlauf am Donnerstagvormittag erholt sich das Währungspaar wieder bis bislang 1,3695 im Hoch.
Die Bank of Canada (BoC) hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent gesenkt und weitere Zinssenkungen angekündigt, sollte sich die Inflation wie erwartet weiter abschwächen. Die BoC vertraue verstärkt darauf, dass sich die Disinflation dem Ziel von zwei Prozent annähere, was einen weniger restriktiven politischen Kurs rechtfertige, heißt es im Begleitstatement. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CAD-News.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die US-Handelsbilanzzahlen für April gemeldet. Aufmerksamkeit gilt auch dem o.g. Zinsentscheid der EZB um 14:15 Uhr MESZ sowie der anschließenden Pressekonferenz ab 14:45 Uhr MESZ. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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