FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt vor Inflationsdaten zurück
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Der US-Dollar hat seine gestrigen Gewinne nicht halten können und fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter zurück.
Während sich andere große Volkswirtschaften in einer Rezession befinden, präsentiert sich die US-Wirtschaft weiterhin robust. Die gestern veröffentlichte Lesung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal hat ergeben, dass die die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2023 annualisiert um 3,2 Prozent gewachsen ist. Zunächst war ein BIP-Anstieg um 3,3 Prozent gemeldet worden, nach plus 4,9 Prozent im dritten Quartal.
Die BIP-Daten untermauern die Sicht, dass die Federal Reserve Bank (Fed) keine Eile haben dürfte, die Leitzinsen zu senken. Zusätzlichen Auftrieb bekommt diese Erwartung von den jüngsten Kommentaren von Fed-Vertretern. John Williams und Raphael Bostic erklärten, dass die Fed mehr tun müsse, um ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.
Im Fokus bezüglich der weiteren US-Zinsaussichten liegen die am Donnerstagnachmittag anstehenden US-Inflationsdaten. Gemeldet wird der zu den persönlichen US-Konsumausgaben (PCE) im Januar gehörende Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve Bank (Fed). Erwartet wird im Konsens, dass sich die PCE-Inflation in der Kernrate auf Jahressicht leicht von 2,9 Prozent im Dezember auf 2,8 Prozent im Januar abgekühlt hat.
Die zuletzt höher als erwartet ausgefallene Inflation in den USA hat dazu geführt, dass die US-Zinssenkungserwartungen für dieses Jahr immer weiter zurückgeschraubt wurden. Während zu Jahresbeginn noch fest mit einer ersten US-Leitzinssenkung im März gerechnet wurde, sind US-Leitzinssenkungen nicht nur im März, sondern auch im Mai mittlerweile sehr unwahrscheinlich geworden.
Als wahrscheinlichstes Szenario gilt laut FedWatch Tool der CME mit aktuell 51,0 Prozent, dass die US-Leitzinsen erstmals im Juni um 25 Basispunkte gesenkt werden. Doch auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen noch im Juni unverändert in der aktuellen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen werden, ist von 33,1 Prozent vor einer Woche auf aktuell 37,8 Prozent gestiegen.
EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter von seinem gestrigen Wochentief bei 1,0796. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,0852. Die deutschen Einzelhandelsumsätze sind im Januar real um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken – der dritte Monatsrückgang in Folge. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,6 Prozent im Dezember 2023. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 1,4 Prozent. Erwartet worden war auf dieser Basis ein Minus um 1,5 Prozent, nach minus 1,7 Prozent im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag im Februar saisonbereinigt unverändert bei 5,9 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 11.000. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 7.000, nach plus 1.000 im Januar.
Die Verbraucherpreisinflation in Deutschland dürfte im Februar weiter gesunken sein. Dies legen die bereits aus den einzelnen Bundesländern gemeldeten Daten nahe. So ist die Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland, auf Jahressicht von 3,0 Prozent im Januar auf 2,6 Prozent im Februar zurückgegangen. Die gesamtdeutschen Daten werden um 14:00 Uhr MEZ gemeldet (Konsens 2,6 Prozent, nach zuvor 2,9 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD legt bislang bis 1,2674 im Hoch zu. Die Daten aus Großbritannien sind gemischt ausgefallen. Während die Geldmenge M4 im Januar um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken ist (nach einem Zuwachs um 0,5 Prozent im Dezember / Konsens plus 0,3 Prozent), fielen die Hypothekengenehmigungen besser als erwartet aus. Wie die Bank of England (BoE) mitteilte, legten diese im Februar um 55.227 zu, nach plus 51.506 im Januar (Konsens plus 52.000). Die Verbraucherkredite übertrafen im Januar mit 1,877 Milliarden Pfund ebenfalls die Konsensschätzung von plus 1,6 Milliarden Pfund, nach plus 1,257 Milliarden Pfund im Vormonat.
USD/JPY gibt am Donnerstag deutlich nach und ist dabei unter die runde 150er-Marke gefallen. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 149,61. Die japanische Industrieproduktion ist im Januar vorläufigen Daten zufolge um 7,5 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 6,7 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 1,4 Prozent im Dezember 2023.
Die Teuerung der Verbraucherpreise lag im Januar in der Kernrate auf Jahressicht unverändert bei 2,6 Prozent. Erwartet worden war hier im Konsens ein Inflationsrückgang auf 2,3 Prozent. Die weiteren über Nacht gemeldeten japanischen Daten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Der US-Wirtschaftskalender ist am Donnerstagnachmittag gut bestückt. Gemeldet werden u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Chicagoer Einkaufsmanagerindex im Februar und die sog, „Schwebenden Hausverkäufe“ im Januar. Highlight ist der o.g. und zu den persönlichen US-Konsumausgaben (PCE) im Januar gehörende Preisindex. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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