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11:10 Uhr, 27.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt nach Fed-Entscheid weiter zurück

Nach dem Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) richtet sich die Aufmerksamkeit am Donnerstag auf die Europäische Zentralbank (EZB), deren Zinsentscheid um 14:15 Uhr MESZ ansteht. Volkswirte erwarten im Konsens, dass diese ihren Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte anheben wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,29920 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am 25. Juli 2023 markierten Zweiwochenhoch in Richtung seines am 16. Juli 2023 erreichten 15-Monats-Tiefs zurück.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend ihren Leitzins wie allgemein erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Die Zinsanhebung ist die elfte innerhalb der letzten zwölf Zinssitzungen der Fed und bringt den US-Leitzins auf das höchste Niveau seit 2001.

Während am Markt überwiegend davon ausgegangen wird, dass der US-Leitzins damit sein Hoch im aktuellen Zinsanhebungszyklus erreicht hat und es im März 2024 zu der ersten Zinssenkung kommen wird, hielt Fed-Chef Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz die Tür für eine weitere Zinsanhebung offen. Eine weitere Zinserhöhung im September sei möglich, aber nicht sicher. Man werde datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheiden, so Powell.

Die US-Verbraucherpreisinflation hat sich zuletzt stärker als erwartet von 4,0 Prozent im Mai auf 3,0 Prozent im Juni abgeschwächt, und nähert sich damit dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent an. Im Juni 2022 hatte die US-Inflationsrate bei 9,1 Prozent ein 40-Jahres-Hoch erreicht.

Nach dem Zinsentscheid der Fed richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf die Europäische Zentralbank (EZB), deren Zinsentscheid heute um 14:15 Uhr MESZ ansteht. Volkswirte erwarten im Konsens, dass diese ihren Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte auf dann 4,25 Prozent anheben wird.

„Ähnlich wie bei der Fed bleibt jedoch die Frage, ob dann das Ende der Fahnenstange erreicht ist, oder ob es weitere Erhöhungen geben wird. Die EZB wird sich vermutlich alle Optionen offenhalten, um notfalls nochmals an der Zinsschraube drehen zu können. Dies dürfte in erster Linie davon abhängen, ob sich der disinflationäre Trend fortsetzt und wie sich die Konjunktur entwickelt. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen, insbesondere die Stimmungsindikatoren und das Geldmengenwachstum, haben allerdings enttäuscht. Vor diesem Hintergrund wäre eine Vorfestlegung auf einen weiteren Zinsschritt nicht nachvollziehbar“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“.

EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter von seinem am 25. Juli 2023 bei 1,1020 markierten, knappen Zweiwochentief. Im Hoch wurde das Währungspaar bislang bei 1,1145 gehandelt. Am Morgen ist gemeldet worden, dass das deutsche GfK-Konsumklima für August auf minus 24,4 Punkte gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf minus 24,7 Zähler gerechnet, nach minus 25,2 Punkten im Juli. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD bislang bis 1,2996 im Hoch zulegt, gibt USD/JPY bislang bis 139,36 im Tief nach. Der Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) steht am Freitag an. Analysten rechnen im Konsens trotz der oberhalb des BoJ-Inflationsziels liegenden Inflation in Japan nicht mit einer Änderung der ultralockeren Geldpolitik.

„Änderungen des Leitzinses und ein Ende der quantitativen Lockerung sind gemäß der Kommunikation der BoJ noch in weiter Ferne", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Gregor Hirt, Global Chief Investment Officer für Multi Asset bei Allianz Global Investors. „Wir gehen daher davon aus, dass die akkommodierende Politik bis auf Weiteres fortgesetzt wird."

AUD/USD notierte bislang bei 0,6821 im Hoch. Über Nacht wurde aus Australien gemeldet, dass die Importpreise im zweiten Quartal um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken sind. Der aktuell Rückgang ist der zweite in Folge nach minus 4,2 Prozent im ersten Quartal 2023. Bereits am Mittwoch ist gemeldet worden, dass die australischen Verbraucherpreise im zweiten Quartal um 6,0 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind. Volkswirte hatten im Konsens mit einer Teuerung von 6,2 Prozent gerechnet, nach 7,0 Prozent im ersten Quartal 2023.

„Die Kerninflation gab im Jahresvergleich von 6,6 auf 6,0 Prozent nach. Die Chancen für eine weitere Zinserhöhung durch die RBA auf ihrer geldpolitischen Sitzung am 1. August sind damit etwas zurückgegangen“, schreiben die Analysten der National-Bank im heutigen „Devisenbericht“. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Während der EZB-Zinsentscheid inkl. der anschließenden Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde das Highlight im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag ist, stehen aus den USA auch noch wichtige Daten zur Veröffentlichung an, darunter das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal und die US-Auftragseingänge langlebiger Güter im Juni. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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