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11:11 Uhr, 22.02.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Dreiwochentief

Das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Protokoll bestärkte die Einschätzung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) keine Eile hat, die Leitzinsen zu senken, sondern sich stattdessen mit einer ersten Leitzinssenkung noch Zeit lassen wird.

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Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagmorgen auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) kräftig weiter von seinem am 13. Februar 2024 markierten Dreimonatshoch zurück. Im Tief erreichte der Greenback ein knappes Dreiwochentief.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens Ende Januar hat wie erwartet ergeben, dass die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank (Fed) besorgt sind, dass man die Leitzinsen angesichts der hartnäckigen Inflation zu früh senken könnte.

Das Fed-Protokoll bestärkte die Einschätzung am Markt, dass die Fed keine Eile hat, die Leitzinsen zu senken, sondern sich stattdessen mit einer ersten Leitzinssenkung noch Zeit lassen wird. Bereits in der vergangenen Woche waren die US-Zinssenkungserwartungen am Markt nach Veröffentlichung stärker als erwartet ausgefallener Daten zur US-Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation im Januar weiter nach hinten verschoben worden – eine Einschätzung, die sich mit dem gestrigen Fed-Protokoll noch verstärkt hat.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins auch im Mai noch unverändert in der aktuellen Spanne bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird, auf aktuell 70,6 Prozent gestiegen. Dass die US-Leitzinsen bei dem Juni-Treffen der Fed erstmals um 25 Basispunkte gesenkt werden, gilt mit derzeit 53,6 Prozent als das wahrscheinlichste Szenario.

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EUR/USD legt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag kräftig zu und hat mit bislang 1,0888 im Hoch ein knappes Dreiwochenhoch erreicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland ist im Februar vorläufigen Daten zufolge unerwartet auf 42,3 Punkte gesunken – der niedrigste Wert seit vier Monaten. Zuletzt oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern notierte der Index im Juni 2022. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 46,1 Punkte gerechnet, nach 45,5 Zählern im Januar.

Der PMI für den deutschen Dienstleistungssektor verbesserte sich im Berichtszeitraum mit einem Anstieg auf 48,2 Punkte stärker als erwartet (Konsens 48,0 Zähler, nach 47,7 Punkten), notiert damit aber den fünften Monat in Folge unterhalb von 50 Zählern.

Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Februar hingegen unerwartet deutlich auf 48,9 Punkte gestiegen, notiert damit aber den elften Monat unterhalb von 50 Zählern. Erwartet worden war im Konsens lediglich ein Zuwachs auf 48,5 Punkte, nach 47,9 Zählern im Januar. Dessen Pendant für den Dienstleistungssektor im Euroraum verbesserte sich im Berichtszeitraum überraschend deutlich auf ein Siebenmonatshoch bei 50,0 Punkten (Konsens 48,8 Zähler, nach 48,4 Punkten im Januar).

Die Verbraucherpreisinflation im Euroraum ist im Januar laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet auf 2,8 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Im Dezember 2023 hatte die Inflationsrate bei 2,9 Prozent gelegen. In der Kernrate ergibt sich eine Teuerung um 3,3 Prozent, nach zuvor 3,4 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD steigt am Donnerstagvormittag bislang bis 1,2709 in der Spitze – ebenfalls ein knappes Dreiwochenhoch. Der PMI für den britischen PMI für das Verarbeitende Gewerbe notiert im Februar vorläufigen Daten zufolge bei 47,1 Punkten (Konsens 47,5 Zähler, nach 47,0 Punkten). Dies ist der zwölfte Monat in Folge mit einem Wert unter 50 Zählern in Folge, aber der höchste Wert seit November 2023. Der PMI für den britischen Dienstleistungssektor notiert unverändert auf dem höchsten Stand seit Mai 2023 bei 54,3 Punkten (Konsens 54,1 Zähler).

USD/JPY bewegt sich mit negativem Vorzeichen weiterhin innerhalb der Handelsspanne, die das Währungspaar nach Erreichen eines Dreimonatshochs vom 13. Februar 2024 bei 150,88 ausgebildet hat. Im Tief erreichten die Notierungen heute bislang 149,97.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ist im Februar vorläufigen Daten zufolge überraschend auf 47,2 Punkte gesunken. Dies ist der neunte Monat in Folge, in dem der Index unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern notiert. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 48,2 Punkte gerechnet, nach 48,0 Zählern im Januar. Der PMI für den japanischen Dienstleistungssektor ging im Berichtszeitraum von 53,1 auf 52,5 Punkte zurück, signalisiert damit aber weiterhin ein Wachstum. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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