FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Fünfwochentief

Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem frischen Fünfwochentief. Den Greenback belastete zuletzt die Erwartung, dass eine Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums die Federal Reserve Bank (Fed) dazu veranlassen wird, das Tempo der Zinserhöhungen in diesem Jahr zu drosseln.

Während die Fed ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Inflation bei dem nächsten geldpolitischen Entscheid am 2. November 2022 noch einmal um 75 Basispunkte auf dann 3,75 bis 4,00 Prozent anheben dürfte, wächst die Erwartung, dass sie im Dezember nur noch eine Anhebung um 0,50 Prozentpunkte vornehmen wird. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei 51,5 Prozent.

Am Donnerstagnachmittag steht jedoch zunächst der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte scheint bereits eine ausgemachte Sache. „Neben der Zinsentscheidung sind weitere Themen von Interesse: Zum einen steht die Forderung nach einer mengenmäßigen Straffung (QT) im Raum und eine rechtzeitige Vorbereitung für einen etwaigen Beginn im Jahr 2023, etwa mittels einer reduzierten Wiederanlage von APP- und PEPP-Fälligkeiten, wäre wünschenswert. Zudem gibt es Diskussionen über die supergünstigen TLTRO-Konditionen und die vorhandene Überschussliquidität. Alles in allem gehen wir davon aus, dass die europäische Geldpolitik auch in Zukunft weitere Straffungen erfahren wird, ungeachtet der sich abzeichnenden Konjunkturschwäche“, schreiben die Analysten der Helaba im aktuellen „Tagesausblick“.

EUR/USD fällt im Vorfeld des um 14:15 Uhr MESZ anstehenden EZB-Zinsentscheids von seinem frischen Sechswochenhoch bei 1,0094 zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,0053. Am Morgen wurde gemeldet, dass das deutsche GfK-Konsumklima im November wie von Analysten im Konsens erwartet auf minus 41,9 Punkte gestiegen ist. Im Oktober hatte der Index bei minus 42,8 Zählern notiert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD von seinem am Morgen erreichten Sechswochenhoch bei 1,1645 bislang bis 1,1578 nachgibt, hat USD/JPY im Vorfeld des morgigen Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) bei 145,10 ein knappes Dreiwochentief markiert.

USD/CAD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag von seinem zur Wochenmitte im Umfeld eines auf breiter Basis gefallenen US-Dollars bei 1,3507 erreichten Dreiwochentief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,3594.

Die Bank of Canada (BoC) hatte am Mittwochnachmittag ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,75 Prozent angehoben. Analysten hatten angesichts der robust erscheinenden Wirtschaft im Konsens mit einer deutlicheren Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet. Dennoch ist die jüngste Zinserhöhung die sechste in Folge und der kanadische Leitzins notiert nun auf dem höchsten Niveau sei 2008. Zudem signalisierten die Währungshüter weitere Zinsanhebungen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CAD-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Auftragseingänge langlebiger Güter im September und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.