FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Dreieinhalbmonatstief
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Der US-Dollar erholt sich nach den stärker als erwartet ausgefallen Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem gestern erreichten Dreieinhalbmonatstief.
Der Greenback hat in diesem Monat massiv unter der Erwartung gelitten, dass die Federal Reserve Bank (Fed) auf dem Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent am Ende ihres Zinsanhebungszyklus angekommen ist. Jüngste Kommentare von Fed-Vertretern, wie dem Gouverneuer Christopher Waller untermauerten diese Einschätzung.
Waller hatte am Dienstag gesagt, er sei zuversichtlich, dass die Geldpolitik derzeit gut positioniert sei, um die Wirtschaft zu bremsen und die Inflation wieder auf zwei Prozent zu bringen und es gebe gute ökonomische Argumente für eine geldpolitische Lockerung, falls die Inflation in den nächsten Monaten weiter zurückgehe.
Für die Erholung des US-Dollars sorgten zuletzt die am Mittwoch gemeldeten und stärker als erwartet ausgefallen US-BIP-Daten, denen zufolge die US-Wirtschaft im dritten Quartal annualisiert um 5,2 Prozent gewachsen ist. In der ersten Veröffentlichung war ein BIP-Plus von 4,9 Prozent gemeldet worden, nach plus 2,1 Prozent im Vorquartal.
Aufmerksamkeit bezüglich der zu erwartenden weiteren US-Leitzinsentwicklung gilt im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag den US-Konsumausgaben im Oktober mit dem dazugehörigen Preisindex, dem bevorzugten Inflationsmaß der Federal Reserve Bank (Fed). Am Freitag folgt der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe im November. Zudem steht zum Wochenschluss eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell an, bevor dann die Schweigeperiode im Vorfeld des nächsten US-Zinsentscheids am 13. Dezember 2023 beginnt.
EUR/USD fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter von seinem gestern bei 1,1017 markierten Dreieinhalbmonatshoch zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 1,0916 gehandelt. Die am Morgen aus Deutschland gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Die Einzelhandelsumsätze überraschten im Oktober mit einem Anstieg um 1,1 Prozent im Monatsvergleich positiv. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,8 Prozent im Oktober. Auf Jahressicht sanken die Einzelhandelsumsätze um 0,1 Prozent. Erwartet worden war mit minus 2,0 Prozent jedoch ein deutlich stärkerer Rückgang, nach minus 4,3 Prozent im September.
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland stieg im November wie von Volkswirten im Konsens erwartet um 22.000. Im Oktober lag der Anstieg bei 31.000 Personen. Die Arbeitslosenquote legte entgegen den Erwartungen leicht von 5,8 Prozent im Oktober auf 5,9 Prozent im November zu (Konsens unverändert).
Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone hat sich im November weiter auf 2,4 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt – der niedrigste Wert seit Juli 2021. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Inflationsrückgang auf 2,7 Prozent gerechnet, nach 2,9 Prozent im Oktober. In der Kernrate lag die Teuerung im November bei 3,6 Prozent (Konsens 3,9 Prozent, nach 4,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Euroraum verharrte im Oktober wie erwartet bei 6,5 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD von seinem gestrigen Dreimonatshoch bei 1,2733 bislang bis 1,2640 zurückfällt, hat sich USD/JPY ein wenig von seinem zur Wochenmitte bei 146,67 markierten Zweieinhalbmonatstief erholt. Im Hoch erreichten die Notierungen im europäischen Handel am Donnerstagvormittag bislang 147,59.
Die über Nacht aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Die Industrieproduktion ist im Oktober um 1,0 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,8 Prozent gerechnet, nach plus 0,5 Prozent im September. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 0,9 Prozent, nach einem Rückgang um 4,4 Prozent im Vormonat.
Die Einzelhandelsumsätze sind im Oktober um 1,6 Prozent im Monatsvergleich gesunken, nach minus 0,1 Prozent im September. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich ein Anstieg um 4,2 Prozent. Erwartet worden war hier ein Zuwachs um 5,9 Prozent, nach zuvor plus 6,2 Prozent. Das japanische Verbrauchervertrauen legte im November auf 36,1 Punkte zu (Konsens 35,6 Zähler, nach 35,7 Punkten im Oktober). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Daten-Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag sind die o.g. US-Konsumausgaben im Oktober mit dem dazugehörigen Preisindex. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Saie bitte dem Wirtschaftskalender.
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