FX-Mittagsbericht: US-Dollar entfernt sich weiter von 21-Monatshoch
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar entfernt sich zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am 7. März erreichten 21-Monatshoch (höchster Stand seit Ende Mai 2020).
Während der Krieg in der Ukraine weiterhin tobt, wecken etwas mildere Äußerungen aus Russland vorsichtige Zuversicht an den Märkten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach von der Hoffnung auf einen Kompromiss mit der Ukraine. Aus dem Kreml verlautete, ein neutraler Status der Ukraine sei ein mögliches Modell für die Zukunft. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuletzt vorsichtig optimistisch geäußert. Die Verhandlungspositionen hörten sich realistischer an, sagte er in einer Videobotschaft.
„Ob es nun aussichtslos ist oder nicht, ein gewisser anhaltender Optimismus scheint von der Tatsache auszugehen, dass Russland und die Ukraine immer noch miteinander reden", was dem Euro hilft, sich zu stabilisieren, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Ray Attrill, leitender Devisenstratege der National Australia Bank. EUR/USD legt zur Wochenmitte zu und notierte bislang bei 1,1020 im Hoch.
Im Fokus liegt heute der Zinsentscheid der US-Notenbank. Analysten erwarten im Konsens, dass die Fed ihren Leitzins zur Bekämpfung der hohen Inflation erstmals seit drei Jahren anheben wird. Kalkuliert wird mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte auf dann 0,50 Prozent. Ein größerer Zinsschritt um 50 Basispunkte dürfte durch die Unsicherheit wegen des Krieges in der Ukraine vom Tisch sein. Diesem ersten Zinsschritt dürften in diesem Jahr allerdings noch weitere folgen.
Aufmerksamkeit gilt in diesem Zusammenhang den Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell in der auf den Zinsentscheid folgenden Pressekonferenz. Hinzu kommen die neuen Prognosen der Fed zur Leitzinsentwicklung (dot plot). „Eine wichtige Rolle dürfte dabei die Einschätzung zur Inflation spielen. Diese befindet sich auf einen 40-Jahreshoch von 7,9 Prozent und dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen. Der Markt preist mit Blick auf die Fed Fund Futures mittlerweile sieben Zinserhöhungen á 25 Basispunkte bis zum Ende des Jahres ein. Somit liegt die Messlatte für eine falkenhafte Überraschung recht hoch. Fed-Chef Powell hatte bei seiner jüngsten Anhörung vor dem Kongress angedeutet, dass zwischendurch auch ein größerer Zinsschritt um 50 Basispunkte möglich sei“, schreibt Commerubank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“.
Die Bank of England (BoE) wird ihren Zinsentscheid am Donnerstag bekannt geben. Am selben Tag werden die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde, Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco und Chefvolkswirt Philip Lane auf einer Konferenz sprechen. Die Bank of Japan (BoJ) wird am Freitag ihre geldpolitische Entscheidung veröffentlichen.
Während sich GBP/USD weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,2995 erreichten 16-Monatstief erholt und bislang bei 1,3108 im Hoch notierte, fällt USD/JPY leicht von seinem am Dienstag markierten Fünfjahreshoch bei 118,45 zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 118,14. Die japanische Industrieproduktion ist im Januar um 0,8 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 1,3 Prozent gerechnet, nach minus 1,0 Prozent im Dezember. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Minus von 0,5 Prozent, nach zuvor plus 2,7 Prozent.
Highlight im weiteren Handelsverlauf sind der o.g. Zinsentscheid der Fed um 20:00 Uhr MEZ und die neuen Fed-Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote. Zuvor werden am Mittwochnachmittag aus den USA u.a. die Einzelhandelsumsätze und die Importpreise im Februar veröffentlicht. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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