Fundamentale Nachricht
13:51 Uhr, 07.08.2019

FX Mittagsbericht: Globale Konjunkturschwäche sorgt für kräftige Zinssenkungen

Der Euro kann die Marke von 1,12 vorerst nicht halten. Die am frühen Morgen veröffentlichten Produktionsdaten der deutschen Industrie sorgten für Ernüchterung. Der Kurs des Währungspaares EUR/USD wird weiterhin durch die Unsicherheiten im Handelskonflikt zwischen den USA und China bestimmt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,11957 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/CNY
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    Kursstand: 7,04180 € (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Kurs des Währungspaares EUR/USD notiert zeitweise wieder etwas niedriger. Im Mittagshandel fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,12 US-Dollar. Mit 1,1194 Dollar hielten sich die Verluste aber in Grenzen.

Die am frühen Morgen veröffentlichten Produktionsdaten der deutschen Industrie sorgten für Ernüchterung. Im Vergleich zum Vormonat ging die Gesamtherstellung um 1,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Rückgang war dreimal so stark wie Analysten erwartet hatten. Im gesamten zweiten Quartal ging die Gesamterzeugung um 1,8 Prozent zurück. Bankvolkswirte gehen jetzt davon aus, dass die deutsche Wirtschaft von April bis Juni leicht geschrumpft sein dürfte. Das Bundesamt wird eine erste Schätzung in der kommenden Woche vorlegen.

Der Kurs des Währungspaares wird weiterhin durch die Unsicherheiten im Handelskonflikt zwischen den USA und China bestimmt. Der sich immer weiter zuspitzende Konflikt im Handelsstreit zwischen den USA und China bewegt die Märkte nach wie vor. Ansonsten stehen für den heutigen Tag keine relevanten Daten mehr auf der Agenda.

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Schwächer notiert auch der chinesische Yuan. Die Notenbank PBoC setzte nach der gestrigen leichten Erholung den Mittelkurs zum Dollar wieder etwas niedriger fest. Um diesen Kurs darf der Yuan nur begrenzt pendeln. „Die PBoC hatte den Yuan in dieser Woche zum US-Dollar deutlich leichter festgestellt, was ihr Vorteile auf der Exportseite einbringt und letztlich die Wirkung der Strafzölle der USA abschwächt“, kommentierte die National-Bank. Die Yuan-Schwäche wird mit der höheren Belastung der chinesischen Wirtschaft durch den Handelskonflikt begründet. Die USA hingegen werfen Peking Währungsmanipulation vor. „Die Aussichten für ein Ende des anhaltenden Handelskonflikts sind dadurch nicht besser geworden“.

Unter Druck steht nach dem überraschenden Zinsentscheid der heimischen Notenbank der neuseeländische Dollar. NZD/USD gibt anderthalb Prozent ab und setzt auf 0,6432 zurück. Das ist der tiefste Stand seit Anfang 2016. Die neuseeländische Zentralbank hat den Zins für Zentralbankgeld um einen halben Prozentpunkt auf das Rekordtief von 1,0 Prozent reduziert. Experten hatten nur mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf dem Schirm. Notenbankchef Adrian Orr schloss zudem weitere Schritte nach unten nicht aus.

Die Notenbank in Thailand hat ihre Geldpolitik seit rund vier Jahren wieder gelockert. Der Leitzins wurde um 0,25 auf 1,5 Prozent zurückgenommen. Analysten hatten mit keiner Änderung gerechnet. Aus Gründen der Finanzstabilität und der hohen privaten Verschuldung hatte die Notenbank lange Zeit die Füße still gehalten. Der thailändische Bath gab nach dem Entscheid nur etwas nach. USD/THB gewinnt 0,15 Prozent auf 30,78.

Die indische Notenbank RBI hat ihren Leitzins (Repo-Satz) von 5,75 Prozent auf 5,40 Prozent reduziert - der niedrigste Stand seit 2010. Volkswirte hatten mit einer Verringerung um 25 Basispunkte gerechnet. Es war die vierte Zinssenkung in Folge. Die Entscheidung wurde von der jüngsten Schwäche des Bruttoinlandsprodukts und der Inflation getragen. Die Rupie kann zum Dollar etwas zulegen. USD/INR verliert 0,16 Prozent auf 0,8830.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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