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13:25 Uhr, 14.08.2020

FX Mittagsbericht: Erneutes Rekordtief der türkischen Lira

Die türkische Lira bleibt auf Talfahrt, erreicht gegenüber Euro und Dollar immer wieder neue Tiefstände. So auch heute.

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  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,18129 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/JPY
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    Kursstand: 125,989 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem Dollar bei 1,1815, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1792 markiert wurde. Am Mittag notiert das Währungspaar weiter über der Marke von 1,18.

Die zweite Schätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat zur Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal löste keine große Reaktion am Forexmarkt aus. Der Ausweis entsprach in etwa den Prognosen. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum ersten Quartal um 12,1 Prozent gefallen. Begründet wird der Konjunktureinbruch vor allem mit der Corona-Pandemie. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten vor allem im April weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt. Der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe kommentierte mit Blick auf den aktuellen Anstieg der Corona-Neuinfektionen, dass die „Konjunkturerholung am seidenen Faden“ hänge.

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Die Daten, die uns heute aus China erreichten, fielen durchwachsen aus. Die Erwartungswerte bei der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen lagen höher lagen als sie veröffentlichten Werte. Commerzbank-Ökonom Hao Zhou sprach von einer „nachlassenden Wachstumsdynamik“. Eine andere Einschätzung vertritt die Solvecon Invest. „Die Jahresvergleiche insbesondere für die Betrachtung der Phase Januar bis Juli 2020 liefern für die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze und städtische Investitionstätigkeit eine Fortsetzung der Erholung“, schrieb Experte Folker Hellmayer in einem Tageskommentar. Die Konjunkturdaten aus China stützten gleichwohl vor allem den japanischen Yen, der als sicherer Hafen gilt. EUR/JPY liegt zurück bei 126,06.

Die türkische Lira bleibt auf Talfahrt, erreicht gegenüber Euro und Dollar immer wieder neue Tiefstände. So auch heute. Ein Dollar kostet mittlerweile mit rund 7,3762 Lira so viel wie nie zuvor. Die türkische Lira belastet unter anderem die angespannte Situation der Türkei mit Griechenland wegen der Erdgassuche im Mittelmeer. Als Reaktion auf den jüngsten Kursverfall beschränkte die Türkei diese Woche die Kreditvergabe an Unternehmen. Devisenexperten sehen darin aber kaum Aussicht auf Erfolg: „Egal, welcher Cocktail aus Bankensystemkosmetik oder partiellen Kapitalkontrollen zusammengemixt wird - den Trend der Lira wird er nicht umkehren können", sagte Analyst Tatha Ghose von der Commerzbank. Strengere Kapitalkontrollen können seiner Einschätzung nach allenfalls für einen gewissen Aufschub sorgen. Mittlerweile haben heimische Banken gegen den Kursrutsch der türkischen Lira damit angefangen, Gebühren für Barabhebungen ausländischer Währungen zu verlangen.

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Am Nachmittag könnten Daten zu den US-Einzelhandelumsätzen, zur US-Industrieproduktion und zur Konsumlaune in den USA für Bewegung am Devisenmarkt sorgen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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