Fundamentale Nachricht
12:40 Uhr, 18.08.2020

FX Mittagsbericht: Comeback des Euro?

Der Euro strebt gegenüber dem Dollar ein frisches Zweijahreshoch an. Ist es eine Euro-Stärke oder eine Dollar-Schwäche, die sich aktuell bemerkbar macht?

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,19070 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • AUD/USD
    ISIN: XC000A0E4TC6Kopiert
    Kursstand: 0,72345 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem Dollar bei 1,1893, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1828 im europäischen Geschäft markiert wurde. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1907 US-Dollar. Anfang August hatte der Euro mit 1,1917 Dollar seinen höchsten Stand seit gut zwei Jahren erreicht.

Der Kurs des Euro war bereits am Montag gestiegen. Marktbeobachter verwiesen auf enttäuschende US-Konjunkturdaten, die den Dollar unter Druck gesetzt und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen hätten. Daneben wird die Dollarschwäche mit den fallenden Kapitalmarktzinsen in den USA, dem politischen Streit über neue Corona-Hilfen in den Vereinigten Staaten sowie den anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China begründet.

Vor allem der Umgang mit China seitens der Trump-Administration ist für Investoren ein stetiger Quell der Unberechenbarkeit. US-Präsident Trump plant nun, mit Steueranreizen und Strafmaßnahmen Arbeitsplätze aus China in die USA zurückzuholen. Er plant Steuererleichterungen für Firmen, die Jobs aus China in die USA verlagern. Unternehmen, die Arbeit nach China auslagern, sollen keine Regierungsaufträge mehr erhalten. Trump sprach von 10 Mio. Jobs, die in 10 Monaten geschaffen werden könnten. Daneben erwägt die US-Regierung neue Sanktionen gegen Huawei.

Die G-7-Staaten haben am Montag unter Leitung von US-Finanzminister Steven Mnuchin per Videokonferenz getagt. Die G-7 Staaten wollen eine allmähliche Verbesserung der Konjunkturlage erkennen. Das sei in allen G7-Ländern feststellbar.

Am heutigen Dienstag stehen kaum Impulse durch Konjunkturdaten an. Nennenswert sind allenfalls Zahlen vom US-Immobilienmarkt, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Ansonsten bleibt es datenseitig ruhig.

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Laut dem Protokoll zur letzten Zinssitzung bereiten der australischen Notenbank RBA die Auswirkungen der hohen Arbeitslosigkeit auf die Inflation zunehmend Sorgen, was dazu führen könnte, dass die Reserve Bank ihre Geldpolitik weiter lockern könnte. Die Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss stellten fest, dass „der starke Rückgang der Wirtschaftstätigkeit im Juniquartal zu einem disinflationären Druck geführt hat". Sie argumentierten, dass „erhebliche Kapazitätsreserven, hohe Arbeitslosigkeit und ein langsames Lohnwachstum zu einer längeren Periode niedriger Inflation beitragen würden“. Der australische Dollar kann sich trotz der Aussicht auf eine noch expansivere Geldpolitik gegenüber seinem US-Pendant behaupten und setzt seinen seit März laufenden Aufwärtstrend weiter fort. Aktuell notiert das Cross AUD/USD fester bei 0,72.

Der Kurs des Währungspaars EUR/CHF hat sich zwischen 1,07 und 1,08 etabliert, auch wenn der Euro zuletzt das obere Ende dieser Spanne ansteuert. Die allgemeine Risikoneigung nahm in den letzten Wochen zu, der Franken war als sicherer Hafen weniger gefragt. Dennoch hat die Schweizerische Nationalbank SNB offenbar weiter am Devisenmarkt interveniert. Die allgemeine Euro-Stärke zeigt sich aktuell auch gegenüber dem Franken. EUR/CHF kletterte zuletzt um 0,25 Prozent auf 1,0780.

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