Kommentar
08:46 Uhr, 03.04.2013

Führungskraft TRADER

Als Berater und Coach habe ich häufig mit Menschen in unterschiedlichen Berufen zutun. Einige arbeiten angestellt, andere sind freischaffend tätig. Manche erledigen die Aufgaben, die andere ihnen zuweisen, manche haben als Führungskraft die Verantwortung für ein gesamtes Projekt inne und tragen auch das Risiko, wenn etwas schief geht. Im Gegensatz zu einem Teamplayer halten sie ständig den Kopf für die Leistungen anderer hin und müssen gleichzeitig alles dafür tun, dass sie möglichst die richtigen Entscheidungen treffen. Ich kenne beide Seiten. Als angestellter Redakteur habe ich einst eine „ruhige Kugel“ schieben können. Als Projektleiter, der einen sechs Millionen Etat verantwortete, führte ich ein 18 köpfiges Team und war ständig damit beschäftigt, dass alles reibungslos lief. Was nicht immer der Fall war.

Als Führungskraft hat man unterschiedlichste Herausforderungen zu bewältigen. Vor allem braucht man den absoluten Willen, das Projekt ganzheitlich verstehen und umsetzen zu wollen. Zudem muss man bereit sein, bestehende Abläufe kontinuierlich überwachen und korrigieren zu wollen, immer mit dem Zielder Optimierung. Grundlage dieser Aufgabe ist es, eine gewinnbringende Haltung einzunehmen. Die Aufgaben mal so nebenbei erledigen zu wollen, geht nicht. Sie merken schon, das hat viel mit Trading gemeinsam.

Auch wenn Sie den Börsenhandel als ein erfüllendes Hobby betreiben, sollten Sie nie vergessen: dahinter verbirgt sich immer ein professionelles Geschäft! Und dieses Geschäft erfordert eine professionelle Aufmerksamkeit. Nur wer sich in diesem Umfeld diszipliniert verhält, kommt langfristig ans erwünschte Ziel – Geld verdienen.

Was Knäckebrot mit Trading zutun hat.

Einer meiner Ausbilder, der Fotograf Jo van den Berg, sagte mal einen schönen Satz: „Amateure haben etwas sehr Kostbares. Etwas, was wir Profis leider meist nicht mehr haben: Zeit. Niemand zwingt sie, schnell erfolgreich sein zu müssen. Aber sie wissen es meist nicht und können es deshalb nicht wertschätzen.“ Wohl wahr. Unsere Ungeduld zerstört meist mehr als es nötig wäre. Manchmal macht sie sogar alles kaputt. Auch da, wo alles möglich schien. Als ich zu Jo kam, verstand ich nichts von Fotografie. Aber er viel von Menschen. Was ich, neben seinem großartigen Können, von ihm mitnahm, war seine Hingabe an die Aufgabe. Er konnte sich zehn Stunden damit beschäftigen eine Scheibe Knäckebrot so zu fotografieren, dass sie unvergleichlich schön aussah. Perfekt. Jo fing die Dinge an und hörte erst auf, wenn er sie in der Tiefe durchdrungen hatte. Manchmal bis in die Nacht hinein. Er verband sich geradezu mit der Knäckebrotscheibe. Klingt albern, macht aber Sinn.

Der schnelle Schuss geht meist nach hinten los.

Auch beim Trading sollte man die Zusammenhänge verstehen. Mal schnell ein Setup zu handeln hat nichts mit diesem Beruf zutun. Auch hier muss man nach der Tiefe des Wesentlichen suchen. Flexibilität kann da nicht schaden. Und ganz viel Eigensinn im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten. Und am Ende ist es oft wie bei einem tollen Foto: Es sieht so einfach aus...

Der Weg zum Erfolg - Konzentration auf das Wesentliche.

Ein Anfänger macht es sich da oft komplizierter, als es ist. Da kann man sich von erfolgreichen Fotografen ebenso vieles abschauen wie von einer guten Führungskraft. Gute Vorbereitung ist das eine. Das Verstehen der Zusammenhänge das andere. Je einfacher die Prozesse letztlich umgesetzt werden, desto weniger Fehlerquellen hat man am Ende. Das Schlüsselwort ist: Konzentration auf das Wesentliche! Gute Trader haben die Fähigkeiten einer guten Führungskraft. Denn sie können umfangreiche Projekte strukturieren, Wichtiges von Unwichtigem trennen und sind bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen. Wer große Budgets verwaltet, sollte sich um das Erkennen von Fehlerquellen kümmern und diese im Wesen durchdringen. Beim Trading schafft man das sehr gut mit Aufzeichnungen seiner Handlungen. Wer an der Börse aktiv ist, der muss nicht gleich an einer Führungsakademie studiert haben, um Prozesse erfolgreich steuern zu können. Ein guter Anfang kann sein, sich vorzunehmen, einen sehr wichtigen Teil der Handelsabläufe auch umzusetzen. Zum Beispiel Stopps zu platzieren. Was laut eines Freundes, der Mitarbeiter eines sehr großen Brokers ist, dort bis zu 80% aller Trader nicht tun.

Jim Rogers: Mut den eigenen Weg zu gehen.

Wie ist es bei Ihnen? Verhalten Sie sich beim Trading wie eine Führungskraft, oder eher wie ein Teamplayer – und warten darauf, dass andere Ihnen sagen, wie Sie jetzt handeln sollen. Einer der ganz großen Trader unserer Zeit, Jim Rogers, gab dieser Tage meinem geschätzten Kollegen Jochen Stanzl ein sehr umfangreiches Interview: http://www.godmode-trader.de/nachricht/Jim-Rogers-im-Video-Interview-Gold,a3051150.html

Darin bestätigt er genau diese Aussage: „Folgen Sie nicht mir, finden sie ihren eigenen Weg.“

Gute Führungskräfte tun genau das – sie gehen ihren Weg und übernehmen Verantwortung für die Konsequenzen. Natürlich ist das immer mit Risiko verbunden. Wer das scheut, der hat in dem Börsenumfeld nichts zu suchen. Allerdings gibt es sehr gute Möglichkeiten, wie man Risiko sinnvoll managen kann. Wer das beherrscht, hat einen der wichtigsten Punkte des Börsenhandels verstanden und ist auf einen sehr guten Weg. Wenn Sie mehr über professionelles Trading erfahren möchten, dann machen Sie sich auf dem Weg zum Breakfast Trading 2013 http://www.kursplus.de/seminare/detailseite.html?tx_nxsarticlefe_pi1%5Buid%5D=18#booking

Der sehr erfahrene Traderausbilder Rene Berteit und ich werden Ihnen dort wertvolle Tipps und Anregungen geben, die Ihr Trading maßgeblich verbessern können. Ich bin sicher, das wird Ihnen schmecken, denn dazu gibt es frischen Kaffee und ein köstliches Frühstück. Wer sich gerade vor Beginn des Tradings immer ins rechte Bild setzt, der wird mit Sicherheit die Kunst dieses einzigartigen Handwerks erfolgreich genießen können.

Das Buch zum Thema:

http://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/2970-tradingpsychologie-so-denken-und-handeln-die-profis/

www.bettermind.de

www.godmode-Training.de

Norman Welz

Angewandte Tradingpsychologie

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Über den Experten

Norman Welz
Norman Welz
Experte für angewandte Tradingpsychologie

Norman Welz arbeitete 20 Jahre lang als Redakteur und Moderator für Rundfunk und Fernsehen. Die meiste Zeit war er beim NDR in Hamburg tätig. Hier moderierte er ca. 3000 Livesendungen im Bereich Unterhaltung und Talk.

Seine große Leidenschaft war immer der Mensch und die Börse. Zahlreiche Studien zum Thema „Sinn des Lebens“, „Neurowissenschaft“, „Erfolgs- und Motivationspsychologie“, „NLP“, „Hypnotherapie“ und zahlreiche Coachingverfahren mündeten in eine Privatpraxis für Psychotherapie in Hamburg.

Schwerpunkt seiner Arbeit sind Ängste. Er arbeitete diesbezüglich als Fachtherapeut in einem Fachinstitut für Angstüberwindung und Leistungsoptimierung. Hier wurden Angstpatienten ebenso betreut wie Leistungssportler auf dem Weg zur Weltmeisterschaft oder zum Olympiasieg.

Norman Welz beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dem Thema Börse. Was einst mit dem Kauf von VW-Aktien begann, mündete in eine Ausbildung zum Börsenhändler bei einem professionellen Futuretrader. Heute handelt er täglich selbst nach Markttechnik mit Hilfe von Technischer Analyse im Kurzfristbereich (1 Min. und 5 Min.). Seine Basiswerte sind Dax, EUR/USD, Dow, Öl, Bund, EuroStoxx sowie diverse Einzelwerte aus dem Aktienbereich.

Norman Welz arbeitet heute neben seiner Privatpraxis für Psychotherapie als Tradingpsychologe, Coach, Trainer und Vortragsredner. 2007 gründete er das bettermind-Institut für mentalen Erfolg (bettermind.de).

Sein Trading-Motto lautet: „Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht!“

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