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12:10 Uhr, 17.08.2016

Frontier-Märkte: Ergiebiges Jagdrevier

Frontier-Märkte sind nach Meinung von David Park, Fondsmanager für Schwellenländeraktien bei Carmignac, derzeit wegen geringer Korrelation zu den Industrieländern attraktiv.

Erwähnte Instrumente

  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 4.460,44 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Frontier-Märkte sind Länder, die besser als die traditionellen Schwellenländer entwickelt sein können, aber kleinere und weniger gut zugängliche Kapitalmärkte haben. Sie können attraktive Anlagemöglichkeiten darstellen, da sie langfristig große Wachstumsperspektiven bieten, nur eine geringe Korrelation zu den Industrieländern haben und als ein sehr effektives Instrument zur Portfoliodiversifizierung dienen können. Frontier-Märkte sind ein ergiebiges Jagdrevier für Anleger auf der Suche nach attraktivem Wachstum und Gelegenheiten zur Alpha-Generierung und beherbergen ein breites und vielfältiges Spektrum von Unternehmen mit geringer und mittlerer Marktkapitalisierung. Sie sind zudem weniger von Analysten abgedeckt und daher attraktiver für wachstumsorientierte Anleger, wie David Park, Fondsmanager für Schwellenländeraktien bei Carmignac, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Frontier-Märkte könnten aber auch mit politischer Instabilität, höherer Volatilität und geringer Liquidität verbunden sein. Schon immer beinhalteten die Grenzmärkte vielversprechende Chancen und alarmierende Risiken zugleich und dies werde auch in Zukunft so bleiben. Sie blieben insofern vor allem für Anleger interessant, die in der Lage seien, die richtigen Länder auszuwählen, schwach abgedeckte Märkte zu identifizieren und Unternehmen mit starker Cashflow-Generierung auszumachen, heißt es.

„Für die Erzielung langfristiger Performance sind die richtigen Regionen, Sektoren und Titel entscheidend. Diese sollten bestenfalls in der Lage sein, Cashflow-Generierung und nahezu säkulare Wachstumsaussichten zu kombinieren…Wir raten daher zu einem Schwerpunkt auf Geschäftsmodelle mit soliden Cashflows und idealerweise geringer Verschuldung, die imstande sind, ihr Wachstum selbst zu finanzieren und besser positioniert sind, um Marktturbulenzen zu bewältigen. Wir bevorzugen zudem Branchen, die weniger kapitalintensiv sind wie z.B. der IT-Sektor. Eine starke Cashflow-Generierung trägt einerseits dazu bei, mit Marktturbulenzen umzugehen und ermöglicht es andererseits, die Früchte des selbst finanzierten Wachstums zu ernten“, so Park.

Die folgenreichsten Veränderungen, die sich auf unser Anlageuniversum auswirkten, fänden in Frontier-Märkten statt, die sich politisch im Umbruch befänden. Der Überraschungserfolg von Mauricio Macri bei den letzten Wahlen in Argentinien sei von historischer Bedeutung gewesen. Der neue Präsident habe ein hochkarätig besetztes Kabinett berufen, was angesichts der bevorstehenden Herausforderungen ein gutes Zeichen sei. Die größte Herausforderung sei die Zahlungsbilanz des Landes. Argentinien habe jahrelang unter einer massiven Dollarknappheit gelitten, die das Land schließlich zur Einführung von Kapitalverkehrskontrollen gezwungen habe, um noch Schlimmeres zu verhindern. Um dieser Knappheit zu begegnen, müsse die Regierung sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten wiederbeleben, die Devisen ins Land bringen könnten. Hier geht es nicht zuletzt um Agrarexporte, wobei Ende letzten Jahres die Regierung die kluge Entscheidung getroffen habe, die Abgaben auf diese Exporte zu senken, heißt es weiter.

„Dies hat uns dazu veranlasst, unsere Beteiligung an IRSA aufzustocken - eine vorwiegend in Gewerbeimmobilien investierende Immobiliengesellschaft. Hinzu kommt Cresud, ebenfalls eine Immobiliengesellschaft, die große landwirtschaftliche Flächen besitzt. Diese beiden Anlagen dürften zudem von der allmählichen Aufhebung der Kapitalverkehrskontrollen profitieren. Außerdem haben wir vor kurzem in Banco Supervielle investiert. Inländische Kredite an den Privatsektor machten lediglich 16 Prozent des BIP aus, weshalb Argentinien zu den Frontier-Märkten mit dem geringsten Anteil an Privatkrediten in den Schwellenländern zählt. Die Beteiligung an einer argentinischen Bank ist daher ganz im Sinne unserer Philosophie, in schwach abgedeckte Marktsegmente anzulegen. Zum Zeitpunkt des Erwerbs wurde die Aktie von Banco Supervielle zum doppelten des Buchwerts gehandelt, obwohl die Bank eine Eigenkapitalrendite von ca. 33 Prozent auswies und gute Aussichten auf starkes, nachhaltiges Wachstum hat“, so Park.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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