Kommentar
18:51 Uhr, 08.04.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 08. April 2014

Der heutige Handelstag erbrachte uns einen Gewinn von 43 FDAX Punkten, verlief dennoch nicht wie es hätte sein sollen. Wir "übersahen" einen wichtigen Verkaufs-Trigger, so dass uns ein potentieller Zusatzgewinn entging. Hier muss die Team-Kommunikation besser werden.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.490,79 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Am Ende war das heute erzielte Intraday-Handelsergebnis von 43 FDAX Punkten zwar versöhnlich, dennoch verlief der heutige Handelstag suboptimal. Wir lagen mit unserer Gesamteinschätzung - uns heute zumindest in der ersten Trading-Hälfte auf der Short-Seite auszurichten - richtig, verpassten aber mangels eines „übersehenen“ Short-Einstieges einen Großteil unserer präferierten Haupthandelsrichtung, was im Grunde zu einer Verdopplung des heutigen Ergebnisses hätte führen können. Wir trauern nicht den entgangenen Punkten nach, sondern vielmehr der Tatsache, ein offensichtliches Verkaufssignal übersehen zu haben, was in dieser Form nicht passieren sollte.

Der Reihe nach – beginnen wir mit der Auflistung unserer heutigen, im Stream diskutierten und ausgewiesenen Trades.

Trade 1:

Der FDAX startete heute Morgen, nach dem gestrigen schwachen Handelstag, fester in den Markt und strebte unter Schwankungen der 9.550 entgegen – damit in Richtung des errechneten minimalen Reaktionspotentials, bezogen auf die Wegstrecke des Abschwungs von Freitag (Tageshoch) bis zum gestrigen Tagestief. Welche analytische Bedeutung diese Chartmarke für uns hat, erläuterten wir heute Morgen im Handelstagebuch und soll hier nicht wiederholt werden.

http://www.godmode-trader.de/artikel/fdax-und-bund-future-handelstagebuch-vom-08-april-2014,3713151

Der FDAX erschöpfte sich vor Erreichen der Zielebene, was zur Ausformung einer potentiellen intraday Umkehrformation führte.

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Da wir eine Vollendung der Formation erwarteten und zudem ohnehin vorrangig die Short-Seite für heute im Auge hatten, definierten wir die 9.526 als Short-Trigger mit Stopp-Kurs bei 9.540. Die Order wurde ausgeführt und wir realisierten zunächst zwei Teilgewinnmitnahmen bei 9.516 Punkten, dann bei 9.508 Punkten. Die Schließung des letzten Drittels erfolgte zu 9.517 Punkten.

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Die 9.517 ergab sich aus einer intraday-Umkehrformation (Nackenlinie), wie diese im obigen 3 Minuten-Chart angetragen ist.

Handelsergebnis: plus 18 FDAX Punkte.

Trade 2:

Der zweite Trade wurde im Stream als „Trading-Idee“ vorgestellt. Die 9.532,50 wurde als Long-Trigger definiert und das Potential mit „10 Punkten“ festgelegt. Hintergrund war die Erwartung, dass es einen erneuten Versuch geben werde, in Richtung der 9.550 / 60 zu starten, nachdem sich auch die Markttechnik im 3 Minuten-Chart aufgehellt hatte.

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Mit der „Entwicklung“ der „Basis-Formation“ und der damit verbundenen Wiederannäherung des Kurses an den 32,50er Trigger, ließ sich auch eine LC als Signallinie antragen, was der Trading Idee Nachdruck verlieh.

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Wir eröffneten mit 9.532,50 und realisierten den Trade erwartungsgemäß am Kurs-Ziel bei 9.542,50. In der Spitze schaffte es der FDAX auf 9.543,50, bevor erneut Gewinnmitnahmen einsetzten.

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Handelsergebnis: plus 10 FDAX Punkte.

Einschub:

Im Anschluss setzte eine weiterführende Abwärtsbewegung in Richtung unserer analytisch präferierten Handelsrichtung ein. Im Vorfeld (10:25 Uhr) hatten wir im Stream unsere Ausgangsüberlegung sogar noch einmal skizziert:

„Noch einmal zur Rekapitulation: Übergeordnet besteht für den FDAX noch die Chance, ein neues Bewegungshoch im laufenden Fraktal zu markieren (also Kurse über 9.741,50). Das lässt sich begründen mit dem Verweis auf die gehaltene Minimumkorrektur auf die Gesamtwegstrecke des Aufwärtstrends. Diskretionär halten wir das aber für weniger wahrscheinlich. Deshalb fokussieren wir auf der Oberseite auf das minimale Reaktions-Ziel bei 9.560 / 9.573. Solange dieses nicht überwunden wird, wäre dies ein Indiz für eine anhaltend hohe Dynamik auf der Unterseite und es wären "strategisch" weitere Kursabschläge zu unterstellen. Folglich ist im Grunde noch alles drin.“

Der FDAX gab in der Folge deutlich ab, wir „fanden“ jedoch keinen Trading-Einstieg auf der Short-Seite, wobei wir den Short-Trigger bei 9.500,50 Punkten, wie er sich im 30 Minuten-Chart ausgeprägt zeigte, verpassten / übersahen.

Hintergrund des „Verpassens“ war, dass wir eine Szenariodiskussion anstießen, wonach wir oberhalb der 9.470 eine Doppelboden-Ausbildung für möglich hielten und dabei die entstandene Doppelspitze mit Nackenlinie bei 9.500,50 „übersahen“.

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Diese potentielle Doppelboden-Formation entwickelte sich nicht, so dass der FDAX immer ausgeprägter nachgab und wir dieser Entwicklung schlussendlich nicht mehr nachfolgen konnten.

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Erst im Nachhinein fiel uns die „übersehene“ Doppelspitze im komprimierten 30 Minuten-Chart auf.

Trade 3 und 4:

Im Laufe des späten Nachmittages formte sich erneut eine Trading-Möglichkeit im 3 Minuten-Chart aus. Wir definierten schlussendlich zwei Einstiegs-Trigger: die 9.474 auf der Oberseite (obere Begrenzung der Zwischenkonsolidierung im 3 Minuten-Chart) und die 9.432 auf der Unterseite (untere Begrenzung der Zwischenkonsolidierung im 3 Minuten-Chart).

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Da sich die Konsolidierung hinzog, erwarteten wir einen heftigen Ausbruch, allerdings war die Ausbruchsrichtung nicht absehbar.

Ein Abriss auf 9.430 löste unsere Verkaufsorder bei 9.432 (realisiert mit 9.431) aus, um diese wenige Sekunden später gleich wieder mit 9.442 zu schließen.

Handelsergebnis: minus 11 Punkte

In der darauf folgenden Erholung, löste der Future die Kauforder bei 9.474 Punkten aus. Nach anfänglichem Zögern zog der Future deutlich an, wobei wir folgende Teilverkäufe durchführten: mit 9.484 Punkten, 9.490 Punkten und schlussendlich mit Erreichen des avisierten Kurs-Zieles bei 9.500 Punkten.

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Handelsergebnis: plus 26 Punkte (GESAMTERGEBNIS: plus 43 FDAX Punkte)

Die Erholung setzte sich zunächst fort und erreichte das nach unten hin angepasste erste errechnete Reaktions-Ziel (bezogen auf die Wegstrecke der Gesamtreaktion seit Freitag) bei jetzt 9.520 Punkten. Die obere Begrenzung der Minimumkorrektur liegt jetzt übrigens bei 9.537 Punkten.

Auswertung

Es war ein Fehler, den Einstieg auf der Short-Seite zu verpassen, zudem dies geschah bei der Suche nach einem Long-Einstieg, entgegen der analysierten Hauptrichtung. Hier muss zukünftig eine engere Kommunikation im Team herrschen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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