Fundamentale Nachricht
17:59 Uhr, 10.03.2017

Explosiv: EZB diskutierte frühere Zinserhöhung

Die Europäische Zentralbank (EZB) denkt einem Medienbericht zufolge über einen schnelleren Ausstieg aus der Nullzinspolitik nach. Der Euro explodiert.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte die Nullzinsphase in der Eurozone offenbar doch schneller beenden, als dies aktuell erwartet wird. Bei der EZB-Ratssitzung am Donnerstag sei auch die Möglichkeit diskutiert worden, den Leitzins anzuheben, bevor das laufende QE-Programm beendet ist. Dies berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag.

Das QE-Programm soll mindestens bis Dezember 2017 fortgesetzt werden. Im Rahmen ihrer "Forward Guidance" verspricht die EZB eigentlich, dass der Leitzins noch "weit über" das Ende des laufenden QE-Programms hinaus auf dem aktuellen Niveau oder darunter verbleiben soll. Diese Formulierung war auch im gestrigen Zinsentscheid enthalten. Doch nun wird spekuliert, dass die EZB von dieser Formulierung in den kommenden Monaten abrücken könnte.

Bereits gestern wurde Draghi gefragt, ob die EZB ihr Niedrigzinsversprechen revidieren könnte. Draghi wollte aber auf diese Frage nicht näher eingehen. "Ich möchte nicht spekulieren", sagte Draghi. "Die Forward Guidance lautet zum aktuellen Zeitpunkt so und basierend auf den aktuellen Informationen ist sie das, was sie ist."

Einige Marktteilnehmer haben diese zögerliche Antwort Draghis offenbar bereits gestern so interpretiert, dass die EZB in den kommenden Monaten von ihrem Niedrigzinsversprechen abrücken könnte. Das wäre der erste Schritt in Richtung eines Ausstiegs aus der Nullzinspolitik.

Laut Bloomberg redeten die EZB-Ratsmitglieder am Donnerstag darüber, wie der Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik gestaffelt werden könnte. Es seien aber keine spezifischen Szenarios und Zeitpläne diskutiert worden, außerdem habe es keine formale Entscheidung zur Strategie gegeben.

Wie die "Financial Times" ebenfalls am Freitag meldete, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinserhöhung im Dezember 2017 am Freitag markant in die Höhe geschossen, auf über 50 Prozent. Noch zu Jahresbeginn hatte die Wahrscheinlichkeit nur bei 10 Prozent gelegen.

Die Spekulationen und Medienberichte über eine mögliche frühere Leitzinserhöhung in der Eurozone haben am Freitagnachmittag den Euro befeuert und die Aktienmärkte belastet. Der Euro legte gegenüber dem Vortag zeitweise um rund einen ganzen US-Cent auf 1,0670 Dollar zu.

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12 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Mal technisch, nicht strategisch, gesehen...Was ist mit den schrulligen Briten?

    Da werden aktuell Verträge verhandelt, Inflation lässt sich nicht so schnell steuern.

    NullZinsen, Vorteil oder Nachteil? und für welche Seite? Die Teebeutelwerfer oder EU-Festland...

    17:47 Uhr, 13.03.2017
  • bembes
    bembes

    Die angebliche Diskussion über Zinserhöhungen in der EZB ist ein reiner Bluff und führte sofort für Spekulationen beim Bund Future. Marktsprekulationen von Profis also !!!!!!

    Draghi wird dieses Jahr die Zinsen nicht erhöhen und die Infaltionsrate wird wieder sinken

    ( siehe Preise im Öl )

    09:55 Uhr, 13.03.2017
  • bertus60
    bertus60

    Ich glaube nicht, das Draghi die Zinsen anhebt. Damit will er nur Hoffnung aufkommen lassen, die er nicht erfüllen wird..bis er soviel italienische Staats-und Unternehmeranleihen aufgekauft hat das Italien aus dem Schneider ist..

    Für mich ist klar, dass das erst mit Draghis EZB Abschied 2019 passieren wird.

    13:46 Uhr, 11.03.2017
  • SilverSurfer
    SilverSurfer

    Nein, ich tippe mal Draghi bereitet den Eur/Usd-Wechselkurs nur für die Zinsanhebung der FED nächsten Mittwoch vor. Er stärkt den Euro nur verbal um die nach der Zinsanhebung der FED einsetzenden Dollarkäufe zu "neutralisieren". Unterm Strich dürfte der Wechselkurs dann nicht groß verändert zu vorgestern notieren.

    Ähnliches ist auch schon 2015 passiert als Draghi verbal mächtig antaute (alle dachten damals, dass bei der nächsten Sitzung afangs Dezember 2015 unlimitierte QE oder so etwas kommen wird) und Euro tauchte ab. Als dann bei der Sitzung gar nichts beschlossen wurde schoss der Euro enorm hoch, nur damit er nach der 1. Zinserhöhung der Fed mitte Dezember 2015 wieder gegen den Dollar zu verlieren.

    Was ich allerdings diesmal mit meiner Theorie nicht einschätzen kann sind die Auswirkungen der Hollandwahl und das ende der Stundung der SChuldenobergrenze am gleichen Tag.

    19:43 Uhr, 10.03.2017
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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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