Analysteneinschätzung
09:28 Uhr, 02.02.2015

EUR/USD: Zu schnell zu stark gefallen?

Eine technische Aufwärtsreaktion des Euro zum Greenback wird nach den massiven Verlusten HSBC Trinkaus zufolge zusehends wahrscheinlich.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1321 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der scharfe Kursverfall des Euro im Vergleich zum US-Dollar fand jüngst knapp unterhalb der Marke von 1,11 US-Dollar einen vorläufigen Höhepunkt. Da sich der Abverkauf seit Mai 2014 – besonders aber der beschleunigte Kursverfall seit Mitte Dezember – ohne eine nennenswerte Gegenbewegung vollzog, ist die Einheitswährung möglicherweise zu schnell zu stark gefallen, wie Jörg Scherer in einem Gastkommentar in der HSBC-Trinkaus-Publikation „Der Markt heute“ schreibt.

Am besten lasse sich dies am Abstand der eigentlichen Kursnotierung zur 200-Wochen-Linie (aktuell bei 1,3269 US-Dollar) verdeutlichen, der mittlerweile auf ein historisch hohes Ausmaß angewachsen sei. Gleichzeitig notiere der RSI in allen von uns betrachteten Zeitebenen (Tag, Woche, Monat) im überverkauften Terrain, was in der Vergangenheit äußerst selten vorgekommen sei. Als drittes Argument seien an dieser Stelle die jüngsten CoT-Daten ins Feld zu führen. So sei das Ausmaß an spekulativen EUR-Shortpositionen nur 2012 höher gewesen als derzeit. Für den USD-Index seien die „Spekulanten“ spiegelbildlich sogar so stark „long“ engagiert wie niemals zuvor, heißt es weiter.

„In der Summe wird eine technische Aufwärtsreaktion des Euro zum Greenback zusehends wahrscheinlich. Die Tiefpunkte von 2005 und 2010 bei 1,1637 US-Dollar bzw. 1,1875 US-Dollar stecken dabei markante Erholungsziele ab. Aufgrund der abgeschlossenen S-K-S-Formation dürfte der Euro im Anschluss an eine Gegenbewegung aber wieder unter Druck geraten, so Scherer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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