Analysteneinschätzung
09:55 Uhr, 20.05.2015

EUR/USD: EZB-Aussagen belasten den Euro

Die angekündigte Ausweitung der EZB-Wertpapierkäufe im Mai und Juni zugunsten einer Reduktion der Volumina in den Sommermonaten hat den Euro den Analysten der National-Bank zufolge am Dienstag auf Talfahrt geschickt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1099 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure kündigte gestern an, die Europäische Zentralbank werde die Wertpapierkäufe im Mai und Juni über das geplante Maß hinaus ausweiten. Grund sei, dass man in den klassischerweise ruhigen Sommermonaten die Volumina reduzieren werde, um den dann ohnehin dünnen Handel nicht zusätzlichen Verwerfungen zu unterziehen, wie die Analysten der National-Bank im heutigen „Devisenbericht“ schreiben.

Umso überraschender sei die Reaktion des EUR/USD-Kurses gewesen. Denn obwohl das Wertpapierkaufprogramm insgesamt nicht ausgeweitet werde, habe der Euro über zweieinhalb Cent verloren und finde sich heute Morgen unter 1,11 wieder, nachdem zuvor Kurse über 1,13 gehandelt worden seien. So sei genau das passiert, was die EZB durch ihre offene Kommunikation verhindern wollte: Der Markt habe hektisch reagiert, heißt es weiter.

„Und volatil dürfte es weitergehen. Gestern noch hieß es aus Fed-Kreisen, eine Zinserhöhung noch im Juni sei vorstellbar, wenn sich die schlechten Konjunkturdaten, wie von der US-Notenbank erwartet, nur als temporäre Schwäche zeigten. Passend dazu wird heute Abend das Protokoll der April-Sitzung der Fed veröffentlicht. Werden hier die gestern gehörten Aussagen bestätigt, dürfte es der Euro schwer haben, sich zu behaupten“, so die National-Bank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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